Das Wetter war grau. Ich war das erste und letzte mal für Getty Images unterwegs. Eine gefühlte Weltreise, bis ich endlich in Papenburg bei der Meyer-Werft war. Es ging um ein Schiff. Riesengroß. Anders geht ja nicht mehr und würde dann auch keinen interessieren. Ich folgte diesem Ungetüm also kilometerweit durch die Pampa und stieg andauernd aus um Fotos zu machen. Zum Glück war das Motiv langsam und unfassbar groß. Es standen auch genug Menschen herum, damit ich sie als Maßstab in das Bild einbauen konnte.
Bei Schiffen regt sich bei mir bloß nichts, ich denke: Boah ist das groß! Aber mehr auch nicht. Weder wollte noch will ich eine Kreuzfahrt machen und so nahm ich das ganze gelassen und fotografierte Bild um Bild.
Vor zwanzig Jahren war ich Einzelkämpfer und bekam weder die Ausrüstung noch einen Laptop gestellt. Mein Plan war: Erst mal etwas esse und dann nach Hause fahren, um die Bilder zu verschicken. Das fand die Agentur nicht so erfreulich und wegen der verspäteten Sendung blieb es bei diesem einen Auftrag. Meine Fahrtkostenrechnung war höher als das Honorar.
Es gab Feuer, Rauch, Sonnenschein, Natur, „verletzte“ Soldaten und Peter Struck. Der Verteidigungsminister wechselte selten den Gesichtsausdruck und bei bestem Wetter gaben die Soldaten alles um diese Übung für ihren Chef spannend aussehen zu lassen. Peter Struck (SPD) besucht die Unteroffiziersschule der Luftwaffe in Appen, während seiner Sommertour am 17. August 2004.
Nach der Genesung nach seinem Schlaganfalls absolvierte Verteidigungsminister Peter Struck hier in Appen seinen ersten Auftritt vor der Presse. Es wurde ein Auto angezündet, Verletzte sollten geborgen und versorgt werden, um schöne Bilder für die Medien zu generieren. Ich glaube, das erste Bild der beiden Bilder erschien im Spiegel.
Technik und Termin
Auf meiner D1X hatte ich das 17–55 mm /2.8 und fotografiert mit Zeitautomatik. Ein Termin, bei dem ich mich fragte, wozu habe die ganze Ausrüstung an meiner Schulter? Natürlich waren wir Fotografen*innen und auch die Kameramänner und Kamerafrauen froh über das gezeigte Spektakel. Es ging ohne große Beschränkungen vonstatten und so hatte jeder und jede genug Zeit und Möglichkeiten Bilder zu machen. Es war genug Platz für alle da. Zu der Zeit hatte ich drei Objektive dabei, das oben erwähnte, dann das 80–200 mm /2.8 und das 10–20 mm 4.5-5.6 und einen Aufsteckblitz.
Das schöne an diesen Terminen war, dass man sich ausprobieren konnte, eine andere Perspektive wählen, einen Gegenschuss machen oder auch mal ein paar Features über die Bundeswehr fotografieren. Anders als bei Terminen, bei denen es einen Platz für die Bildjournalisten*innen gab und wir alle am Ende die gleichen Bilder hatten und das von der DPA wurde gedruckt.
Weitere Bilder gibt es auf der Foto-Seite und wer mit mir in Kontakt treten möchte, kann das hier tun. Viel Spaß.
Um kurz vor sieben auf dem Dach eines Bürogebäudes mit Blick auf die Elbe. Ein freundlicher Wachmann begleitet mich und wir blicken in die Waschküche. Eine graue Wand, sonst nichts. Dann irgendwann erscheint dieses riesige Ding. Diese Stadt aus Metall. Die Queen Mary 2.
Sie trieb langsam die Elbe hoch, um am Grasbrook-Terminal anzulegen. Die Uhrzeit und das Wetter waren nicht gerade optimal. Doch aus heutiger Sicht finde ich diesen Waschküchelook ganz besonders passend. Immerhin ist es Hamburg und da gehört schlechtes Wetter zum guten Ton. Tausende von Zuschauern waren unterwegs, um dieses schwimmende Ungetüm zu sehen und die tatsächliche Größe konnte ich erst ermessen, als ich das Schiff von weitem durch andere Häuser hindurch sah. Ich fuhr mit dem Wagen zum Terminal und ich sah diesen Berg und erkannte die gigantischen Ausmaße.
Zum Glück noch keine Smartphones
Laut anderen Medien waren 300.000 – 500.000 Zuschauer unterwegs, um die Queen Mary 2 zu begrüßen. Tatsächlich war es so, egal welchen Ort ich ausspähte, es waren schon Menschen da, um zu gucken und zu staunen. Handys mit guten Kameraeigenschaften gab es zum Glück noch nicht und so hatte nicht jeder Heini viel bessere Bilder als ich mit meiner NIKON D1X. (Objektiv: Nikkor 80-200 mm / 2,8 / AF-S VR). In den folgenden Tagen durfte ich mir das Schiff von Innen ansehen und nach dem Rundgang war ich fix und fertig. Die Mühe lohnte sich aber, denn ein Boulevardmagazin kaufte alle meine Bilder.
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Die Welt ist bunt und das ist auch schön, aber ganz oft, ist ein Bild ohne Farbe für mein Auge sehr angenehm und erholsam. Blauer Himmel, grüne Wälder, das Meer, Burgen, Schlösser und alle Sehenswürdigkeit, die ein Land zu bieten hat, gibt es tausendfach in Farbe fotografiert. Als Postkarte, als Post in den sozialen Medien oder auf Webseiten. Überall buhlen Anzeigen im bunten Auftritt um unsere Aufmerksamkeit. Im Urlaub gemachte Bilder einmal nicht farbig zu lassen, sondern sie auf das Wesentliche zu reduzieren, das will ich hier machen.
Damals war auch schwarz-weiß
Als ich noch mit richtigen schwarz-weiß Filmen von Ilford durch mein Habitat gezogen bin, habe ich wirklich sehr sparsam fotografiert. Filme waren zwar nicht so teuer wie heute und als ich sie selbst entwickelt habe, hielten sich auch diese Kosten in Grenzen, aber es war aufwendig. Heute füllen sich die digitalen Schuhkartons mit Bildern und ich mache da keine Ausnahme. Dank meiner Erfahrung, fotografiere ich bestimmt immer noch etwas selektiver als die meisten. Der Gedanke „Kannst es ja löschen.“ Breitet sich immer mehr auch in meinem Gehirn aus und so wächst der Bestand an Fotos. Löschen ist schwer, vielleicht kann man das ja noch brauchen.
Zu wenig Papier
Schwarz-weiß-Fotografie ist schön. Die Welt in Grautönen, ein bisschen schwarz und ein bisschen weiß. Tatsächlich sind viele Bilder, die in Farbe nichts hermachen in schwarz-weiß viel interessanter und können echt Hingucker werden. An einem Monitor oder wie heute leider üblich, auf dem Smartphone, kommt die ganze Kraft eines schönen Schwarzweißbildes nicht zur Geltung, aber es ist oft die einzige Existenzform von vielen Fotografien. Ein Print auf gutem Papier oder selbst entwickelt auf Barytpapier ist und bleibt unübertroffen. Ich bin nicht so genau wie Ansel Adams und benutze auch nicht das Zonensystem, trotzdem habe ich versucht, die Bilder so gut es ging um in Schwarz-Weiß zu „entwickeln“.
Die Bilder
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Sir Bob Geldof besucht Hamburg und klaut das goldene Buch der Stadt. Selten passiert es, dass man jemanden fotografieren kann oder darf, den man – also ich – mag und gut findet. Den Song „I dont like Mondays“ finde ich zwar etwas nervig mittlerweile, aber sein Album „Vegetarians of Love“ ist wirklich gut. Also Bob Geldof im Rathaus von Hamburg.
Die anwesenden Politiker sind natürlich steif und „fotogen“ wie immer, aber Bob Geldof kümmert sich um die Fotografen und macht einige Späße, ist zu Einzelporträts bereit und macht den Termin in den finsteren Räumen des Rathauses zu einem kleinen Ereignis. Und dann nimmt er, und das hat noch niemand gemacht, das ganze goldene Buch mal in die Hand und geht damit durch den Raum. Das goldene Buch ist eigentlich gar kein Buch, sondern es sind lose Blätter, die in einer goldenen Kassette liegen. Auf diese Weise kann man Seiten von Personen, die sich nicht mehr als würdig erweisen, einfach heraus nehmen.
Die Räumlichkeiten, in denen die Persönlichkeiten aus aller Welt sich im Buch verewigen, sind meist dunkel getäfelt und haben ein Fenster, das mit schweren Gardinen bestückt ist. Deswegen musste man eigentlich immer den Blitz nehmen. Indirektes Blitzen war aufgrund der Deckenhöhe – die auch noch dunkel war – nicht möglich. Also habe ich meistens bei ISO 400 und 1/30 Sekunde versucht, es nicht ganz nach Blitzlicht aussehen zu lassen. Was hier nicht ganz so gut geklappt hat, aber das Motiv ist gut getroffen und scharf.
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Ich war in Japan und habe jede Menge Bilder gemacht und damit nicht alle Fotos auf der Festplatte verstauben gibt es diese Seite. So wie ein Dia-Abend. Der gute alte Dia-Abend. Die Familie und Freunde wurden eingeladen, nach einem üppigen Essen, setzten sich alle irgendwo im Raum gemütlich hin und der Gastgeber präsentierte seine Urlaubsbilder auf der mobilen Leinwand. Tatsächlich habe ich nie einen erlebt. Aber ich finde das Klischee so schön. Hier auf meiner Webseite kann ich machen, was ich will und deshalb gibt es jetzt Urlaubsbilder aus Osaka, Kobe, Hiroshima, Kyoto und Tokyo.
Osaka und Kobe
Der erste Tag in Osaka war eigenartig, denn es gab kaum Menschen rund um unser Hotel. Wir sind immer weiter gegangen und haben schon gedacht, dass es sich um ein Büroviertel handeln müsste, da die Straßen voller Hochhäusern aber menschenleer waren. Irgendwann haben wir die Menschen dann gefunden und auf einmal waren es viel zu viele.
Hiroshima
Die Anlage um den Itsukushima Schrein ist echt schön, wenn die ganzen Menschen nicht da wären. Weil es da sehr idyllisch, grün und fast schon ein anders Land zu sein scheint. In Hiroshima hat mich der Genbaku Dome beeindruckt, denn das Gebäude war wohl dicht an der Abwurfstelle der Atombombe und steht immer noch, als Mah- oder Denkmal.
Kyoto und Nara
Der Bambuswald war schön, aber wie in Hiroshima, waren zu viele Menschen anwesend. Viele Frauen, die sich in einen Kimono gewickelt haben und sich selbst oder von ihren Angehörigen fotografierten, haben mich verwirrt. Besonders aber europäisch aussehen Kostümierte. Die Menschenmassen um und vor dem Wald konnten einen schon erschlagen. Da war es ein beruhigendes Bild, den Mann das Unkraut jäten zu sehen. Die Hirsche von Nara sind kleine Divas und nehmen kaum Rücksicht auf irgendwas. Mehr als ein Besucher ist vor den Tieren geflüchtet.
Tokyo
Osaka und Kyoto waren schon sehr beeindruckend durch die Größe der Gebäude und die Anzahl der Menschen, aber Tokyo hat noch einen drauf gesetzt. So viele Menschen, die sich immerzu bewegen. Die Uhrzeit scheint egal zu sein, es sind immer tausende unterwegs. Um dies zu zeigen, gibt es jetzt mal ein Video von der Shibuya-Kreuzung.
Die Europawahl von 2004 hat am Ende nur 43 Prozent der Menschen in Deutschland dazu bewegt sich vom Sessel oder Sofa zu erheben und ein Kreuz zu machen. Um die Wähler für Europa zu begeistern oder wenigstens zu interessieren, beauftragen die Parteien immer die klügsten und kreativsten Köpfe des Landes für den Wahlkampf. Dies sind einige der Ergebnisse:
Die CDU will – was ganz Neues – die Wirtschaft oben mitspielen lassen, Sicherheit für Senioren und den Gegner schlecht machen. Eine besondere Erwähnung hat sich die Idee der CDU-Hamburg verdient. Damit die Wähler wissen, für welche Partei Georg Jarezembowski für die Europa-Wahl 2004 gehört, haben sie den damaligen Bürgermeister Ole von Beust daneben positioniert und ein oder zwei Plakate aufgestellt. Zur Sicherheit.
Die Themen sind heute ähnlich wie vor 20 Jahren, und das Vertrauen in die in das Konzept Europa ist eher zurückgegangen, als es gestiegen ist. Der Fall Eva Kailiist nur ein Punkt von vielen. Zentrale Fehlkonstruktion ist das Demokratieverständnis der EU. Gesetzte brauchen lange (USB-C Ladekabel, seit 2009) und die Kernidee ist am Ende im homöopathischen Bereich, besonders im Umweltschutz und in der Agrarpolitik. Dazu diese Regelung der Einstimmigkeit, die einem möglichen Wandel entgegen steht.
Zu den Bildern vom EU-Wahlkampf
Die Agentur braucht Wahlplakate. Also fahre ich durch die Stadt und die Dinger hängen ja oft an Hauptstraßen, wo kaum jemand vorbeikommt. Wahlplakate ohne Menschen sind nicht besonders spannend. Der Mensch möchte Bilder mit Menschen. Ausnahmen, wie die Bilder von den vielen kleinen Plakaten, gibt es trotzdem. Um den Aufwand mit einem Moderelease zu vermeiden, habe ich die Bewegungsunschärfe genutzt, was den Bildern eine Lebendigkeit und Dynamik verleiht. Diese Bilder sind nicht an einem Tag entstanden, was bei einem längeren Wahlkampf auch nicht nötig ist. Oft bin ich irgendwohin gefahren und bei entsprechenden Motiven einen kurzen Stopp eingelegt oder bin noch mal dahin gefahren.
Wer sich etwas informieren will, kann hier klicken. Vom 6. Juni bis 9. Juni 2024 ist Europawahl, also bitte aufstehen und ein Kreuz machen. Das Ergebnis der Wahl 2004 ist hier noch mal als Grafik eingefügt. Ich bin mal gespannt, wie das Ergebnis für 2024 aussehen wird.
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Blauer Himmel im April und ein Aussentermin. Es kam kein Minister, sondern der Staatssekretär und hielt eine Rede und dann wurde der Eurofighter der Presse vorgeführt. Laut und schnell sind so die einzigen Details, die ich noch weiß. Es ist nicht immer leicht, wenn das Hauptmotiv so groß ist und die anderen Motive drum herum sehr viel kleiner. Ich lief also herum und suchte mein „Bild“. Neben den ganzen Bildern mit einem Eurofighter vor blauem Himmel, erschien mir dieses Bild als passend. Es fasst alles zusammen, der Redner, der Eurofighter und Soldaten.
Ich benutzte mein 17-55/2.8 Objektiv an meiner Nikon D1X, um alles in das Bild zu pressen, die meisten Termine deckte ich mit zwei Objektiven ab – das andere war das 80-200/2.8 – und das hat meine Schulter sehr entlastet. Jetzt ist der Eurofighter schon veraltet und kommt nur noch mit Negativmeldungen in die Nachrichten, wie ja überhaupt die Bundeswehr durch Mangel in die Schlagzeilen kommt, trotz des Sondervermögens von 100 Milliarden.
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Der ehemalige deutsche Bundeskanzler und der ehemalige Außenminister der USA treffen sich zu einem Plausch. Die beiden Politiker einer ganz anderen Generation reden hier über die Zukunft der Welt. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe keine Ahnung mehr, worum es bei dieser Veranstaltung ging. In meiner Bildbeschreibung steht: „Symposium zum 85. Geburtstag von Helmut Schmidt mit dem Thema „Vom Nutzen und Nachteil der Historie für die Politik – Geschichte und die deutsche Politik nach 1945“. Ich erinnere mich daran, dass Helmut Schmidt etwas freundlicher war als sonst und ich diverses Fotos machen konnte, auf denen Helmut mal etwas, das man Lächeln nennen könnte, zeigte. Die beiden älteren Herren mochten sich wohl wirklich. Beide haben viel erlebt und in ihrem Leben erreicht bzw. angerichtet.
Die Veranstaltung fand in der Bucerius Law School statt und ich war, wenn ich mich recht erinnere, der einzige Fotograf da. Das Licht war nicht besonders toll, es war Hörsaal-Licht, also Neonröhren und eine Fensterfront. Die bestimmt klugen Reden der beiden älteren Herren habe ich nicht verfolgt, ich konzentrierte mich darauf, Bilder zu machen.
Der Fall Henry
Damals wusste nicht, was für heftige Entscheidungen Henry Kissinger getroffen hatte und ich frage mich: Wie kann man damit leben? Wieso konnte oder musste er sich nie entschuldigen oder in irgendeiner Weise Verantwortung dafür tragen?
„Kissinger, der als einflussreichster Politiker unter dem Präsidenten Nixon galt, organisierte die amerikanische Außenpolitik über den Nationalen Sicherheitsrat, teilweise unter Umgehung des Außenministeriums. Entgegen der Wahlversprechen Nixons vor dessen Erstwahl 1968, den Vietnamkrieg zu beenden, forcierte die US-Regierung noch Angriffe auf den gegnerischen Vietcong. Durch die Kriegsausweitung kamen in den Folgejahren mehr als 100.000 Vietnamesen und mehr als 25.000 amerikanische Soldaten ums Leben.[88]
Im März 1969 wurde dabei auch das Gebiet des neutralen Kambodschas in der streng geheimenOperation Menu völkerrechtswidrig bombardiert, um dortige Nachschublinien der kommunistischen Nordvietnamesen zu zerstören. Auf die Veröffentlichung der geheimen Bombardierungen reagierten Nixon und Kissinger mit massiven, aber legalen Telefon-Abhöraktionen (nicht zu verwechseln mit den illegalen Watergate-Abhör-Aktionen). Diese richteten sich teilweise auch gegen engste Mitarbeiter Kissingers, um den bis heute unbekannten Informanten herauszufinden.
Laut Ben Kiernan töteten die Flächenbombardements etwa 50.000 bis 150.000 Menschen, weit überwiegend Zivilisten, und trugen dazu bei, einen großen Teil der Bevölkerung in die Arme der kambodschanischen kommunistischen Widerstandsbewegung Rote Khmer zu treiben.“
1973 die Einmischung in Chile, die zu dem Diktator Pinochet führte und unter dem Tausende gefoltert und getötet wurden. In Osttimor unterstützte er die Invasion, um jede sozialistische Ausbreitung zu verhindern, was zu Jahrzehnten der Besetzung und zu 183.000 Todesopfern führte. Diesen sinnlosen Hass der USA gegen alle Sozialistischen oder kommunistischen Strömungen werde ich nie verstehen. Der folgende Satz kommt ebenfalls von Henry Kissinger und bestätigt meiner Meinung nach den Verdacht, dass er kein großer Menschenfreund war.
„Die Auswanderung von Juden aus der Sowjetunion ist kein Ziel der amerikanischen Außenpolitik. Und wenn sie die Juden in der Sowjetunion in die Gaskammern schicken, ist das auch kein amerikanisches Problem. Es ist vielleicht ein humanitäres Problem.“
Gegen Helmut Schmidt etwas zu sagen ist problematisch, weil er hierzulande dicht an der Unfehlbarkeit gehandelt wird. Ich mochte ihn nicht. Seine Artikel in der ZEIT waren mir zu kategorisch und arrogant. Immer kam das erstens, zweitens, drittens Gelaber. Dass Schmidt sich so gut mit Kissinger verstand, lag wohl auch daran, dass Schmidt die Souveränität anderer Staaten als ein hohes Gut ansah. Er vertrat die Ansicht, dass die Einreise der Gastarbeiter in den 60er Jahren ein „Fehler“ gewesen sei und die Klimadiskussion bezeichnete er als „hysterisch überhitzt“.
Dass er gegen das Privatfernsehen war, ist meiner Meinung nach, eine seiner besseren Ansichten, passt aber auch zu seinem. Elitären Gehabe. Auf einigen Fototerminen in Theatern wurde ihm – nur ihm – das Rauchen während seiner Reden erlaubt, was ich damals schon unglaublich fand. Später begnügte er sich mit Schnupftabak und Cola. Soviel zur Meinung eines „Wegelagerers“.
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Stundenlang habe ich wegen dieses Mannes in der Kälte gestanden, nämlich als er aus der Untersuchungshaft entlassen werden sollte. Der Termin seines Freispruchs war dagegen warm und mit einer hohen Anzahl an Kollegen geradezu kuschelig.
Mzoudi sollte, laut Anklage, in das Vorhaben der Attentäter vom 9/11 involviert gewesen sein, aber am Ende wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt. Hier geht es zum Wikipedia-Eintrag.
Beim ersten großen Prozess gegen Motassadeq war ich mit einem Kollegen von AFP Poolfotograf und damit gingen meine Bilder um die ganze Welt. Ich war schrecklich aufgeregt und hoffte, dass wenigstens ein gutes Foto dabei wäre. Bei diesem Termin war es der ganz normale Wahnsinn. Kurz einmal in den Gerichtssaal, ein paar Auftaktbilder vom Angeklagten und seinen Anwälten, dann warten und warten und warten, bis die Verhandlung zu Ende war. Dann kommen alle aus dem Gerichtssaal und die anwesenden Journalisten stürzen sich auf die Protagonisten des Tages. Am nächsten Tag hieß es dann: Freispruch für Mzoudi in den Blättern und Magazinen.
Trotz seiner abgesessenen U-Haft bekam Mzoudi keine Haftentschädigung für seine Zeit im Gefängnis. Die Begründung war, dass er als Terrorverdächtiger galt und deswegen kein Anspruch auf diese Entschädigung hätte.
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