Vor 20 Jahren – Freispruch für Abdelghani Mzoudi


Stundenlang habe ich wegen dieses Mannes in der Kälte gestanden, nämlich als er aus der Untersuchungshaft entlassen werden sollte. Der Termin seines Freispruchs war dagegen warm und mit einer hohen Anzahl an Kollegen geradezu kuschelig.

Mzoudi sollte, laut Anklage, in das Vorhaben der Attentäter vom 9/11 involviert gewesen sein, aber am Ende wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt. Hier geht es zum Wikipedia-Eintrag.

Beim ersten großen Prozess gegen Motassadeq war ich mit einem Kollegen von AFP Poolfotograf und damit gingen meine Bilder um die ganze Welt. Ich war schrecklich aufgeregt und hoffte, dass wenigstens ein gutes Foto dabei wäre. Bei diesem Termin war es der ganz normale Wahnsinn. Kurz einmal in den Gerichtssaal, ein paar Auftaktbilder vom Angeklagten und seinen Anwälten, dann warten und warten und warten, bis die Verhandlung zu Ende war. Dann kommen alle aus dem Gerichtssaal und die anwesenden Journalisten stürzen sich auf die Protagonisten des Tages. Am nächsten Tag hieß es dann: Freispruch für Mzoudi in den Blättern und Magazinen.

Trotz seiner abgesessenen U-Haft bekam Mzoudi keine Haftentschädigung für seine Zeit im Gefängnis.
Die Begründung war, dass er als Terrorverdächtiger galt und deswegen kein Anspruch auf diese Entschädigung hätte.


Weitere Bilder gibt es auf der Foto-Seite und wer mit mir in Kontakt treten möchte, kann das hier tun. Viel Spaß.

Vor 20 Jahren- Urteil zum Fall Motassadeq wegen der Anschläge vom 9.11.2001

Foto: Markus Hansen | Vertrieb: actionpress

Mounir El Motassadeq mit seinen Anwälten bei der Urteilsverkündung des 3. Strafsenates des Hanseatischen Oberlandesgerichts am 19.Februar 2003. Mounir El Motassadeq wird als Komplize der Attentäter vom 11. September 2001 beschuldigt und erhielt 15 Jahre Haft. Diese verbüßte er in JVA Fuhlsbüttel und seit 2018 lebt er in Marrakech. Nach Deutschland einreisen darf er erst wieder im Jahre 2064, ob es ihn mit 90 Jahren noch einmal hier her zieht ist mehr als fraglich.

Serie: Vor 20 Jahren – Herr Becker in Hamburg

„Ein britisches Gericht verurteilt das einstige Tennis-Wunderkind zu 30 Monaten Haft. Es ist der Tiefpunkt einer Karriere, die völlig aus dem Ruder gelaufen ist.“ 1

Hier ein Bild aus den besseren Tagen. Dumm gelaufen.

Boris Becker in Hambrug
Boris Becker am 9. Mai 2002 auf dem Weg zu einer Online-Talkshow von AOL in Hamburg.
Foto: Markus Hansen | Vertrieb: actionpress.de

  1. NZZ