Filigran: Die Evolution meiner Malerei

Meine Serie „Filigran“ hilft mir, den Trott zu durchbrechen und es beginnt mit einem weißen Rand.

Jeder kreative Mensch kennt diesen Moment: Man schaut sich das Werk an und erkennt: „Das habe ich schon gemacht“oder „Das sieht alles gleich aus.“

Dieser Punkt im Schaffensprozess muss keine Krise sein. Im Gegenteil: Manchmal entsteht ein neuer Weg erst, wenn man das Altbekannte tausendmal wiederholt hat. Für mich war es der Impuls, die bisherige Malweise bewusst zu verlassen.

Der erste Schritt zur Veränderung war unbewusst: Ich begann, einen weißen Rand auf meinen Bildern zu lassen. Meine Intention war plötzlich klar: Ich wollte eine definierte, farbige Grundlage schaffen und darauf nur noch wenige, gezielte Akzente setzen. Auch die Farbpalette habe ich bewusst reduziert.

Ich habe mich weder neu erfunden noch eine Grenze gebrochen oder verschoben. Aber durch das konsequente Wiederholen und Fokussieren auf diesen neuen, selbstauferlegten Weg sind die Bilder anders geworden. Sie wirken nun aufgeräumter, klarer, ruhiger – filigran.

Ich lade Sie herzlich ein, meine neue Serie „Filigran“ kennenzulernen und sich selbst ein Bild von dieser Entwicklung zu machen.

Fällt Ihnen die Veränderung auf? Ich freue mich auf Ihr Feedback zur neuen Ästhetik in den Kommentaren!


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Die Hoffenden

Die Hoffenden, sie stehen da und hoffen: Auf besseres Wetter, etwas zu Essen, eine warme Decke, Frieden, Vernunft oder auf Liebe. Gemeinsam stehen die Hoffenden zusammen, dicht gedrängt schauen sie uns an.

Sollen wir ihnen Hoffnung geben? Ausgerechnet wir, die wir doch selber hoffen, dass das Wetter morgen gut ist, das die Milch nicht schlecht ist oder das wir gesund bleiben.

Die Hoffenden - Acryl und Gouache auf Papier - 19x24 cm - 10/2021
Die Hoffenden – Acryl und Gouache auf Papier – 19×24 cm – 10/2021

WIr, die wir doch selber nicht wissen, was morgen kommt. Krieg? Katastrophen? Noch mehr von Heidi Klum im Fernsehen? Was sollen wir den Menschen sagen, die voller Erwartungen kommen und uns ansehen? Geht wieder zurück, wir haben kein Platz mehr? Das Boot ist voll?


Weitere Bilder gibt es auf der Malerei-Seite und wer mit mir in Kontakt treten möchte, kann das hier tun. Viel Spaß.


Mann mit Zitrone

Der Mann mit Zitrone durchquert eine trübe Landschaft. Es wehrt ein rauher Wind durch alle Gassen, durch jeden Winkel. Weit entfernt hört man einen Hund sein klagendes Lied der Angst bellen. Ohne das er sie bemerkt schreitet der Mann an ihr vorbei.

Hätte er die Zitrone gesehen, dann wäre sein Wunsch nach frischer Limonade schneller erfüllt worden. Nun muss er die 24 Kilometer zum nächsten Supermarkt weiter marschieren. Der gelben Frucht ist es recht, so kann sie weiter mit ihrem schönen Gelb – Ledergelb? Pißgelb? Knallgelb? Zitronengelb! – dort am Bildrand liegen und das Leben genießen.

Mann mit Zitrone - Acryl auf Papier - 18x24 cm - 09/2020
Mann mit Zitrone – Acryl auf Papier – 18×24 cm – 09/2020

Es ist ein kleines Bild, aber ich finde, es ist ein sehr freundliches Bild. Der Mann erscheint zwar arrogant und unfreundlich, aber dennoch bringt die Zitrone das Bild zum strahlen. Sauer macht lustig.

Mehr Bilder gibt es auf der Seite Malerei, falls fragen über mich oder das Bild entstanden sind, klicken sie hier und fragen sie.

Profil in gelb

Das ist Herr Niendorf im Profil in gelb, er ist vielleicht 89 Jahre alt, hat unfaßbaren Mundgeruch. Herr Niendorf leidet an Bluthochdruck, Blasensteinen, Herzmuskel-Schwäche und an seiner Leber ist zu viel Fett. Seinen gelben Teint hat er aber, weil er sich jeden Tag aufregt, über die Nachrichten, die Nachbarn, die Autofahrer, die Preise, die Politiker und über seine Frau.

Früher war er Niendorf Lehrer an einem Gymnasium und unterrichtete Latein, Mathematik und Deutsch. Er war sehr unbeliebt und hat Generationen von Schülern nicht nur die Mathematik, sondern ebenso die Literatur madig gemacht. Er wohnt unweit seiner einstigen Schule und um Punkt 8:00 Uhr morgens sitzt er an seinem Fenster im Hochparterre und schimpft auf die Schüler, die zu spät zum Unterricht kommen.

Gelb vor Neid und ein mürrischer Blick zurück. – Acryl auf Papier – 30×40 cm – 23.6.2020

Dieses Bild entstand in 34 Stunden, da Herr Niendorf nicht besonders. eifrig beim Modellsitzen war und schrecklich ungeduldig. Als es fertig war, warf er mir eine Tasse mit heißem Tee an den Kopf und verwies mich seiner Wohnung. Deswegen hängt er jetzt hier.

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