Ersetzt – das war es für uns! – Neuer Song

Bankautomaten, SB-Bereiche im Einzelhandel, Roboter die Autos zusammenschweißen und jetzt die KI. Wir schaffen jeden Beruf über kurz oder lang ab und damit ersetzen wir uns durch Technik. Bankangestellte werden zum Großteil von Geldautomaten und Onlinebanking abgelöst. Wir dürfen in Zukunft kontrollieren und die Maschinen warten.

Überleben werden die Berufe, die unbedingt einen Menschen brauchen, aber wie lange wird das noch so sein. Sollte es erst einmal Roboter geben, die einem Menschen zum verwechseln ähnlich sehen, dann werden auch diese Berufe vom Menschen befreit sein. Lehrer? Erzieher? Pfleger? Es gibt keine Grenze. 

Der Song ERSETZT handelt genau davon: Wie wir uns sukzessiv selbst abschaffen, also beruflich.

Ersetzt, der steinige Weg zum Song

Das war eine schwere Geburt. Ich war von Anfang unzufrieden, mit dem Text, mit meiner Stimme und mit allem. Aufgeben wollte ich nicht und ich denke, das war auch richtig so. Jetzt mag ich den Song. Er ist am Ende doch so geworden, wie ich es wollte. Begonnen habe ich mit dem Klavier und das klang einfach nur gruselig. Also Klavier wieder raus und die Ukulele mit ein wenig distortion eingespielt.

Ganz langsam wurde das Ganze besser und besser. Die KI-Sängerin Nicole hat mich verstärkt und macht den Song auf jeden Fall besser. Das Stück ist einfach gehalten, Schlagzeug, Bass, Ukulele und eine Orgel und als akustische Überraschung eine bisschen Synthesizer.

Coverfindung

Normaler Weise habe ich ziemlich schnell eine Vorstellung oder Idee, was für ein Cover ich nehmen könnte. Dieses mal war es in meinem Kopf leer. Zur Auswahl stand eine SB-Kasse, ein Kaugummiautomat und ein Schild das zeigen soll: Menschen sind verboten. Ähnlich dem von den Ghostbusters.

Da es ja um KI geht, dachte ich, ich frage die KI mal und der Vorschlag war völlig bekloppt. Sah aus wie ein SPD Wahlplakat von 1910. Aber dann machte die KI den Vorschlag eine Hand zu verpixeln und danach konnte ich alleine weiter machen. Und fertig.


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Update

Hier eine Grafik von der International Federation of Robotics, dessen Pressemitteilungen ich bekomme.


Die Ballade aus der Schublade: FOOL – Song über unerwiderte Liebe

Da sitze ich im Flugzeug Richtung Süden und um den Motorenlärm zu entkommen, setzte ich meine Kopfhörer auf. Ich kann mich nicht entscheiden, was ich hören will und rutsche durch meine Liste von Alben. Da klicke ich, fast schon aus Jux, auf eines meiner Alben.

Die Anfangszeit, mit alten Songs und spiele die Ballade FOOL ein Song über unerwiderte Liebe. Krass denke ich, das ist was Feines. Schreibe mir auf: Dieses Stück noch mal zu überarbeiten. Der Urlaub ist vorbei, die Daten sind gefunden. Ich mixe den Song also neu und teile ihn nun mit der Welt.

Das Cover von FOOL von mhmedia.de

Worum es im Song geht?

Jemanden zu sagen, das man etwas für ihn empfindet, ist nicht leicht. Ahnt man schon, das die Gefühle nicht erwidert werden, wird es noch schlimmer. Wenn der oder die andere nur Freundschaft will, wird dies mit der Offenbarung auch unmöglich – meistens – also ist alles kaputt.

Ist es besser, nichts zu sagen? Keine Ahnung. Diese Angst vor den Konsequenzen und dass sich wie ein Idiot vorkommen, wenn man es doch getan hat, sind der Ursprung dieses Liedes.

Auf SoundCloud hören oder das Video auf YouTube ansehen.

Entstehung und neuer Mix

Es ist eine langsame Ballade und das Klavier dominiert das ganze Stück. Bläser unterstreichen das Dramatische und das Schlagzeug steigert die Emotionen. Oder was auch immer.

Fool habe ich 2014 aufgenommen, mit einem günstigen USB-Mikrofon. Alles war viel zu laut. Die Spuren stellte ich leiser und masterte den Song – soweit mir das möglich ist. Zuerst wollte ich alles neu einsingen, aber es gefällt mir so, wie ich es damals sang. Etwas Hall und EQ auf die Stimme und die Drum-Spur erneuert.

Cover, Video und Veröffentlichung

Die ganze Mediathek nach Fotos durchsucht und fand dieses Bild, ein Selbstporträt des holländischen Malers Jan Lievens (1607–1674). Für einen Narren halte ich diesen Maler ganz bestimmt nicht, aber der Ausdruck schien mir zum Song absolut passend. Er wirkt konzentriert und angespannt, so als würde er gleich jemanden etwas wichtig sagen wollen.

Zuerst dachte ich daran, mich mit einer Narrenkappe zu fotografieren, aber wo bekommt man so etwas her? Aber es geht ja auch gar nicht um einen Narren, sondern um das Gefühl etwas Falsches gemacht zu haben. Das Leben ist echt komplex.

Auf allen Kanälen Präsenz zeigen, sonst gehe ich in der Masse unter. Es wird untergehen, das ist das Schicksal von uns Nischenbesetzern. Deutsche Popmusik von einem unbekannten ist zum Dasein unter einer Brücke verurteilt. Aber davon lass ich mich nicht abhalten. Ein Video muss her. Soll ich in Schwarz gekleidet im Trockenkeller auf einem Stuhl sitzen und mich melancholisch in die Kamera übergeben? KI? Leider habe ich keine Credits mehr für diesen Monat. Also suche ich Filmschnipsel aus meinem Vorrat, die zu Stimmung passen oder auch nicht und klebe den Text auf den Bildschirm. Fertig. Ein kleines Kunstwerk in Sepia.


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