Ohnmacht als Sargnagel der Demokratie

Noch macht mir die AfD keine Sorgen, denn der übertriebene Blick auf die kleine, laute Meute, die zurzeit bei 20 Prozent 1 steht, kann doch gut 80% stille, aber hoffentlich demokratische Masse entgegengestellt werden. Was mich eher besorgt, sind die Zustände und Entwicklungen in diesem und anderen Ländern. Der Wunsch nach einfachen Antworten und dem wie es „früher“ einmal war, ist wohl der Komplexität des Heute geschuldet. Regierungsmitglieder und auch die anderen Parteien kleben an ihren überholten Ideologien. Da ist keine Bereitschaft zu erkennen, wirklich etwas verändern zu wollen. Solange dumme Ideologien die Oberhand über das Handeln der Verantwortlichen haben, sind Veränderungen nicht zu erwarten.

Ohnmacht als Sargnagel der Demokratie, eine Bahnhofsuhr an einer kaputten Hauswand.
Irgendwo in diesem Land, ein völlig heruntergekommener Bahnhof. | Foto: Markus Hansen

Die ganze Nichtstun – oder zu wenig – mit der vermeintlichen Innovationskraft der Wirtschaft zu begründen ist fahrlässig. Die Zukunft von vielen wird den Hoffnungen von wenigen hinten dran gestellt. Absurd. So erfährt der Bürger, wie immer weniger, aber immer lauter nichts geschieht und betrachtet seine eigene Ohnmacht. Was kann der einzelne bewirken? Ich wähle seit Jahren, aber meine Partei hat es nie in die Regierung geschafft.

Es gibt Ungerechtigkeiten wie das Steuerrecht, das per se den Menschen mit mehr Geld zum Vorteil gemacht zu sein scheint. Die Bildung, in der „bildungsferne Kinder“ auf Abstand gehalten werden. Im Gesundheitswesen, wo es wieder den Betuchteren leichter fällt, einfach mal zum Arzt zu gehen, während der Kassenprolet drei Monate auf einen Termin warten muss.

„Die Gründe liegen dabei noch immer im Elternhaus; der Bildungserfolg in Deutschland ist weiterhin von der familiären Herkunft der Kinder abhängig, so die Studienautoren. Systematische Unterschiede gibt es dabei zwischen unterschiedlichen Gruppen: Mädchen und Jungen, Kindern mit oder ohne Migrationshintergrund, Kindern aus unterschiedlichen sozialen Schichten.“ 

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Kann der einzelne etwas gegen diese Ungerechtigkeit machen?

Das Unbehagen mit der Gegenwart hat großes Potential, dass sich weitere Menschen von der Demokratie abwenden. Die Zukunft steht entweder in Flammen oder unter Wasser. Vielen steht auch eine Zukunft in Armut bevor, weil die Rente nicht reichen wird. Leider ist die Bereitschaft der Politik etwas zu verändern und von den Bürgern Einschränkungen zu verlangen, genauso groß, wie die der Wähler, auf etwas zu verzichten. Es wird geflogen, gegrillt, Auto gefahren und mobil telefoniert, als wenn es überhaupt keine drohende Katastrophe geben würde.

In naher Zukunft gehen Millionen von Menschen in den Ruhestand und dann fehlen noch mehr Ärzte, Handwerker und Pflegekräfte. 

„WIESBADEN/BERLIN – Bis Mitte der 2030er Jahre wird in Deutschland die Zahl der Menschen im Rentenalter (ab 67 Jahren) um etwa 4 Millionen auf mindestens 20,0 Millionen steigen. Die Zahl der ab 80-Jährigen wird dagegen noch bis Mitte der 2030er Jahre relativ stabil bleiben und zwischen 5,8 und 6,7 Millionen betragen. Danach wird die Zahl der Hochaltrigen und damit voraussichtlich auch der Pflegebedarf in Deutschland massiv zunehmen.“

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Was machen wir mit fast 30 Millionen Rentnern? Die Gegenwart ist komplex und die Zukunft eine komplexe Katastrophe. Der einzelne schirmt sich mit Kopfhörern ab und verliert sich in den sozialen Medien und den Streaming-Diensten. Entfremdet von seinen Bedürfnissen nach Bewegung und sinnvoller Beschäftigung, konsumieren die Menschen ihr Leben wie eine Neflix-Serie. Konsum gegen die Ohnmacht. Eingeklemmt in einem Bullshit-Job durch Kinder, Haus und Auto erledigen die Menschen ihre Arbeit, ohne irgendein handfestes Ergebnis zu sehen.

Unsere Perspektive

Wir arbeiten auf zahlreiche Katastrophen hin: Klimawandel, vergiftete Nahrungsmittel, Mikroplastik überall, Tierarten sterben aus, Wasserknappheit, die Schere zwischen arm und reich spreizt ihre Beine immer weiter. Die Menschen werden immer älter, die Infrastruktur ist marode, die Bildung unserer Kinder oder Enkel ist im Sinkflug und dazu wird noch alles teurer. Diese Perspektive gepaart mit einer Berichterstattung, die sich von Skandal zu Skandal hangelt und dem einzelnen seine Ohnmacht vor Augen führt. Das macht mir Sorgen.

Musk, Zuckerberg und Bezos empfinden diese Ohnmacht nicht. Die Spaltung zwischen den Habenden und den Nicht-Habenden ist eklatant. Die Reichen fliegen im Privatjet durch die Welt und die Armen nähen Hosen für ein paar Euro im Monat zusammen. Ungerechtigkeit lässt die Demokratie verwahrlosen. Bundestagsabgeordnete, die sich bereichern, EU-Abgeordnete, die sich schmieren lassen, Unternehmensführer, die sich abfällig über Menschen äußern und Präsidenten, die in Umkleidekabinen was auch immer machen und das alles fast ungestraft.  

Der Skorpion, der den Frosch sticht

Deswegen ist die Sorge um diese Staatsform eng verbunden mit dem Gefühl, dass keiner der Profipolitiker sich wirklich traut bzw. gar nicht die Macht hat, mit Transparenz und guter Kommunikation die geeigneten Änderungen einzuleiten. Denn die Macht scheint in den Händen der Konzerne und deren Lobbykötern zu liegen. Menschen, die wider besseres Wissen den Stillstand fordern um weiter Profit zu machen, denn die Zeche zahlen am Ende sowieso die anderen. So kämpfen sie gegen eine Zuckersteuer, wollen kein Tempolimit, sind für die Zulassung des Verbrennermotors auch bis ins Jahr 4356!, sie wollen Agrasubventionen für die Fläche und nicht für die Qualität,…  Was macht man mit solchen Leuten?

Tatsächlich halte ich die Ohnmacht des einzelnen gegenüber der Politik, den Konzernen und den Medien für die größte Gefahr für die Demokratie. Die Bürger sind nicht besser als die da oben, keine Frage. Aber wenn der Fahrradhändler um die Ecke versucht ein paar Steuern zu „sparen“, indem er sich lieber bar bezahlen lässt als mit der EC-Karte, hat das eine andere Dimension, als wenn Unternehmen sich Milliarden von Steuern erstatten lassen, die sie nie gezahlt haben. Die kriminelle Energie ist unvergleichlich und bestärkt den Glauben an das Mantra: Die kleinen fängt man, die Großen lässt man laufen.

So haben wir Untätigkeit der Politik, gepaart mit zahlreichen Katastrophen, Skandalen, riesigen Baustellen und Ungerechtigkeit  auf der einen Seite. Den Bürger und seine Ohnmacht auf der anderen. Das Ergebnis lautet: Demokratie funktioniert nicht.  

Um die Welt noch schrecklicher zu machen und die Reizüberflutung als Normalzustand zu etablieren, leisten Werbung und die unfassbare Masse an Information ihren Beitrag. Die blinkenden Litfaßsäulen der Gegenwart: Facebook, TikTok und Co versuchen sich als Informationsquellen und sind doch nur der verlängerte Arm der Milliardäre und Techunternehmen, die ihre eigenen Fakten verbreiten. Beeinflussung von Wahlen, der Sturm auf das Capitol, Sammeln und auswerten von Personendaten und die Förderung von falschen Informationen, sind nur einige Beispiele für den Einfluss der genannten Gruppen.

Und jetzt? 

Weiter im Klein klein des normalen Wahnsinns? Was anderes erscheint unrealistisch. Die Politik bewegt sich ein Stück nach vorne um dann wieder zurück zu laufen oder zu rudern. Die Aufhebung der CO2 Ziele für die einzelnen Ministerien sind ein famoses Beispiel dafür. Jedes ambitionierte Vorhaben wird in den ideologischen Mühlen der Parteien zu einem aufgeweichten Keks. Neben all dem oben gesagten, ist es dieses Verhalten, dass die Demokratie wie von einem Pilz befallen erscheinen lässt. Dieser Pilz breitet sich aus und dann…


Quellen

  1. https://www.forschungsgruppe.de/Aktuelles/Politbarometer/
  2. https://www.deutschlandfunk.de/iglu-studie-2021-lesekompetenz-kinder-100.html#:~:text=IGLU%2DStudie%202021-,Viertklässler%20in%20Deutschland%20können%20immer%20schlechter%20lesen,als%20noch%20vor%2020%20Jahren.
  3. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/12/PD22_511_124.html#:~:text=WIESBADEN%2FBERLIN%20–%20Bis%20Mitte%20der,und%206%2C7%20Millionen%20betragen.

Weitere Beiträge gibt es auf der mhblog-Seite und wer mit mir in Kontakt treten möchte, kann das hier tun. Viel Spaß.

Tod auf dem Holzweg

Eine kleine Gruppe von Menschen lebte irgendwo in einem Wald. Einige gingen auf die Jagd und  beschafften Nahrung, die anderen blieben und kümmern sich um  andere Dinge. Alle Bedürfnisse wurden befriedigt. Jeder machte das, was nötig war und alles wurde geteilt. Nach ein paar Stunden war alles erledigt und jeder konnte tun, was er wollte. Irgendwann hat irgendjemand sich gedacht, es wäre doch super, wenn wir das Essen nicht suchen und jagen müssten, sondern, wenn wir es selbst anbauen bzw. halten würden. Nach diesem Geistesblitz fing der Bau des Holzweges an. Auf dem wir immer noch sind.

Jetzt musste also das, was die Natur bisher von selbst erledigt hatte, von Menschen übernommen werden. Ein Wald wurde gerodet, es wurde gesät, gepflegt und geerntet. Tiere wurden eingesperrt, vermehrt, geschlachtet und gefressen. Von nun an, war jede Stunde jedes Tages mit Arbeit belegt. Aus einer Vielzahl von Nahrungsmitteln wurden einige wenige. Aus ein paar Stunden Arbeit am Tag wurden viele. 

eine Person steht auf einem langen Holzweg bzw. Holzpfad
Der Blick in die Zukunft, weiter auf dem Holzweg. | Foto: Markus Hansen

Der Holzweg wurde breiter und breiter und immer länger.

Aus den Bauern wurde Angestellte mit Burnout, Adipositas und Rückenschmerzen. Perfekt. Ein Weg zurück gibt es nicht, dafür ist die Gruppe mittlerweile zu groß und die Wälder zu klein. Die Menschen, die heute in Regionen leben, in denen noch viele von der Landwirtschaft leben müssen, sind arm und kommen auf keinen grünen Zweig. In den „dicken“ Industrieländern gibt es nur noch wenige Landwirte (1) und die bauen immer das Gleiche an. Die Ernte fressen meistens die eingesperrten Tiere oder sie wird zu Biosprit verarbeitet. Die „Bauern“ zogen irgendwann in die große Stadt und wurden zu Arbeitern und Angestellten und träumen seither von einem Leben ohne oder mit sehr wenig Arbeit in Ruhe und Zufriedenheit. Jeder möchte reich sein um sich dem „Leben“ hinzugeben. 

„Arbeitet, arbeitet, Proletarier, um das Gesellschaftsvermögen und euer individuelles Elend zu vergrößern, arbeitet, arbeitet, damit ihr, wenn ihr ärmer werdet, noch mehr Gründe zum Arbeiten und zum Notleiden habt. Das ist das unerbitterliche Gesetz der kapitalistischen Produktion. 

Dadurch, dass die Proletarier den trügerischen Reden der Ökonomen Gehör geschenkt und ihren Körper und ihre Seelen dem Laster der Arbeit ausgeliefert haben, stürzen sie die gesamte Gesellschaft in diese industriellen Krisen der Überproduktion, die den gesellschaftlichen Organismus erschüttern. Da es daher ein Überangebot an Waren und ein Mangel an Käufern gibt, schließen die Fabriken und der Hunger geißelt die Arbeiterbevölkerung mit seiner tausendriemigen Peitsche.“

Paul Lafargue „Das Recht auf Faulheit“ Reclam [Was bedeutet das alles?] Seite 23

Die Holzweg-Methode wurde auf alle mögliche Bereiche des Lebens ausgebaut und definiert einen Zustand, indem das Leben im Hier und Jetzt zwar als wünschenswert erachtet wird, aber es erst in der fernen Zukunft – im Rentenalter – erlebt werden kann. Verrückt. Alles was zählt, ist mehr von allem und zwar immer. Besonders Geld. Alles was kein Geld einbringt ist wertlos und wird auch so behandelt. 

Kinder, Kranke und Alte

Kinder. Kosten nur aber bringen vielleicht in ferner Zukunft Geld ein. Dennoch gibt es international zu wenig Schulen für alle Kinder. National sind die Schulen in einem schrecklichen Zustand, es fehlen Lehrer, die Klassen sind zu groß und die Chancengleichheit ist ein Trauerspiel. Es fehlen Erzieher und die die da sind arbeiten am Limit, mit zu großen Gruppen auf oft zu kleinen Räumen.

Kranke. Kosten nur und bringen in naher Zukunft wieder Geld ein.
Krankenhäuser müssen Gewinn machen, es fehlen Pflegekräfte und Ärzte und Ärztinnen, die Mitarbeiter sind überlastet. Kassenpatienten warten monatelang auf einen Termin und viele Behandlungen werden von der Kasse nicht übernommen.

Alte. Kosten nur und bringen auch in der Zukunft kein Geld.
Es fehlen Pflegekräfte, die auch noch schlecht bezahlt werden. Die Bewohner werden ruhig gestellt und vernachlässigt. In Großstädten vereinsamen die Rentner immer mehr. (2)

Deshalb wird nur das gefördert, was Geld bringt und der Rest muss zusehen wie er klar kommt. Gute Bildung ist teuer. Krankenhäuser sind teuer. Gute Pflege ist teuer. Demnach gibt es das „Gute“ nur für Kinder, Kranke, Pflegebedürftige, die Geld haben oder jemanden kennen, der es hat und ihnen gibt. Der Rest kommt in die normalen Einrichtungen oder eben auch nicht. 

Der traurige Ist-Zustand

So leben wir unter dem Zwang etwas leisten zu müssen, das Geld für die Gemeinschaft bringt. Leistung und Geld sind das, was die Gesellschaft braucht, was sie anerkennt und was sie wachsen lässt. In diesem Szenario gibt es kein Ende. Das System muss expandieren um zu existieren. Traurig. 

So lebt, in vielen Fällen, jedes Tier glücklicher als viele Menschen.Es gibt Menschen, die müssen in Löchern tief in der Erde nach Gold, Kohle, Diamanten oder anderen Rohstoffen buddeln und haben am Ende des Tages kaum etwas zu essen für sich und ihre Familien. Kinder, die anstatt in einer Schule zu lernen auf Müllbergen nach brauchbaren Dingen suchen, damit sie ihre Familien finanziell unterstützen können. Warum?

Ein weiterer Holzweg auf dem sich die Menschheit befindet ist die Unterdrückung der einen Hälfte der Weltbevölkerung. Frauen werden seit Jahrhunderten als nicht gleichberechtigt angesehen. Dabei bekommen sie die Kinder und leisten genauso viel oder mehr wie das andere Geschlecht Aus welchem Grund auch immer, es ist falsch und zeigt, das die Konstrukteure dieses Holzweges hauptsächlich die Pimmelträger sind. Es lässt sich noch weiter einkreisen, wer den Holzweg geschreinert hat: Nicht nur Frauen wurden und werden unterdrückt, sondern auch diverse Minderheiten und Menschen mit dunkler Hautfarbe. Das bedeutet, es sind die weißen Pimmelträger, die uns  diese Irrwege von Religion, Krieg, Kapitalismus, Sklaverei, Umweltzerstörung, usw. eingebrockt haben.

Öl und Kohle wird aus den Tiefen der Erde gefördert, um es zu verbrennen, damit wir mobil sind und der Strom aus der Steckdose fließt. Der Wind, die Sonne und das Wasser können das gleiche. Aber wir graben die Energie lieber aus dem Dreck – Arbeit und Leistung – echt clever. Das Windrad gibt es schon ziemlich lange, auch die Wasserkraft wird schon lange verwendet, das auszubauen war wohl zu einfach.

Dys- oder Utopie

So leben wir in riesigen naturfernen Städten, umgeben von schlechter Luft und nie verklingendem Verkehrslärm. Ernähren uns ungesund. Sind vom Stress abgeschlagen und matt. Aber es gibt kein Zurück mehr, es geht nur nach vorne und nach oben, denn wir haben uns in eine aussichtslose Situation gebracht, in der wir, ganz entgegen unseren natürlichen Anlagen leben. So werden wir uns langsam aber sicher selbst krank machen und sehr wahrscheinlich vergiften. Kinder können sich nicht richtig entwickeln, da ihnen die wichtige Bewegung in der Natur fehlt und nach der meist sitzende Schulzeit kommt vielleicht ein Studium oder eine Lehre in einem Büro. Später dann die Arbeit am Schreibtisch und so sitzen die Menschen viel zu oft und lange herum, obwohl wir uns sehr viel mehr Bewegen müssten.

Was wir alles nicht machen

Kaum jemand steht gerne im Stau. Über die Qualität der Fertigprodukte und Fast Food-Ketten ist auch so gut wieder jeder im Bilde. Trotzdem geht alles so weiter. Wir wissen bzw. ahnen was passieren wird, mit der Umwelt, mit uns, mit dem Planeten – aber es geht immer so weiter. Der Blutstrom des Geldes darf nicht stehen bleiben. Wir wissen, was wir machen müssten, aber es ist zu unbequem, zu konfliktreich. Der normale Arbeitnehmer möchte mit dem Auto die vier Kilometer zur Arbeit fahren und der ist ja auch ein Wähler und jede Stimme zählt.

Also lassen wir das mit dem Benzinpreis von 8 Euro pro Liter und verzichten auf das Tempolimit. Statt eines Rechen nehmen wir den benzingetriebenen Laubbläser und so weiter und so weiter. Wir sind auf einem unfassbaren Holzweg, und zwar weltweit. Es gibt nur sehr wenig Anzeichen dafür, dass wir mal stehenbleiben und uns mal anschauen, was wir haben, was wir erreicht haben und viel wichtiger, wo wir hin wollen.

In was für eine Welt schubsen wir unsere Kinder hinein? Wie könnten wir das Leben auf diesem Planeten so verändern, das wir alle ein gutes Leben haben? Kapitalismus kann es nicht sein, den der schließt alle aus, die nicht so können wie sie müssen sollen. Sozialismus ist es auch nicht, der ist in der heutigen Form Kapitalismus mit Diktator in Rot. Eine Utopie wäre schön. Eine realistische Utopie. Dafür müsste aber mal ein Halt eingelegt werden und es müssten sich alle zu etwas verpflichten. Utopisch!

Da wir immer weiter laufen, werden weiterhin jedes Jahr Millionen von Menschen sterben und die Ursachen sind: 

  • zu fett 
  • schlechter Luft
  • Stress
  • Flucht
  • Krieg
  • Religion
  • Hitze
  • Dürre
  • Hunger
  • Lärm
  • Klimaveränderungen
  • usw.

Für dieses Jahr haben wir die natürlichen Ressourcen der Welt schon aufgebraucht. Drei Planeten bräuchten wir, wenn alle so Leben würden, wie wir hier in Deutschland. Genau so katastrophal ist es, dass das System „Wachstum“ die  Menschen weltweit krank macht und wir das System nicht wechseln können. Denn es gibt nur dieses eine System und mittlerweile ist es weltweit aktiv. Es basiert auf Ungerechtigkeit und darauf, das viele Menschen für einige wenige arbeiten. Die Konzentration des meisten Kapitals auf einige wenige Menschen ist ebenfalls einunzumutbarer Zustand. 

Der Holzweg auf dem wir uns befinden ist gegründet auf Ungerechtigkeit gegenüber Millionen von Menschen über Jahrhunderte hindurch und wird auch in den nächsten Jahren fleißig benutzt werden. Kein innehalten, kein zurück. Zur Sicherung des eignen Wohlstandes werden Mauern und Zäune gebaut, um Waren und Geld durch zu lassen, aber die Menschen fern zu halten. Das System komplett zu ändern ist aussichtslos. Es gibt zu viel zu verlieren für einige wenige. Die einzige Hoffnung ist,  das Holz irgendwann morsch und brüchig wird. Aber wie lange das wohl noch dauert?


  1. https://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichts/baeuerliche-und-industrielle-landwirtschaft.html
  2. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/09/PD21_N057_12411.html#:~:text=82%20%25%20der%20über%2085%2DJährigen,Altersheim%20oder%20einer%20ähnlichen%20Gemeinschaftsunterkunft.

Scheiß auf Gerechtigkeit?

6. Jnui 2022 | Markus Hansen

Es ist beschlossen, Bundeskanzler Olaf Scholz hat das von ihm im Februar angekündigtes Sondervermögen für die Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden EUR durch den Bundestag bekommen. Für die 265.000 1 Männer und Frauen bei der Bundeswehr gibt es zum normalen Verteidigungshaushalt von fast 47 Milliarden2 zusätzlich diese 100 Milliarden Euro Sondervermögen dazu. Wow

Hubschrauber der Bundeswehr mir Soldaten
Hinschrauber der Bundeswehr | Foto: Markus Hansen | Vertrieb: actionpress

Fachkräftemangel, Personalmangel in der Bildung und der Pflege, steigende Lebenshaltungskosten, marode Brücken, Straßen und Schulen, dafür ist kein Sondervermögen vorgesehen. Jeder Verantwortliche dieser genannten Bereiche bräuchte diese Summe ebenfalls in seinem Etat. Ich möchte auf die Kinderbetreuung eingehen. Da sind Jungen und Mädchen, die wollen auch Spielzeug und Menschen, die sich ihnen widmen und sie unterstützen. Für diesen Bereich, der Kinderbetreuung, gibt der Bund ungefähr 40 Milliarden3 im Jahr aus. 150 Milliarden für 265.000 Beschäftigte der Bundeswehr und ihre zugegeben teureren Spielsachen gegen 3,8 Millionen Kinder und 708.136 Erzieherinnen und Erzieher4. Es ist mehr als deutlich, welche Prioritäten dieses Land hat. Aber warum?

Ist es wichtiger, das die Bundeswehr Hubschrauber und Düsenjets hat, die im Ernstfall einfach durch Feinde zerstört werden? Wenn die Bundeswehr so schlecht ausgestattet ist, wie hat sie denn bisher ihre Arbeit in Afghanistan oder im Kongo erledigt? Wahrscheinlich so, wie die Erzieherinnen und Erzieher hier an der Heimatfront: Personalmangel durch Krankheit oder fehlende Fachkräfte, zu viele Kinder auf zu wenig Raum, utopische Bildungsempfehlungen und das ganze für eine viel zu niedrige Bezahlung.

Ich finde es daher nicht gerechtfertigt, diese Summe für die Bundeswehr zu genehmigen. Nicht nur, weil alle anderen oben genannten Bereiche in Zukunft unter dieser Entscheidung leiden werden, sondern auch, weil wir zu große Herausforderungen vor uns haben. 

Als da wären:

  • Klimawandel
  • Coronakostem
  • Renteneintritt der Babyboomer (5)
  • Inflation
  • Arten sterben
  • Eine Zunahme an Diabetes 
  • Umweltverschmutzung
  • Inflation

Jeder einzelne Punkt wird in Zukunft weitere Milliarden benötigen und woher sollen die dann kommen? Ganz aktuell: Das 9€-Ticket, der Tankrabatt und jede noch so gutgemeinte Leistung, die uns Bürger suggerieren soll, das sich da einer kümmert.

Auch für diese kurzen Aktionen der Stabilisierung muss jemand aufkommen. Wie soll das bezahlt werden? Wirtschaftswachstum? Ist begrenzt! Zumal es ja gerade sehr viele leere Regale in den Elektronikläden gibt, Autos nicht gebaut werden können, oder der Stahl teurer6 ist wie nie. Unter anderem, weil der Hafen in Shanghai wegen Corona dicht war – das kann sich ja ganz schnell wiederholen. Der Krieg in der Ukraine ist morgen bestimmt noch nicht vorbei. Es wird Mangel geben und aus diesem Mangel sollen dann Steuern erwachsen? OK?!

Kann nicht eine Partei mal das machen, was nötig wäre?

Wie oft werden andere Länder neidisch beäugt: In Schweden ist die Kinderbetreuung vorbildlich und in der Schweiz die Steuern. Dies könnte alles kopiert werden. Gerechte Verteilung der Steuerlast auf alle. Das Vermögen der Reichen besteuern. Arbeit sollte sehr viel weniger besteuert werden als Einkommen durch Vermögen. Alle müssen in die Rentenkasse einzahlen. Die Spaltung der Gesellschaft wird sich vergrößern, wenn es die kleineren Einkommen sind, die belastet werden, während die höheren Einkommen entlastet werden. Ebenso die Firmen und Milliardäre, die in Krisenzeiten ihr Vermögen noch mal drastisch erhöhen können und konnten. Die Verantwortung gegenüber unseren NATO-Partnern in allen Ehren, aber was ist mit der Verantwortung für die jetzigen und kommenden Kinder und Jugendlichen in Europa und der Welt? 

Ich fordere ein Sondervermögen „Gerechtigkeit“ für alle.


Quellen:

  1. „Insgesamt leisten 183.427 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst bei der Bundeswehr – Berufssoldaten und -soldatinnen, Zeitsoldaten und -soldatinnen und Freiwillig Wehrdienstleistende.“ „Aktuell sind knapp 265.000 Männer und Frauen bei der Bundeswehr beschäftigt – in Uniform aber auch in Zivil. (Quelle: BMVgBundesministerium der Verteidigung P I 1, Stand: 30. April 2022)“ https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/zahlen-daten-fakten/personalzahlen-bundeswehr
  2. „Der Verteidigungsetat liegt im Haushaltsjahr 2021 bei 46,93 Milliarden Euro. Gegenüber dem Haushalt 2020 ist er um 2,8 Prozent gestiegen. Der Bundeswehr stehen damit 1,3 Milliarden Euro mehr zur Verfügung als im vergangenen Haushaltsjahr. Mit dem Budget können eingeleitete Entwicklungs-, Beschaffungs- und Infrastrukturvorhaben fortgesetzt werden.“ https://www.bmvg.de/de/themen/verteidigungshaushalt/verteidigungshaushalt-2021
  3. „Im Jahr 2019 gaben Bund, Länder und Gemeinden 33,6 Mrd. Euro für Kindertagesbetreuung aus. „Das waren 9,8 % mehr als im Vorjahr bzw. 113,6 % mehr als 2010. Die Haushaltsansätze für 2020 sehen einen weiteren Anstieg auf 36,9 Mrd. Euro vor. Damit planen Bund, Länder und Gemeinden 10,8 % mehr Mittel für diesen Bildungsbereich als für das Jahr 2019 (Soll: 33,3 Mrd. Euro) ein (…). Nachtragshaushalte für 2020 konnten dabei jedoch zum größten Teil nicht berücksichtigt werden“ (Statistisches Bundesamt 2020b, S. 46).“ | https://www.kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/kita-politik/kita-finanzierung-rahmenbedingungen/pro-kopf-ausgaben-fuer-kindertagesbetreuung-2019/
  4. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1011406/umfrage/fachkraefte-in-der-kinderbetreuung-in-deutschland/
  5. https://www.deutschlandfunk.de/neue-ruhestaendler-baby-boomer-gehen-in-rente-100.html
  6. „Keine Frage: Nach dem dramatischen Einbruch infolge der Pandemie erlebt die globale Stahlindustrie derzeit eine Sonderkonjunktur. Der Preis für den in vielen Branchen benötigten Werkstoff ist seit Ende des vergangenen Jahres von gut 400 Euro auf mehr als 700 Euro je Tonne warmgewalzten Stahls geklettert. Teilweise klagen Abnehmer über ausbleibende Lieferungen.“ | https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/handelsblatt-jahrestagung-zukunft-stahl-der-aktuelle-boom-truegt-der-stahlbranche-droht-schon-der-naechste-absturz/26992484.html

Wer weitere Texte lesen möchte, kann das hier machen. Sollte jemand Fragen an mich haben, dann geht das hier.

HÄNDE HOCH! GELD HER!

Wenn etwas auf dieser Welt geschehen muss oder soll, dann lassen sich die Probleme, genauso wie die Lösungen fast immer auf ein Wort reduzieren: Geld.

Für mehr Frauenhäuser in Deutschland, bessere Bildung – speziell der digitale Unterricht, mehr Pflegekräfte, mehr Polizisten, mehr Steuerfahnder, mehr Lehrer, mehr von was auch immer – fehlt das Geld.

Für seltene Krankheiten gibt es keine Forschung, Bücher werden nicht verlegt, Kredite nicht bewilligt, Umwelt nicht geschützt oder gerettet, weil das kein Geld bringt.

„Schon 1999 hatte die Deutsche Post die sogenannte Postbox für gewerbliche Kunden eingeführt: Die bestellte Ware wurde in einer gelben Plastikbox geliefert und direkt bei der Zustellung ausgepackt, sodass die Postbotin sie wieder mitnehmen konnte. Doch die Postbox wurde nach zehn Jahren eingestellt, weil sie zu viel kostete.“

Die Zeit – No 49 – 26.11.2020 – Seite 26 – Christina Plett „Kartons mit Pfand“

Tauschen wir?

Wenn ich ein Uhrmacher wäre und ich würde bei jemanden eine Reparatur durchführen, wäre es denkbar, das ich mich mit Brot oder Gemüse bezahlen lasse. Wäre ich ein Fliesenleger und würde ein halbes Haus fliesen, dann müsste ich wohl ein Abo auf jahrelanges Brot und Gemüse bekommen. Würde ich also mehrere Häuser gefliest haben, bräuchte ich lange Zeit nicht mehr zu arbeiten, weil mir einige Leute jahrelang etwas Schulden würden. Tauschhandel ist im Kleinen durchaus denkbar und praktikabel, aber für weniger überschaubare Beträge bzw. Leistungen ungeeignet.

Geld, fein abgepackt und sortiert. Zu wenige haben zu viel, während zu viele zu wenig davon haben.

Geld hat da einen Vorteil. Es ist überall eintauschbar und leicht zu transportieren. Demnächst tauscht es seine physische zugunsten einer digitalen Form, was noch praktikabler sein wird. Eine Konto statt einer Schatztruhe, von dem etwas abgeht oder zu dem etwas hinzukommt. Aber so sehr Geld auch die Lösung für vieles zu sein scheint, es stellt sich die Frage, ob es nicht mehr Schaden anrichtet und zu vieles verhindert. Natürlich meine ich nicht das Geld an sich, sondern den religiösen Eifer der dafür steht. Die Gier. Die Verteilung.

Die Armut, die Bildung, die Pflege, der Krieg, die Industrie, einfach alles und jedes wird auf einen Wert X reduziert, bewertet und dann wird gehandelt oder die Handlung wird unterlassen.

Einige Beispiele…

Pharmakonzeren stecken Millionen oder mehr in die Erforschung von neuen Medikamenten, aber nur, wenn am Ende eine Summe X herauskommt, die weit über der Investion liegt. Die Gier nach Geld verhindert also Medikamente.

Die Pflege von Menschen, sei es im Krankenhaus oder im Altenheim, ist kostspielig, wenig profitabel und anstrengend. Es wird also versucht, durch niedrige Löhne, wenig Personal und so wenig Aufwand wie möglich, die Patienten zu versorgen. Damit am Ende die Einrichtung Geld abwirft. Die Gier nach Geld verhindert also gute und menschenwürdige Pflege.

In der Bildung von Kindern und Jugendlichen haben wir den Anfang in der Kita, dort gilt ein willkürlich errechneter Schlüssel als Kennzahl für die Anzahl der Betreuer Pro Kind. Das Personal ist nicht optimal ausgebildeten, meist unterbesetzt und in Bezug auf die prägende Verantwortung absolut unterbezahlt. In der Schule gilt das selbe, Grundschullehrer sind unterbezahlt und für die prägende Phase im jungen Leben ebenfalls unterbesetzt und überarbeitet. In den höheren Klassen ist es auch nicht besser und die anspruchsvolle Tätigkeit mit Jugendlichen in der Adoleszenz trifft nicht immer auf darauf vorbereitete Lehrer und Lehrpläne. Die Gier nach Geld verhindert eine gute Ausbildung.

Der Krieg, ein lohnendes Geschäft, deshalb ist überall gern gesehen – aus der Ferne, versteht sich. Regierungen zahlen Unmengen an Geld für die Verteidigung. (1) Milliarden für Waffen, die, zu Lande, zu Wasser und in der Luft, möglichst ohne eigene Verluste viele Menschen töten. Damit das auch alles seinen Sinn hat, wird gebombt, geschossen und Krieg gespielt wie im Sandkasten auf dem Spielplatz. Das Geld ist das Blut in den Adern der Kriegsmaschinerie. Die Gier nach Geld verhindert also Frieden.

Die Armut der einen ist das finanzielle Standbein der anderen. Frauen in Indien (2), die für einen Hungerlohn Stoffe zu Kleidern zusammen nähen, damit diese hier für viel Geld verkauft werden können, sind Systemrelevant. Wäre das Nähen zu teuer, würde der Umsatz leiden und deshalb braucht es die Armut, um Produkte herzustellen, die in den Industrienationen gekauft werden können. Die Gier nach Geld verhindert also den Kampf gegen Armut.

Der finanzielle Einsatz um einen Impfstoff für Covid-19 zu finden, verdeutlicht das beschriebene ganz gut. Keine Regierung kann es sich leisten allzu lange oder oft auf die Wirtschaftsleistung zu verzichten, um eine Pandemie einzudämmen, wird das nötige Geld investiert.

Und jetzt?

Das Geld an sich ist weder gut noch schlecht. Die Idee ist hilfreich, im Alltag und über Grenzen hinweg. Das zeigt die Eurowährung besonders. Aber, muss eine Gesellschaft es sich nicht ebenfalls leisten können, Krankenhäuser vom Streben nach Gewinn auszunehmen? Die meisten Regierungen leisten sich ja auch eine Armee und die ist meist ein Faß ohne Boden. Sollte es nicht wichtiger sein, das Kinder eine wirklich gute Ausbildung bekommen? Ist die Zufriedenheit in einem Land nicht höher zu bewerten als die Summe auf dem Konto irgend eines Millionärs, Unternehmers oder wem auch immer?

Die Lösung für sehr viele Missstände auf diesen Planeten ist das, was auch die meisten Probleme verursacht und sie befindet sich leider in zu wenigen Händen. (3)


  1. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157935/umfrage/laender-mit-den-hoechsten-militaerausgaben/
  2. https://femnet.de/informationen/laender-und-arbeitsbedingungen/indien.html
  3. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/384680/umfrage/verteilung-des-reichtums-auf-der-welt/

Weiter mit den Schweinerein

Wenn ich meinen Morgen mit Nutella beginne, unterstütze ich Kinderarbeit an der Elfenbeinküste und damit ebenfalls die Zerstörung des Waldes durch Rodung und Pestizide in diesem Gebiet. Lecker.

Wenn ich Mittags Schweineschnitzel kaue, unterstütze ich irgendwo auf der Welt die Ausbeutung von Menschen und Tieren, die Verseuchung der Umwelt und die Zerstörung des Regenwaldes in Brasilien durch die Rodung für den hektarweisen Anbau von Soja. YamYam.

Abends gibt es dann mal eine Tomate, die durch die Nutzung von Hybriden drei Wochen oder länger ihr frisches Aussehen behält, aber nach Nichts schmeckt. Da der Tomate ein Großteil ihrer Inhaltsstoffe fehlt. Damit nicht genug, der Anbau und die Ernte werden von armen Menschen aus Afrika für einen Hungerlohn und unter menschenunwürdigen Bedingungen in Spanien erledigt. Ich bin satt.

Weiter mit den Schweinerein
Hausschwein auf dem Feld als Symboilsbild
Das Schwein als Symbol für Profitgier, Egoismus und Ignoranz.| Foto: Markus Hansen

Egal, wie gesund und nachhaltig ich mich ernähren oder leben möchte, es ist fast unmöglich an den Industriegiganten vorbeizukommen. Alles ist in den Händen von einigen großen Global-Playern, die sich die Taschen voll stecken und ihren Reichtum auf der gewollten Armut von vielen Menschen überall auf der Welt begründen. Sei es Nahrung, Pharmazeutika, Energie oder Information.

Leben diese CEO‘s nicht auch hier auf diesem Planeten?

Möglicherweise benutzen sie das viele Geld, das ja schon aus ihren Unterhosen quillt, um ein Raumschiff zu bauen, welches sie mit all ihrem Geld zur Erde Zwo bringt?

Oder leben die Reichen alle unter der Erdoberfläche und haben da alles ganz schnieke und akkurat, sodass sie Abends zusammen kommen und sich über die Dummheit der Oberflächenbewohner lustig machen. Da lachen sie denn über unsere Krebsgeschwüre durch den Einsatz von Pestiziden, unseren Diabetes durch zu viel Zucker, den Smog durch unsere Autos, den Durchfall vom dreckigem Wasser. Sie lachen über die Tatsache, dass Menschen ihre Kinder verkaufen müssen, die dann umsonst als Sklaven beim Kakao-Anbau in Afrika schuften müssen. Hahaha.

Was soll’s, macht nur weiter so. Was ist schon die Ausbildung eines Kindes an der Elfenbeinküste gegen das glückliche Lachen eines Aktionärs, der eine Dividende bekommt?

Freude am Leben

Wer erfreut sich nicht an den steigenden Gehältern irgendeines Vorstandes irgendeiner blöden Firma? Da können auch gerne mal hundert indische Frauen in der Sonne braten und Felder bearbeiten und das für einen Euro am Tag. 

Wer möchte einem Manager den Kauf eines weiteren Porsches vermiesen, weil irgendwo Kinder und Frauen in völliger  Armut leben? Denn sein Unternehmen schert sich einen Dreck um Arbeitsschutz und Menschenrechte in anderen Ländern. Wenn ein Arbeiter stirbt und seine Familie ohne alles zurück lässt, dann ist das halt so. Der hätte ja sparen können.

Die Reichen leben in einer anderen Welt. Scheinbar die Beste aller mögliche Welten. Sie leugnen den Klimawandel, sprechen die Wirtschaft heilig, sparen an der Ausbildung von Kindern und Jugendlichen, investieren in Kriege, belügen die schweigende Masse, vergiften uns alle und beharren auf dem Kapitalismus, weil nur der ihren Wohlstand sichert und dazu beiträgt, dass auch mein schönes Leben auf dem Elend der andern fußt, damit die sich kein Stück bewegen können.

Lasst Euch von solchen Kleinigkeiten nicht vom Ziel des größtmöglichen Profits abbringen. Wer braucht schon saubere Luft, eine intakte Natur, gesundes Essen und Frieden, wenn er glückliche Manager/Politiker in sauberen Anzügen haben kann?

Die Resignation

Seit Jahrhunderten wollen die Menschen die Armut beseitigen, aber so richtig Ernst gemacht hat noch keiner damit. Der Markt wird es richten? Mitnichten!

Trump, Bolsonaro, Putin, Dorsey, Gates, Musk, Page, Buffet, Babis, Orban, Johnson, Merkel, Mohn, Springer, Albrecht, Klatten, Bezos, … dann macht eben weiter so.


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Bleiben Sie kein Rassist.

Sie finden die AfD blöd und verabscheuen die Rechten mit ihren steckengeblieben Feindbildern und ihrer Stammhirnrethorik?

Sie haben nichts gegen andere Ethnien und Hautfarben? Das ist erfreulich, trotzdem könnte in ihnen ein Rassist stecken, ganz tief drinnen.

Über Rassismus ist neben Corona und dem Klimawandel online und offline gerade viel zu lesen, zu hören und zu sehen. In der Anstalt vom 14.7.2020 war es Thema und auch das Dossier der ZEIT (Nr.30 vom 16. Juli 2020) beschäftigt sich damit.

Ich halte mich natürlich nicht für einen Rassisten, aber nach der Sendung musste ich feststellen, das ich auch solche Fragen stelle, wie „Wo kommen Sie denn her?“.

Und die Fragen aus dem ZEIT-Dossier wie zum Beispiel: „Wann hattest du zum ersten Mal ein Lehrer, der die selbe Hautfarbe hatte wie du? (1) oder „ Wann hast du zum ersten Mal einen Film gesehen, indem der Hauptdarsteller die selbe Hautfarbe hatte wie du?“ (1)
Ja, meine Kindheit, Schulzeit, Studium, alles rein weiß.

Im Dossier wird ein Test von der Havard Universität beschrieben, um festzustellen, ob man unterbewusst Vorbehalte gegen andere Gruppen hat. Ich habe ihn gemacht. Zugegeben, ich war vorbereitet, durch die Lektüre und die Kabarettsendung, trotzdem hatte ich durchaus Befürchtungen.

Das Ergebins des IAT-Tests – Screenshot der Webseite.

Das Ergebnis beruhigt mich und trotzdem bin ich erstaunt, wie weiß gestrichen mein Leben in vielen Bereichen ist. Fast meine gesamten Bücher sind von weißen verfasst.

„ Die Offenheit gegenüber Menschen, die anders aussehen als man selbst: man kann sie trainieren wie ein Muskel.“(1)

Fangen wir alle mit dem Training an!


  1. (1) DIE ZEIT Nr.30 – 16.7.2020 – Dossier – Seite 14 – „Wie rassistisch sind Sie?“ von Bastian Berbner
  2. https://implicit.harvard.edu/implicit/indexv2.jsp
  3. https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-14-juli-2020-100.html

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Reicht die Zeit noch für die Demokratie?

Revolution.

Klima, Corona, Rassismus, Ungerechtigkeit, Verkehr, Bildung, Gesundheit, Kriege, Umweltkatastrophen, Religion, Gewalt, das sind alles Baustellen unserer Gesellschaft. Das sind wichtige Themen und sie hängen zusammen, sie fließen ineinander und auch wieder zurück.
Die meisten dieser Themen beschäftigen uns nicht erst seit heute. Schon Anfang der 1970er Jahre hatte der Club of Rome eine Studie veröffentlicht, deren Kernaussage lautet:

„Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht.“

Schlussfolgerung aus: Die Grenzen des Wachstums des Club of Rome 1971

Das bedeutete, viel Zeit bleibt nicht, denn das ist schon fünfzig Jahre her und eigentlich machen wir immer noch alles so wie vor 50 Jahren. Wir fahren Auto – und zwar noch viel mehr, wir fliegen – auch das häufiger, wir verpesten die Umwelt und führen Kriege. Yeah!

Was bewirken all die Texte, die schon vor hunderten von Jahren geschrieben wurden um zu einem Umdenken in der Gesellschaft zu kommen? Angefangen bei Morus Utopia, über Paine, Spence, Fromm, Gruen, Rogers, Ahrendt, … Ich sollte eine Liste machen. Diese Texte werden publiziert, wenn sie Glück haben diskutiert und dann ignoriert. Wie famos.

Kacynski. Der hat es anders gemacht, aber das Ende ist das Gleiche. Woran liegt es, das es der Menschheit so schwer fällt, gute und konstruktive Ideen anzunehmen?

Jahrhunderte lang wurde den Menschen eingeredet, sie müssen den Regeln der Kirche folgen um in den Himmel zu kommen. Das Ergebnis waren Menschen, die sich wie Lämmer durch ihr Leben schieben ließen. Sie gehorchten, arbeiteten, zahlten Steuern und zogen für den blöden König in den Krieg. In der Industrialisierung das Gleiche noch mal von vorn, dieses mal aber für den fröhlichen Fabrikbesitzer und das Vaterland.

Arbeit, welch glanzvolle Erfindung. Wie konnte Arbeit so eine verklärte Tugend werden?

„Würde die Arbeiterklasse das Laster, das sie beherrscht und ihre Natur erniedrigt, aus ihrem Herzen reißen und sich nicht in ihrer furchtbare Kraft erheben, nicht, um die >>Menschenrechte<< einzufordern, die nichts weiter sind als die Rechte der kapitalistischen Ausbeutung, und nicht, um das >>Recht auf Arbeit<< einzufordern, das nichts weiter ist als das Recht auf Elend, sondern um ein ehernes Gesetz zu schmieden, das jedem Menschen verbietet, mehr als drei Stunden am Tag zu arbeiten, so würde die Erde, die alte Erde, beben vor ausgelassene Freude, spüren, dass sich in ihr ein neues Universum rührt…„(1)

„Das Recht auf Faulheit“, auch von zu wenig Menschen gelesen. Die breite Masse hat die gleichen Assoziation bei dem Wort „Faulheit“ und sie stimmen auch mit der noblen Vorstellungen über das Wort „Arbeit“ überein. Geschenkt.

Überwachungsbilder der Stasi. – Foto: Markus Hansen – Runde-Ecke-Leipzig

Wenn sich ein Teil der Menschen mal ein Buch vornimmt und die darin beschriebene neuen Ideen verwirklichen, dann kann das Geschriebene einiges bewirken. Doch wie das Christentum oder der Kommunismus wunderbar zeigen, bleibt am Ende nicht viel vom Original übrig, wie die Reste eines Apfels.

Entweder werden die Ideen ignoriert oder pervertiert. Schade.

Sozialismus und Kommunismus sind gescheitert. Warum? Hier eine These: Die Idee, das alle gleich sein sollen ist gut, finde ich auch, aber sie ist eben auch absurd. Niemand ist gleich. Nicht mal der eigene Sohn ist doch dem Vater gleich.

Dazu kommt noch, das es „das Volk“ oder „die Gesellschaft“ nicht gibt. Wenn eine Minderheit, und es sind immer Mindeheiten, einen Staat stürzt um einen neuen „besseren „ zu errichten, dann ist diese Minderheit von vielen Menschen umgeben, die die Idee vielleicht gut finden, aber einige Punkte anders sehen. Diese sind dann die Staatsfeinde oder Terroristen von morgen und wie mit diesen Umgegangen wird, hat sich bis heute nicht geändert.

Daraus folgt, das jedes neue System, das von oben oder unten auf die breite Masse aufoktroyiert wird, mit Waffen und Gewalt auf Line gebracht oder gehalten werden muss. Das war bzw. ist bei den Nazis, den Kommunisten in Russland, China und Kuba so und auch in der DDR. (2)

So kann die Idee noch so verlockend nach Paradies riechen, am Ende schmeckt sie wie der Küchenboden einer Eckkneipe.

Noch mal der Anfang:

Klima, Corona, Rassismus, Ungerechtigkeit, Verkehr, Bildung, Gesundheit, Kriege, Umweltkatastrophen, Religion, Gewalt,… und nun?

Änderungen im demokratischem Umfeld haben die Möglichkeit sich durchzusetzen, da sie von einer möglichen Mehrheit getragen werden, bzw. sich als neue „Normalität“ durchsetzen. Allerdings dauert das sehr lange.

Die Kernenergie zum Beispiel. Das Image ist im laufe der Zeit bei der Bevölkerung – steter Tropfen höhlt den Stein – in den Minusbereich gesunken. Heute sind die meisten Menschen gegen Atomkraftwerke (3). Andere Beispiele für langfristige Änderungen sind unter anderem vegetarisches Essen, Homosexualität und Umweltschutz – nicht das sie voll akzeptiert sind, aber es ist eine größere Anerkennung innerhalb der Gesellschaft zu erkennen. Solche Veränderungen wachsen innerhalb der Gesellschaft wie ein Spitzahorn.
Die Demokratie ist leider nicht davor gefeit, wen die Menschen an ihre Spitze wählen und dann können sich langjährige Errungenschaften mit der Bekanntgabe des Wahlergebnis in nichts auflösen.

Der Souverän entscheidet sich gerne für die einfachen Lösungen auf die komplexen Probleme dieser Zeit, was aus solchen Lösungen wird, sieht man in den USA. (4,5,8)

Proteste wie die Friday for Future haben viel Potential die Ansichten zu einzelnen Themen innerhalb der Bevölkerung zu verändern, oder auch die „Black Lives Matter“- Bewegung, die Europa erreichte um auch hier auf Misstände aufmerksam zu machen und hoffentlich Änderungen herbeiführt.

Was haben wir?

Jede Menge Probleme, zahlreiche Bücher zur Verbesserung der Gesellschaft, die ein karges, unbeachtetes Dasein in dunklen Archiven fristen, die langsame Demokratie mit Volksvertretern, die entweder trump sind oder durch Lobbyisten verhindert werden und Proteste.

Reicht das?
Nein.
Wir können noch boykottieren, keine neuen Autos kaufen, kein Fleisch essen (5), Konsum reduzieren, Fahrrad fahren statt tanken, was immer gut ist für die Umwelt. Andere Parteien wählen. Bloß welche?

Der einfache Mensch steht Ohnmächtig vor einem Berg schlechter Nachrichten und Prognosen und wundert sich. Was denkt sich ein polnischer Werksverträgler bei Tönnies, der für wenig Geld im reichen Deutschland Fleisch zerschneidet? Das sich in über hunderten von Jahren nicht viel geändert hat? Recht hat er! Seit über 600 Jahren tanzt der weiße Mann auf Leichenbergen und wirft mit Geld um sich. Ungerechtigkeit ist eine Konstante – und das schon sehr lange.

Für dieses Land heißt das, nicht so viel Versprechen im Wahlkampf, sonst muss ich das noch umsetzen. Es herrscht das Primat der Wirtschaft und die wollen nur Profit, das ist auch eine einfache Lösungen: Hauptsache mir geht es gut.

Frustrierendes Ende. Wir machen etwas, aber nur zögerlich, keinen verschrecken, schon gar keinen Aktionär.

Ich wünsche mir etwas!

Demokratie mit Politikern – besser noch Politikerinnen, die alte Zöpfe abschneiden und das ohne „Basta“-Gedöns. Die sich beraten lassen und der Vernunft folgen und nicht dem Geld. Die Gerechtigkeit leben. Ich wünsche mir Volksentscheide zu wichtigen Themen und das ernsthafte Proteste gehört und wertgeschätzt werden. Am Ende bleibt aber nur:

„Es ist schwer, den Menschen zu helfen,
sie selbst sind ihre beharrlichsten Feinde“

Popper-Lynkeus (7)

  1. (Kovce, Philip / Priddat, Philip [Hrsg.] „Bedingungsloses Grundeinkommen – Grundlagentexte“ Seite171 / Paul Lafargue „Das Recht auf Faulheit“)
  2. https://www.nzz.ch/international/china-erlaubt-streng-kontrollierten-blick-in-umerziehungslager-ld.1480115
  3. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/196207/umfrage/meinung-zum-gebrauch-von-atomenergie-in-deutschland/
  4. https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-05/usa-konsumausgaben-einkommen-us-handelsministerium
  5. https://www.sueddeutsche.de/politik/usa-trump-kann-wahlversprechen-nicht-halten-1.4357027
  6. https://www.umweltbundesamt.de/themen/warum-fleisch-zu-billig-ist
  7. Kovce/Priddat „Bedingungsloses Grundeinkommen – Grundlagentexte – Seite 204 – Josef Popper-Lynkeus „Die allgemeine Nährpflicht als Lösung der sozialen Frage“
  8. DIE ZEIT – 10.6.2020 „Die amerikanische Lüge“ von Kerstin Kohlenberg

Ich behaupte,…

Jeder Mensch möchte in Frieden und Freiheit leben. Jeder Mensch will, dass es seiner Familie gut geht. Alle wünschen sich Anerkennung, Wertschätzung und – auch wenn es banal oder kitschig klingt –  Liebe.

Ich behaupte, dass eine bessere Ausbildung von Erziehern und Lehrern den Kindern einen besseren Start ins Leben ermöglichen würde. Kinder, die mit künstlerischen Ausdrucksformen aufwachsen und ein liebevolles Miteinander erleben, ein erfüllteres Leben haben und diese Erfahrung weiter geben.

Ich behaupte, dass unser Umgang mit der Umwelt und den Tieren uns krank machen wird bzw. schon macht. Insektenschutzmittel auf den Feldern. Antibiotika in den gequälten und eingesperrten Tieren, die wir dann essen. Rodung und Monokultur an vielen Orten, obwohl das der Natur zuwider läuft. Wir unseren jetzigen Lebensstil verändern sollten zugunsten unserer Gesundheit und zugunsten der vielen anderer Völker, die unseren Lebensstil erreichen wollen und werden.

Ich behaupte, niemand ist gerne auf der Flucht 

Auf der Flucht - Acryl auf Papier von Markus Hansen
Auf der Flucht | Bild: Markus Hansen

Ich behaupte, dass Profit niemanden glücklich macht. Derjenige, der den Profit macht, will immer mehr und mehr und mehr. Derjenige, der für den Profit ausgebeutet wird, fühlt sich betrogen und eben nicht wertgeschätzt.

Ich behaupte, dass alles, was wir benötigen um in Frieden und Freiheit zusammenzuleben, schon von vielen Menschen gesagt und geschrieben wurde. Es eigentlich allen bekannt sein sollte. Der Kapitalismus genauso wie der Kommunismus oder eigentlich jeder Ismus nicht für, sondern gegen die Menschen errichtet wurde bzw. wird.

Die schweigende Masse

Ich behaupte, würde die schweigende Masse sich erheben und lauthals aufschreien, dann würde die dumme, infantile, laute und menschenverachtende Minderheit den Schwanz einziehen. Aber wir würden sie umarmen denn, siehe oben.

Die schweigende Masse! Ich behaupte, würden wir uns vereinen und gemeinsam handeln, könnten wir alles verändern. Das System, die Konzerne, die Politik, die Umwelt – das Leben und uns selbst.


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Ich gehe mal von einem „neuen“ Leben aus

Geboren werden Kinder in Familien, die sich um die Finanzierung Ihres Lebens keine Sorgen machen müssen. Die gerne ihre Steuern zahlen, weil diese gerecht und ausreichend sind, um alle staatlichen Ausgaben zu decken. Sie haben Berufe oder Beschäftigungen die sie ausfüllen. In der Kita triffst Du – neuer Mensch – auf kompetente, gut ausgebildete Erzieher, die gutes Geld verdienen und Freude am Beruf haben. In der Schule triffst Du auf eben solche Lehrer, die auch pädagogisch geschult sind und so zahlreich sind, das es keine Klasse gibt, die mehr als 12 Schüler hat. Es gibt nur selten Frontalunterricht, Du lernst was Du braucht, wann Du es brauchst und wieviel Du brauchst.

Im Umgang miteinander lernst Du Deine Grenzen und die der anderen zu wahren, Du hälst Dich an die Regeln, weil sie Dir sinnvoll erscheinen. Nach der Schule besuchst Du eine Universität oder lernst ein Handwerk. Durch das Grundeinkommen. das Du schon bekommst, sobald Du das Licht der Welt erblickst hast, bist Du schon finanziell abgesichert und hast Zeit und eine geduldige Umwelt, die Dich unterstützt und nicht hetzt. Wenn Deine Ausbildung abgeschlossen ist, arbeitest Du in dem Bereich der Dich begeistert und Dich ausfüllt.

Solltest Du eine Auszeit benötigen, ist dies ohne Probleme möglich, das Grundeinkommen reicht aus ohne Arbeit weiter zu leben. Der Profit ist nicht mehr das Maß aller Dinge, die Wissenschaft, die Kultur, die Arbeit stehen gleichberechtigt neben einander. KEIN KOMMUNISMUS! Es ist nicht alles gleich. Niemand ist GLEICH. Wer etwas Leistet bekommt dementsprechend seinen Lohn. Aber niemand muss sich in stumpfsinnigen Berufen sein Leben vermiesen, weil er es muss.

Ich gehe mal von einem „neuen“ Leben aus, das ohne die Jagd nach dem Geld auskommt.
Geld, wunderbar verpixelt. Foto: Markus Hansen

Es bleibt wie es ist

Und trotzdem wird sich nichts ändern. Es fehlt die persönliche Betroffenheit. Es fehlt auch das Vorstellungsvermögen, für eine andere Art des Zusammenlebens. Seit Jahrhunderten geht es um Handel, Umsatz, Profit und mehr. Wie sollte dies aus den Köpfen der Menschen verdrängt werden?  Wird nicht jede Idee nur dann erfolgreich, wenn damit Geld zu machen ist? Was fragen denn die Banken, wenn es um einen Kredit geht? Lohnt sich das? Ob es sich um eine gute Idee handelt ist unwichtig. Das Geld versklavt uns. Das Geld regiert uns. Das Geld quält uns durch das Leben. Das gilt für alle, auch für Reiche. Dieses bekloppte System, das immer mehr und mehr fordert, ist die metallische Sprungfeder in unserem Arsch.

Antrieb und Leiden zugleich.


Bemerkung

6. Juli 2018 lange bevor ich George Orwell „Die Wonnen der Aspidistra“ gelesen habe.


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