Vor 20 Jahren – Helmut und Henry haben sich gern

Der ehemalige deutsche Bundeskanzler und der ehemalige Außenminister der USA treffen sich zu einem Plausch. Die beiden Politiker einer ganz anderen Generation reden hier über die Zukunft der Welt. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe keine Ahnung mehr, worum es bei dieser Veranstaltung ging. In meiner Bildbeschreibung steht: „Symposium zum 85. Geburtstag von Helmut Schmidt mit dem Thema „Vom Nutzen und Nachteil der Historie für die Politik – Geschichte und die deutsche Politik nach 1945“. Ich erinnere mich daran, dass Helmut Schmidt etwas freundlicher war als sonst und ich diverses Fotos machen konnte, auf denen Helmut mal etwas, das man Lächeln nennen könnte, zeigte. Die beiden älteren Herren mochten sich wohl wirklich. Beide haben viel erlebt und in ihrem Leben erreicht bzw. angerichtet.

Die Veranstaltung fand in der Bucerius Law School statt und ich war, wenn ich mich recht erinnere, der einzige Fotograf da. Das Licht war nicht besonders toll, es war Hörsaal-Licht, also Neonröhren und eine Fensterfront. Die bestimmt klugen Reden der beiden älteren Herren habe ich nicht verfolgt, ich konzentrierte mich darauf, Bilder zu machen.

Der Fall Henry

Damals wusste nicht, was für heftige Entscheidungen Henry Kissinger getroffen hatte und ich frage mich: Wie kann man damit leben? Wieso konnte oder musste er sich nie entschuldigen oder in irgendeiner Weise Verantwortung dafür tragen? 

„Kissinger, der als einflussreichster Politiker unter dem Präsidenten Nixon galt, organisierte die amerikanische Außenpolitik über den Nationalen Sicherheitsrat, teilweise unter Umgehung des Außenministeriums. Entgegen der Wahlversprechen Nixons vor dessen Erstwahl 1968, den Vietnamkrieg zu beenden, forcierte die US-Regierung noch Angriffe auf den gegnerischen Vietcong. Durch die Kriegsausweitung kamen in den Folgejahren mehr als 100.000 Vietnamesen und mehr als 25.000 amerikanische Soldaten ums Leben.[88]

Im März 1969 wurde dabei auch das Gebiet des neutralen Kambodschas in der streng geheimen Operation Menu völkerrechtswidrig bombardiert, um dortige Nachschublinien der kommunistischen Nordvietnamesen zu zerstören. Auf die Veröffentlichung der geheimen Bombardierungen reagierten Nixon und Kissinger mit massiven, aber legalen Telefon-Abhöraktionen (nicht zu verwechseln mit den illegalen Watergate-Abhör-Aktionen). Diese richteten sich teilweise auch gegen engste Mitarbeiter Kissingers, um den bis heute unbekannten Informanten herauszufinden.

Laut Ben Kiernan töteten die Flächenbombardements etwa 50.000 bis 150.000 Menschen, weit überwiegend Zivilisten, und trugen dazu bei, einen großen Teil der Bevölkerung in die Arme der kambodschanischen kommunistischen Widerstandsbewegung Rote Khmer zu treiben.“ 

Wikipedia

1973 die Einmischung in Chile, die zu dem Diktator Pinochet führte und unter dem Tausende gefoltert und getötet wurden. In Osttimor unterstützte er die Invasion, um jede sozialistische Ausbreitung zu verhindern, was zu Jahrzehnten der Besetzung und zu 183.000 Todesopfern führte. Diesen sinnlosen Hass der USA gegen alle Sozialistischen oder kommunistischen Strömungen werde ich nie verstehen. Der folgende Satz kommt ebenfalls von Henry Kissinger und bestätigt meiner Meinung nach den Verdacht, dass er kein großer Menschenfreund war.

„Die Auswanderung von Juden aus der Sowjetunion ist kein Ziel der amerikanischen Außenpolitik. Und wenn sie die Juden in der Sowjetunion in die Gaskammern schicken, ist das auch kein amerikanisches Problem. Es ist vielleicht ein humanitäres Problem.“

Wikipedia

Gegen Helmut Schmidt etwas zu sagen ist problematisch, weil er hierzulande dicht an der Unfehlbarkeit gehandelt wird. Ich mochte ihn nicht. Seine Artikel in der ZEIT waren mir zu kategorisch und arrogant. Immer kam das erstens, zweitens, drittens Gelaber. Dass Schmidt sich so gut mit Kissinger verstand, lag wohl auch daran, dass Schmidt die Souveränität anderer Staaten als ein hohes Gut ansah. Er vertrat die Ansicht, dass die Einreise der Gastarbeiter in den 60er Jahren ein „Fehler“ gewesen sei und die Klimadiskussion bezeichnete er als „hysterisch überhitzt“.

Dass er gegen das Privatfernsehen war, ist meiner Meinung nach, eine seiner besseren Ansichten, passt aber auch zu seinem. Elitären Gehabe. Auf einigen Fototerminen in Theatern wurde ihm – nur ihm – das Rauchen während seiner Reden erlaubt, was ich damals schon unglaublich fand. Später begnügte er sich mit Schnupftabak und Cola. Soviel zur Meinung eines „Wegelagerers“.


Weitere Bilder gibt es auf der Foto-Seite und wer mit mir in Kontakt treten möchte, kann das hier tun. Viel Spaß.

Gerhard in Siegerlaune

Serie: Aus dem Fotoarchiv – vor 15 Jahren

Gerhard in Siegerlaune SPD Bundeskanzler Gerhard Schröder beim Wahlkampfauftakt der SPD zur Bundestagswahl 2005
Wahlkampfauftakt der SPD mit Gerhard Schröder in Hannover im August 2005.| Foto: Markus Hansen / Vertrieb: Actionpress

Gerhard in Siegerlaune, wie man ihn kennt, triumphierend und voller Vorfreude begrüßt der die Genossen beim Wahlkampfauftakt in Hannover im August 2005. Gerhard Schröder, der amtierende Bundeskanzler (SPD) in seiner Siegerpose versucht Optimismus vor seinen Anhängern zu produzieren. Diese nach oben gereckten Daumen, die verkünden was verkünden sollen? Sein künstliches Siegerlächeln, nur für die Öffentlichkeit. Alles ist so sichtbar falsch und gespeilt. Nach der Wahl gab es eine große Koalition, aber ohne ihn.


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Am Urinal getroffen

Am Urinal getroffen und sofort die Hose geöffnet um zu schauen, wer den längeren hat. Zwei Machoidioten pissen um die Wette. Scheiß Geschichte
Schwanzvergleich am Urinal der Geschichte | Gouache auf Papier | 30×40 cm

Am Urinal getroffen und sofort die Hose geöffnet um zu schauen, wer den längeren hat. Zwei Machoidioten pissen um die Wette. Scheiß Geschichte. Sie schauen sich in die Augen und wissen, das sie beide böse Psychopathen sind. Aber vielleicht irren wir uns ja auch und die beiden entdecken ihre latente Homosexualität und verlieben sich in einander. Dann leben sie erst mal ein paar Jahre heimlich zusammen, da einer von beiden zwar schon im Rentenalter ist, aber noch politisch aktiv. In der Öffentlichkeit muss er noch den homophoben Idioten mimen. Seine Anhängerschaft fordert das von ihrem starken Mann. Doch eigentlich wollen beider nur kuscheln, bei Kerzenschein und sich von ihren Gefühlen treiben lassen. Wie auch immer. Die beiden Idioten am Urinal sind beim Pissen und es kann ja auch sein, das der eine den anderen bewundert ob seiner menschenverachtenden Art. Er überlegt sich schon fragen, damit er etwas lernen kann, wie man eine Partei so führt, das alle kuschen und ihn zutiefst bewundern.


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Kaffee unter Beratern

Serie: Aus dem Fotoarchiv – vor 15 Jahren

Kaffee unter Beratern - Sigmar Gabriel - Fraktionsvorsitzender der SPD im Landtag von Niedersachsen und Bundeskanzler Gerhard Schröder auf dem Landesparteitag der SPD in Hannover im Juli 2005.
Sigmar Gabriel – Fraktionsvorsitzender der SPD im Landtag von Niedersachsen und Bundeskanzler Gerhard Schröder auf dem Landesparteitag der SPD in Hannover im Juli 2005. | Foto: Markus Hansen | Vertrieb: actionpress

Zwei Genossen machen Pause mit Kaffee auf dem Weg in den Beraterhimmel. Links der Sigmar Gabriel und daneben der noch Bundeskanzler Gerhard Schröder beide vortreffliche Vertreter der Sozial Demokratischen Partei.


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