Reicht die Zeit noch für die Demokratie?

Revolution oder ehr nicht

Klima, Corona, Rassismus, Ungerechtigkeit, Verkehr, Bildung, Gesundheit, Kriege, Umweltkatastrophen, Religion, Gewalt, das sind alles Baustellen unserer Gesellschaft. Das sind wichtige Themen und sie hängen zusammen, sie fließen ineinander und auch wieder zurück.
Die meisten dieser Themen beschäftigen uns nicht erst seit heute. Schon Anfang der 1970er Jahre hatte der Club of Rome eine Studie veröffentlicht, deren Kernaussage lautet:

„Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht.“

Schlussfolgerung aus: Die Grenzen des Wachstums des Club of Rome 1971

Das bedeutete, viel Zeit bleibt nicht, denn das ist schon fünfzig Jahre her und eigentlich machen wir immer noch alles so wie vor 50 Jahren. Wir fahren Auto – und zwar noch viel mehr, wir fliegen – auch das häufiger, wir verpesten die Umwelt und führen Kriege. Yeah!

Alles ohne Wirkung

Was bewirken all die Texte, die schon vor hunderten von Jahren geschrieben wurden um zu einem Umdenken in der Gesellschaft zu kommen? Angefangen bei Morus Utopia, über Paine, Spence, Fromm, Gruen, Rogers, Ahrendt, … Ich sollte eine Liste machen. Diese Texte werden publiziert, wenn sie Glück haben diskutiert und dann ignoriert. Wie famos.

Kacynski. Der hat es anders gemacht, aber das Ende ist das Gleiche. Woran liegt es, das es der Menschheit so schwer fällt, gute und konstruktive Ideen anzunehmen?

Jahrhunderte lang wurde den Menschen eingeredet, sie müssen den Regeln der Kirche folgen um in den Himmel zu kommen. Das Ergebnis waren Menschen, die sich wie Lämmer durch ihr Leben schieben ließen. Sie gehorchten, arbeiteten, zahlten Steuern und zogen für den blöden König in den Krieg. In der Industrialisierung das Gleiche noch mal von vorn, dieses mal aber für den fröhlichen Fabrikbesitzer und das Vaterland.

Arbeit, welch glanzvolle Erfindung. Wie konnte Arbeit so eine verklärte Tugend werden?

„Würde die Arbeiterklasse das Laster, das sie beherrscht und ihre Natur erniedrigt, aus ihrem Herzen reißen und sich nicht in ihrer furchtbare Kraft erheben, nicht, um die >>Menschenrechte<< einzufordern, die nichts weiter sind als die Rechte der kapitalistischen Ausbeutung, und nicht, um das >>Recht auf Arbeit<< einzufordern, das nichts weiter ist als das Recht auf Elend, sondern um ein ehernes Gesetz zu schmieden, das jedem Menschen verbietet, mehr als drei Stunden am Tag zu arbeiten, so würde die Erde, die alte Erde, beben vor ausgelassene Freude, spüren, dass sich in ihr ein neues Universum rührt…„(1)

„Das Recht auf Faulheit“, auch von zu wenig Menschen gelesen. Die breite Masse hat die gleichen Assoziation bei dem Wort „Faulheit“ und sie stimmen auch mit der noblen Vorstellungen über das Wort „Arbeit“ überein. Geschenkt.

Überwachungsbilder der Stasi. – Foto: Markus Hansen – Runde-Ecke-Leipzig

Wenn sich ein Teil der Menschen mal ein Buch vornimmt und die darin beschriebene neuen Ideen verwirklichen, dann kann das Geschriebene einiges bewirken. Doch wie das Christentum oder der Kommunismus wunderbar zeigen, bleibt am Ende nicht viel vom Original übrig, wie die Reste eines Apfels.

Entweder werden die Ideen ignoriert oder pervertiert. Schade.

Sozialismus und Kommunismus sind gescheitert. Warum? Hier eine These: Die Idee, das alle gleich sein sollen ist gut, finde ich auch, aber sie ist eben auch absurd. Niemand ist gleich. Nicht mal der eigene Sohn ist doch dem Vater gleich.

Dazu kommt noch, das es „das Volk“ oder „die Gesellschaft“ nicht gibt. Wenn eine Minderheit, und es sind immer Mindeheiten, einen Staat stürzt um einen neuen „besseren „ zu errichten, dann ist diese Minderheit von vielen Menschen umgeben, die die Idee vielleicht gut finden, aber einige Punkte anders sehen. Diese sind dann die Staatsfeinde oder Terroristen von morgen und wie mit diesen Umgegangen wird, hat sich bis heute nicht geändert.

Daraus folgt, das jedes neue System, das von oben oder unten auf die breite Masse aufoktroyiert wird, mit Waffen und Gewalt auf Line gebracht oder gehalten werden muss. Das war bzw. ist bei den Nazis, den Kommunisten in Russland, China und Kuba so und auch in der DDR. (2)

So kann die Idee noch so verlockend nach Paradies riechen, am Ende schmeckt sie wie der Küchenboden einer Eckkneipe.

Noch mal der Anfang:

Klima, Corona, Rassismus, Ungerechtigkeit, Verkehr, Bildung, Gesundheit, Kriege, Umweltkatastrophen, Religion, Gewalt,… und nun?

Änderungen im demokratischem Umfeld haben die Möglichkeit sich durchzusetzen, da sie von einer möglichen Mehrheit getragen werden, bzw. sich als neue „Normalität“ durchsetzen. Allerdings dauert das sehr lange.

Die Kernenergie zum Beispiel. Das Image ist im laufe der Zeit bei der Bevölkerung – steter Tropfen höhlt den Stein – in den Minusbereich gesunken. Heute sind die meisten Menschen gegen Atomkraftwerke (3). Andere Beispiele für langfristige Änderungen sind unter anderem vegetarisches Essen, Homosexualität und Umweltschutz – nicht das sie voll akzeptiert sind, aber es ist eine größere Anerkennung innerhalb der Gesellschaft zu erkennen. Solche Veränderungen wachsen innerhalb der Gesellschaft wie ein Spitzahorn.
Die Demokratie ist leider nicht davor gefeit, wen die Menschen an ihre Spitze wählen und dann können sich langjährige Errungenschaften mit der Bekanntgabe des Wahlergebnis in nichts auflösen.

Der Souverän entscheidet sich gerne für die einfachen Lösungen auf die komplexen Probleme dieser Zeit, was aus solchen Lösungen wird, sieht man in den USA. (4,5,8)

Proteste wie die Friday for Future haben viel Potential die Ansichten zu einzelnen Themen innerhalb der Bevölkerung zu verändern, oder auch die „Black Lives Matter“- Bewegung, die Europa erreichte um auch hier auf Misstände aufmerksam zu machen und hoffentlich Änderungen herbeiführt.

Was haben wir?

Jede Menge Probleme, zahlreiche Bücher zur Verbesserung der Gesellschaft, die ein karges, unbeachtetes Dasein in dunklen Archiven fristen, die langsame Demokratie mit Volksvertretern, die entweder trump sind oder durch Lobbyisten verhindert werden und Proteste.

Reicht das?
Nein.
Wir können noch boykottieren, keine neuen Autos kaufen, kein Fleisch essen (5), Konsum reduzieren, Fahrrad fahren statt tanken, was immer gut ist für die Umwelt. Andere Parteien wählen. Bloß welche?

Der einfache Mensch steht Ohnmächtig vor einem Berg schlechter Nachrichten und Prognosen und wundert sich. Was denkt sich ein polnischer Werksverträgler bei Tönnies, der für wenig Geld im reichen Deutschland Fleisch zerschneidet? Das sich in über hunderten von Jahren nicht viel geändert hat? Recht hat er! Seit über 600 Jahren tanzt der weiße Mann auf Leichenbergen und wirft mit Geld um sich. Ungerechtigkeit ist eine Konstante – und das schon sehr lange.

Für dieses Land heißt das, nicht so viel Versprechen im Wahlkampf, sonst muss ich das noch umsetzen. Es herrscht das Primat der Wirtschaft und die wollen nur Profit, das ist auch eine einfache Lösungen: Hauptsache mir geht es gut.

Frustrierendes Ende. Wir machen etwas, aber nur zögerlich, keinen verschrecken, schon gar keinen Aktionär.

Ich wünsche mir etwas!

Demokratie mit Politikern – besser noch Politikerinnen, die alte Zöpfe abschneiden und das ohne „Basta“-Gedöns. Die sich beraten lassen und der Vernunft folgen und nicht dem Geld. Die Gerechtigkeit leben. Ich wünsche mir Volksentscheide zu wichtigen Themen und das ernsthafte Proteste gehört und wertgeschätzt werden. Am Ende bleibt aber nur:

„Es ist schwer, den Menschen zu helfen,
sie selbst sind ihre beharrlichsten Feinde“

Popper-Lynkeus (7)

Quellen

  1. (Kovce, Philip / Priddat, Philip [Hrsg.] „Bedingungsloses Grundeinkommen – Grundlagentexte“ Seite171 / Paul Lafargue „Das Recht auf Faulheit“)
  2. https://www.nzz.ch/international/china-erlaubt-streng-kontrollierten-blick-in-umerziehungslager-ld.1480115
  3. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/196207/umfrage/meinung-zum-gebrauch-von-atomenergie-in-deutschland/
  4. https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-05/usa-konsumausgaben-einkommen-us-handelsministerium
  5. https://www.sueddeutsche.de/politik/usa-trump-kann-wahlversprechen-nicht-halten-1.4357027
  6. https://www.umweltbundesamt.de/themen/warum-fleisch-zu-billig-ist
  7. Kovce/Priddat „Bedingungsloses Grundeinkommen – Grundlagentexte – Seite 204 – Josef Popper-Lynkeus „Die allgemeine Nährpflicht als Lösung der sozialen Frage“
  8. DIE ZEIT – 10.6.2020 „Die amerikanische Lüge“ von Kerstin Kohlenberg

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Geh einfach!

Wir sind ein Volk von Sitzsäcken. Die meisten von uns sitzen viel zu lange am Tag auf ihrem Hintern. Dieser wird dann immer breiter und weil wir immer schwerer werden fällt die Bewegung auch schwerer und dann lassen wir es gleich.

Der Tag hat dann diesen Verlauf: Vom Bett zum Tisch, vom Tisch zum Auto, vom Auto zum Bürostuhl, vom Bürostuhl zum Kantinentisch, vom Kantinentisch zum Bürostuhl, vom Bürostuhl zum Auto, vom Auto zum Tisch, vom Tisch zur Couch und von der Couch ins Bett. Sitzen. Sitzen. Und sitzen. Das ist verrückt!

Wir sitzend zu viel. Foto: Markus Hansen

Jahrelang haben wir in der Schule darauf hin trainiert. Dem Sitzen in den Bildungseinrichtungen folgt der Arbeitsalltag und dann, siehe oben.

„Und nach dem Feierabend sitzen wir weiter: Momentan verbringen Erwachsene mehr als die Hälfte ihrer Wachzeit auf Stühlen, Sofas und Sesseln. Wir sitzen im Schnitt 9,3 Stunden am Tag, schlafen aber nur 7,7 Stunden. Und das sind nur Durchschnittswerte. Wer mit Auto, Bus oder Bahn zur Arbeit fährt, zwölf Stunden im Büro hockt und dann noch zu Hause vor dem Fernseher herumhängt, kommt schnell auf 15 Stunden Sitzzeit oder mehr. „(1)


Das wir uns zu wenig bewegen, belegt die Zahl der übergewichtigen Menschen. Zu Fuß einkaufen. Die Treppen selber bewältigen. Den Bus eine Haltestelle weiter besteigen. Rolltreppen vermeiden. In der Mittagspause zu Fuß in ein weiter entferntes Restaurant gehen. Schon diese kleinen Änderungen können helfen. Zusammen sind die kleinen Einheiten eine gute Basis, denn am Ende zählt die Summe.

Nur ein paar Schritte

Empfohlen werden 10.000 Schritte am Tag, dies zu schaffen, wenn man berufstätig ist, Kinder hat und vielleicht noch zeitintensive Freizeitbeschäftigungen verfolgt, erfordert Disziplin. Aber, wenn man während der Arbeitszeit schon viele Wege gemacht hat, dann sind es am Abend vielleicht nur noch 4000 Schritte, die zur 10.000 fehlen und das ist in einer halben Stunde zu bewerkstelligen.

Diese halbe Stunde ist gut investierte Zeit, auch wenn damit die Zeitspanne auf dem Sofa verkürzt wird. Krankheiten, zum Beispiel Diabetes, Bluthochdruck und koronare Herzkrankheiten kosten am Ende sehr viel mehr Zeit.
Diese Zeit sparst du ein, da du weniger Arztbesuche erledigen – wenn alles gut läuft – und hoffentlich auch nicht das Krankenhaus und anschließend die Reha aufsuchen musst.

Geh einfach ein Stück und dann noch ein Stück, noch ein Stück, bis es Spaß macht. Geh einfach.


Quellen

  1. https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=3&ved=2ahUKEwj0kv3M6LbpAhUmsaQKHStaBdQQFjACegQIBBAB&url=https%3A%2F%2Fwww.zeit.de%2Farbeit%2F2019-03%2Fbueroarbeit-sitzen-arbeitsplatz-auswirkungen-gesundheit-bewegung&usg=AOvVaw08qnhyiMyY2LHPingPvaD-

Rassismus, Polizeigewalt und Trump in „WHEN THEY SEE US“

Ich muss es schreiben. Ich muss die Serie „WHEN THEY SEE US“ empfehlen. Sie läuft auf dem Streaming-Dienst Netflix. Der Stoff ist unglaublich schwer auszuhalten – es beruht auf einer wahren Begebenheit, was es noch schlimmer macht – schrieb der Stern (1) und es stimmt auf eine beklemmende Weise.

Fünf Kinder werden unter brutalen Verhörmethoden dazu genötigt, die brutale Vergewaltigung an einer weißen Frau zu gestehen. Obwohl alle Indizien, wie DNA-Spuren, Bluspuren und andere Fakten sie entlasten, verurteilen die Geschworenen die fünf Kinder zu hohen Haftstrafen. Eines der angeklagten Kinder nach Erwachsenenstrafrecht, da er 16 Jahre alt war. (Genauere Inhaltsangabe )

Foto: Netflix

Meiner Meinung nach, sollte sich das jeder anschauen, gerade auch wegen des Todes von George Floyd und den aktuellen weltweiten Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt. Diese Serie von Ava DuVernay (2) läßt mich wütend zurück. Diese unfassbare Brutalität und Ungerechtigkeit. Sie ließ mich mitleiden, sprachlos, erschütternd und traurig werden. Am liebsten wäre ich in den Fernseher gesprungen, um die Leute wachzurütteln und den Jungs zu helfen. Entsetzlich.

Ich möchte nicht zu viel verraten, da ich sonst zu viel über die Polizeiarbeit, die Justiz, die Medien und den Strafvollzug in den USA schreiben müsste – wovon ich überhaupt keine Ahnung habe – aber einen Punkt muss ich erwähnen:
Die Rolle von Donald Trump (3), der schon 1989 sein Comingout als Rassist und Menschenfeind hatte. Er hatte damals Anzeigen in Zeitungen geschaltet und die Todesstrafe für die Jungs gefordert.(4)

Wer Netflix hat, der sollte sich diese Serie wirklich anschauen und sich seine eigene Meinung bilden, wer jemanden kennt, der Netflix hat, sollte diesen Besuchen für einen gemeinsamen Fernsehabend bzw. zwei oder mehrere.

Uneingeschränkt sehenswert, aber schwer zu verdauen.

Andere Meinungen:

DLF Kultur | Neue Zürcher Zeitung | Süddeutsche Zeitung


Quellen:

  1. https://www.stern.de/neon/feierabend/film-streaming/-when-they-see-us—diese-netflix-serie-ist-kaum-zu-ertragen-8748402.html
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Ava_DuVernay
  3. https://www.neues-deutschland.de/artikel/1123890.serie-when-they-see-us-sie-muessen-leiden.html
  4. https://www.sueddeutsche.de/medien/trump-central-park-five-when-they-see-us-1.4472731

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Nicht schon wieder ein neues Auto.

Im Jahre 2009 gab es im Rahmen eines Konjunkturpaketes schon mal eine Abwrackprämie für die Autoindustrie, die dafür sorgte, dass alle Autos verschrottet wurde, eben auch gut erhaltenen Fahrzeuge. Jetzt wollen die Autobauer und die ihnen unterstellten Politiker wieder Geld von uns, um eine Industrie zu retten, deren Verhalten und Gehälter nicht zeitgemäß sind.1 Der Umstieg auf Elektroautos wurde jahrelang verschlafen oder ignoriert und viele neuen Autos sind unsagbar schwer und Energie verschlingend.

Da war doch mal was?

Das Zechensterben der 1970er und 80er Jahre im Ruhrgebiet und anderswo war schmerzlich für tausende von Arbeitnehmern, aber auch hier hatten die staatlichen Subventionen eher eine negative Wirkung auf die Entwicklung – ganz im Gegenteil zum Wortsinn von Subvention (lat. zu Hilfe kommen). Ähnlich könnte es sich mit der Automobilindustrie verhalten. Wer soll die ganzen Autos kaufen? Wo sollen die Autos denn in welchem Stau stehen? Es gibt schon zu viele davon, gerade in großen Städten. Stau, Unfälle, Parkplatznot und jede Menge Luftverschmutzung durch die Abgase und den Reifenabrieb.

Stau auf der Autobahn bei HH | 2002 / Foto: Markus Hansen
Stau auf der Autobahn bei HH | 2002 / Foto: Markus Hansen

Keine Gelder mehr für Industrien, die nicht alleine Lebensfähig sind oder sich nur am Steuertopf gütlich tun wollen. Subventioniert wird diese Branche schon seit Jahren.

„Von 2007 bis 2017 hat die deutsche Automobilindustrie 969 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung von verschiedenen Bundesministerien erhalten.“ 2

Besonders nach dem unfassbaren Verhalten der Autobastler in der Diesel-Affäre, bei der die Arroganz gegenüber ihren Kunden offen zutage ploppte. Die erschreckende Ignoranz dieser Gesellen in Bezug auf die Umwelt lässt es nicht zu, dass der Steuerzahler weitere Gelder in das riesige Haifischmaul der Autoindustrie wirft. Zumal genug Geld da zu sein scheint.

Dieter Zetsche von Daimler hat im Jahre 2017 ganze 8.600.000 Euro verdient. Warum benötigt eine Industrie, die ihren Managern so viel Geld zahlt Subventionen?

„Damit ist Zetsche Topverdiener im Daimler-Vorstand. An zweiter Position steht Finanzchef Bodo Uebber mit rund vier Millionen Euro. Personalvorstand Wilfried Porth streicht für 2017 ein Jahressalär von 3,5 Millionen Euro ein. Die Gesamtvergütung der neun Daimler-Vorstände beläuft sich auf rund 33 Millionen Euro.“ 3

Bei VW sieht es nicht anders aus. Herbert Diess erhielt im letzten Jahr fast acht Millionen. 4 Die Gehälter bei BMW sind auch in diesen Sphären. Es gibt Festgehälter und variable Zahlungen, da ist also noch mehr drin und auch die Lobbyarbeit lassen sich die Konzerne einiges kosten.5

Wünschenswerte Subventionen

Die geplanten Milliarden-Ausgaben lassen sich besser in die Bildung stecken: neue Toiletten in Schulen, mit Warmwasseranschluss, da Händewaschen eine neue Schlüsselkompetenz werden könnte. Die Digitalisierung der Schulen und die Qualifizierung von Lehrern zu diesem Thema erscheint mir deutlich Vorrang zu haben, vor dem Fahrvergnügen einzelner Männer, die Ihren Status über ihr Fahrzeug definieren.

Das Elektroauto soll die Zukunft sein und die Forschung und Entwicklung wird schon vom Staat – also uns – gefördert.2 Aber die Autobauer müssen sich bewegen und investieren, kleinere Autos statt der SUV-Seuche und CarSharing. Das Fahrrad IST besser für das Klima und die Gesundheit trotzdem werden viele nicht auf ein Auto verzichten wollen. Aber vielleicht bald müssen.

Der Wirtschaft helfen? Gerne. Aber sinn- und maßvoll und nicht jedem reflexartig aufgerissenem Schnabel Milliarden hinein werfen.

Die Schulen, die Pflege, die Kitas, die Jugendzentren, der öffentliche Nahverkehr, den Musikern, den Theatern, den Museen, allen sollte man helfen, aber doch nicht der Autoindustrie. Echt!


Quellen

  1. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/autoindustrie-kaufpraemie-101.html
  2. https://www.bundestag.de/presse/hib/2017_05/508198-508198
  3. https://www.manager-magazin.de/unternehmen//dieter-zetsche-daimler-chef-verdient-laut-geschaeftsbericht-2017-8-6-millionen-euro-a-1193243.html
  4. https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/umstrittene-vorstandsverguetung-vw-chef-verdient-das-127-fache-eines-angestellten/24445750.html
  5. https://lobbypedia.de/wiki/Verband_der_automobilindustrie

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Das bedingungslose Grundeinkommen – Wann sonst?

Jetzt gerade. Jetzt gerade wäre der beste Moment um das bedingungsslose Grundeinkommen einzuführen. Studenten, Gastronomen, Hoteliers, Einzelhändler, Musiker, Schauspieler, Angestellte und noch viele mehr bangen um ihre Existenz. Firmen wie die Lufthansa brauchen Staatshilfen, Karstadt bzw. Galeria Kaufhof plant 80 seiner 170 Filialen zu schließen, die Tourismusbrache liegt am Boden, alle Messen – und Konzertveranstalter haben derzeit keine Arbeit. Hinter all diesen Firmen stecken Menschen und die befürchten das Schlimmste. Rettungspakete, wie das von der Regierung vorgelegte, sind Medizin und bekämpfen Symptome aber nicht die Krankheit.

„Beim Schutzschild für Beschäftigte, Selbstständige und Unternehmen handelt es sich um das größte Hilfspaket in der Geschichte der Bundesrepublik. Der Umfang der haushaltswirksamen Maßnahmen beträgt insgesamt 353,3 Milliarden Euro und der Umfang der Garantien insgesamt 819,7 Milliarden Euro…

Die Bundesregierung greift Familien unter die Arme, um Einkommen zu sichern: Verdienstausfälle von Familien, die sich aus Kita- oder Schulschließungen ergeben, werden weitgehend aufgefangen. Das gilt auch für Selbstständige und Freiberufler. Familien, die wegen Kurzarbeit geringere Einkommen haben, erhalten leichteren Zugang zum Kinderzuschlag.

Kleine UnternehmenSelbstständige und Freiberufler erhalten sehr umfangreiche und rasche Unterstützung: Der Bund stellt 50 Milliarden Euro bereit, um unbürokratische Soforthilfe für kleine Unternehmen, Selbstständige und Freiberufler zu gewähren. Damit werden einmalig für drei Monate Zuschüsse zu Betriebskosten gewährt, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Die Soforthilfe ergänzt die Programme der Länder. Die Anträge werden deswegen aus einer Hand in den Bundesländern bearbeitet. „(1)

Das bdingslosqes Grundeinkommen wäre einfacher für alle - eine Schaubild zu den steuerlichen Hilfmassnahmen der Regierung
So sieht unbürokratisch aus, finde ich auch. Quelle: siehe 1

Das ist bürokratischer Wahnsinn. (Schauen Sie sich die Schaubilder mal an). Anträge stellen, sich mit Behörden auseinandersetzen, Berechtigung klären, Fristen einhalten und zu guter letzt der sehr wahrscheinliche Missbrauch. Wenn eine Behörde etwas „unbürokratisch“ machen möchte, ist es meist nicht zu Ende gedacht und öffnet Tür und Tor für Betrüger. Unbürokratische wäre es, das bedingungslose Grundeinkommen einzuführen.

Mal testen

Jeder Frau, jedem Mann, jedem Kind. Vielleicht erst einmal zur Probe. Ein Jahr? Wenn dann alle Bundesbürger, wie oft befürchtet wird, nur noch zu Hause liegen und der Müll nicht mehr abgeholt wird – weil das ja denn, laut Frau Nahles (3), keiner mehr machen möchte – dann kann es ja wieder abgeschafft werden. Über die Vorteile für jeden einzelnen des BGE wurde schon viel geschrieben (2), aber die Corona-Situation ist eine große Chance. Denn zur Zeit geht es vielen, denen es sonst gut geht und für die das Grundeinkommen eine unbezahlbare Utopie ist, finanziell schlecht und auch sie greifen nach jedem Strohhalm.

Also, jetzt muss es kommen. Teurer als das oben genannte Rettungspaket kann es kaum werden. Zur jetzigen Situation  kommt noch die Vorhersage einer Pleitewelle von Unternehmen im Herbst. Sollen dann noch mehr Milliarden durch bürokratische Kanäle ins Nichts fließen?  Da andere Pandemien in den nächsten Jahren nicht ausgeschlossen werden, wäre dieses Land schon mal gut vorbereitet und die Bürger könnten beruhigt den Lockdown ertragen. Auch die Regierung müsste sich in Zukunft nicht mehr um unfassbar hohe Zahlungen für Firmen und Bürger bemühen. 

Jetzt ist genau richtig.  Jetzt! Die Pandemie, die Ängste und Sorgen der Menschen, Firmen am Abgrund, all das schreit: Jetzt! Jetzt das Grundeinkommen. Wann sonst?


Quellen

  1. https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Schlaglichter/Corona-Schutzschild/2020-03-13-Milliarden-Schutzschild-fuer-Deutschland.html;jsessionid=BA94F27DF259E982BD7D3BA8FA430A09.delivery1-replication
  1. https://www.grundeinkommen.de/grundeinkommen/idee
  1. https://taz.de/!306396/

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Ich behaupte,…

Jeder Mensch möchte in Frieden und Freiheit leben. Jeder Mensch will, dass es seiner Familie gut geht. Alle wünschen sich Anerkennung, Wertschätzung und – auch wenn es banal oder kitschig klingt –  Liebe.

Ich behaupte, dass eine bessere Ausbildung von Erziehern und Lehrern den Kindern einen besseren Start ins Leben ermöglichen würde. Kinder, die mit künstlerischen Ausdrucksformen aufwachsen und ein liebevolles Miteinander erleben, ein erfüllteres Leben haben und diese Erfahrung weiter geben.

Ich behaupte, dass unser Umgang mit der Umwelt und den Tieren uns krank machen wird bzw. schon macht. Insektenschutzmittel auf den Feldern. Antibiotika in den gequälten und eingesperrten Tieren, die wir dann essen. Rodung und Monokultur an vielen Orten, obwohl das der Natur zuwider läuft. Wir unseren jetzigen Lebensstil verändern sollten zugunsten unserer Gesundheit und zugunsten der vielen anderer Völker, die unseren Lebensstil erreichen wollen und werden.

Ich behaupte, niemand ist gerne auf der Flucht 

Auf der Flucht - Acryl auf Papier von Markus Hansen
Auf der Flucht | Bild: Markus Hansen

Ich behaupte, dass Profit niemanden glücklich macht. Derjenige, der den Profit macht, will immer mehr und mehr und mehr. Derjenige, der für den Profit ausgebeutet wird, fühlt sich betrogen und eben nicht wertgeschätzt.

Ich behaupte, dass alles, was wir benötigen um in Frieden und Freiheit zusammenzuleben, schon von vielen Menschen gesagt und geschrieben wurde. Es eigentlich allen bekannt sein sollte. Der Kapitalismus genauso wie der Kommunismus oder eigentlich jeder Ismus nicht für, sondern gegen die Menschen errichtet wurde bzw. wird.

Die schweigende Masse

Ich behaupte, würde die schweigende Masse sich erheben und lauthals aufschreien, dann würde die dumme, infantile, laute und menschenverachtende Minderheit den Schwanz einziehen. Aber wir würden sie umarmen denn, siehe oben.

Die schweigende Masse! Ich behaupte, würden wir uns vereinen und gemeinsam handeln, könnten wir alles verändern. Das System, die Konzerne, die Politik, die Umwelt – das Leben und uns selbst.


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Lasst uns Zuckersteuer zahlen, bitte!

Steuern zahlen ist immer unerfreulich. Besonders beim Tanken, der Benzinpreis besteht zu 71 Prozent aus Steuern. (1) Durch diese Abgaben hat der Staat die Möglichkeit, aus einem bestimmten Verhalten seiner Bürger zusätzliche Einnahmen zu generieren. Ein gutes Beispiel ist der Zigarettenpreis.

„Eine Schachtel mit 20 Zigaretten einer gängigen Premiummarke kostet in Deutschland derzeit etwa 6,40 Euro, was 32 Cent pro Zigarette entspricht. Laut des Deutschen Zigarettenverbands (DZV) kommen dabei zwei Drittel des Preises für einen Glimmstängel der Staatskasse in Form von Tabak- und Mehrwertsteuer zugute… „(2)

Der Staat verdient an der Sucht der Raucher und bei jeder Autofahrt ordentlich mit. Die Tabaksteuer soll die Raucher davon abhalten ihre Gesundheit zu ruinieren. Wenn das nicht klappt, dann unterstützen sie das Gesundheitswesen mit ihren Steuern. Und jetzt die Frage:

Wieso gibt es keine Zuckersteuer in Deutschland?

Die Anzahl der Diabetiker steigt jedes Jahr immens und die daraus resultierenden Kosten sind ebenfalls hoch. Durch die Einnahmen der Zuckersteuer könnte das zusätzliche Geld für die hohen Kosten der Behandlung von Diabetes und dessen Begleiterscheinungen genutzt werden. Aber besser wäre es, das Übel an der Wurzel zu packen – ihr ans Bein zu pissen – und die Hersteller dazu zu bringen, weniger Zucker in Ihre Limonaden und in die Fertigprodukte zu stopfen. Das wäre eine erfreuliche Nebenwirkung.

„In Deutschland gibt es aktuell mehr als 7 Millionen Menschen mit Diabetes. Dies ist eine Steigerung um 38 Prozent seit 1998. Altersbereinigt beträgt die Steigerung immer noch 24 Prozent.

Pro Jahr kommen mehr als 500.000 Neuerkrankungen hinzu. Das entspricht etwa 1500 Neuerkrankungen pro Tag.“ (3)

Verdient man am Verkauf von Medikamenten zur Behandlung der Diabetes mehr Geld als an einer Zuckersteuer? Zahlt die Lebensmittelindustrie bzw. die Pharmaindustrie so hohe Parteispenden? Ist die Anzahl an fettleibigen Menschen noch nicht hoch genug? Warum keine Zuckersteuer? Eine Antwort auf diese Frage hat die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann 2017 gegeben.

„Die Forderung nach einer Zuckersteuer ist vielleicht plakativ. Und die martialische Öffentlichkeitsarbeit hilft Foodwatch wahrscheinlich dabei, Spenden einzusammeln. Aber Zuckersteuern können das Problem nicht beheben. Das ist Augenwischerei. Laut den Experten der WHO sind Erhebung und Implementierung schwierig. Häufig schreckt die Steuer aber auch nicht ab oder Verbraucher weichen auf andere Produkte aus. Eine wirkliche Veränderung des Ernährungsverhaltens findet nicht statt. Aber genau darauf kommt es an. Bewusster essen, mehr Bewegung und Schlaf etc. – das klingt verstaubt. Aber wer so lebt, wird wahrscheinlich nicht dick werden.

Denn die brutale Wahrheit ist: Wer zu viel isst, nimmt zu. Egal, woher die Kalorien kommen – durch zu viel Zucker, zu viel Fleisch, zu viele Nudeln oder zu viel Brot. Will Foodwatch demnächst das alles besteuern? Das wäre der Start in eine Verbotspolitik, die wir als Unionsfraktion nicht wollen.“ (4)

Ich mag Foodwatch. Die CDU/CSU nicht so.

Wow! Und WHO! Die WHO fordert doch eine Zuckersteuer. (5) Schade ist auch, dass wir mit den „verstaubten“ Ansichten von Frau Connemann nur wahrscheinlich nicht dick werden. Sehr wahrscheinlich werden wir aber dick, wenn die Industrie in ihrer auf Eigenverantwortung begründeten Selbstverpflichtung weiterhin Zucker in alles steckt, als gäbe es kein Morgen. Dick sein/werden kostet aber auch nicht sooo viel.

„…entstehen aufgrund von Fehlernährung für das deutsche Gesundheitssystem jährliche Kosten in Höhe von 16,8 Milliarden Euro. Berücksichtigt sind dabei nur die direkten Behandlungskosten, nicht aber indirekte Kosten wie Arbeitsausfall, Kurbehandlungen und Invalidität.“ (6)

Peanuts! Und sonst? Hat ein Land mal eine Zuckersteuer eingeführt und getestet? Ja? Aber ohne Erfolg, denn Steuern sind ja nicht hilfreich bei diesem Thema, oder? Ungarn! Jetzt kommt ein langes Zitat:

„Ungarn ist ein erstklassiges Beispiel dafür, welchen Beitrag die gezielte Besteuerung im Kampf gegen nichtübertragbare Krankheiten leisten kann. 2011 führte Ungarn eine Gesundheitssteuer ein, die den Verzehr ungesunder Lebensmittel verringern und gesunde Ernährung fördern sollte. Die Gesundheitssteuer erfasste acht Produktgruppen: zuckerhaltige Kakaopulver, Energiegetränke, Saucen, Marmeladen und alkoholische Getränke, salzige Knabbereien, Limonaden und Sirupe.

Der Einsatz von Steuern zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten und zur Finanzierung nationaler Gesundheitspolitik wird neben weiteren bewährten Maßnahmen gegen die zunehmende Belastung der Gesellschaft durch diese Erkrankungen eines der Themen der Konferenz sein. Immer mehr Länder aus der Europäischen Region der WHO verfolgen diesen Ansatz und erzielen damit hervorragende Ergebnisse.

Vier Jahre nach Einführung der Steuer wurde ihr Erfolg bewertet und es zeigte sich deutlich, dass der Konsum der besteuerten Produkte nachhaltig zurückgegangen war. Der Untersuchung zufolge hatten die meisten Verbraucher (zwischen 59% und 73%) den Konsum der entsprechenden Produkte reduziert. Von ihnen wählten über zwei Drittel gesündere Alternativen wie Mineralwasser, frisches Obst und Gemüse, selbstgemachte Süßigkeiten und frische Kräuter und Gewürze.“ (7)

Und jetzt Frau Connemann? Ein Bundeszentrum für Ernährung schaffen (4), um die Bevölkerung zu informieren. Das ist eine originelle Idee. Würden die dann ein Flyer herausbringen mit wunderbar verstaubten Vorschlägen, der dann von den Bürgern vor Ort abgeholt werden muss? Die Zuckersteuer ist sinnvoll und richtig und das es sie in diesem Land nicht gibt ist nicht zu verstehen.

Aber, jeder kann der Lebensmittelindustrie den Finger zeigen und deren Produkte auch jetzt schon meiden. Die Frage ist doch, wo ist der Unterschied zum Tabak? Rauchen macht krank, also Steuern rauf. Zucker macht krank, also…


Quellen

  1. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/29999/umfrage/zusammensetzung-des-benzinpreises-aus-steuern-und-kosten/
  2. https://de.statista.com/infografik/14067/preiszusammensetzung-einer-zigarette/
  3. https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/was_ist_diabetes_/diabetes_in_zahlen
  4. https://www.cducsu.de/presse/pressemitteilungen/strafsteuern-loesen-das-diabetes-problem-nicht
  5. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/70876/WHO-Report-begruendet-Forderung-nach-Zuckersteuer-und-Subventionen
  6. https://www.bundestag.de/resource/blob/480534/0ae314792d88005c74a72378e3a42aec/wd-9-053-16-pdf-data.pdf
  7. http://www.euro.who.int/de/health-topics/noncommunicable-diseases/pages/news/news/2017/10/using-taxes-to-beat-ncds-success-story-in-hungary

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Hört auf uns zu danken!

Verivox, Facebook, Vodafone, Shell und viele andere Unternehmen nerven mich extrem an mit ihren PR-Image-Gelaber. Diese Spontanität vorspielenden Videos, indem die Handy-, iPad-, oder Laptopkamera benutzt wird, um das Gefühl von Authentizität und HomeOffice zu bedienen, sind grauenhaft. Zu wem sagen sie Danke? Zu mir? Ich bitte Euch, das ist dumme Anbiederung. Zumal gerade tausende auf die Straße gehen, sich trotz „Danke“ über die Regelungen hinwegsetzen und gegen sie protestieren. Es ist zu durchschaubar und damit nur peinlich. Selbst auf meinem Handy steht nicht mehr der Name meines Anbieters, sondern #StayHome. Ich weiß wo ich bin!

Hört auf wichtige Persönlichkeiten für blöde Bonbons zu mißbrauchen
Che als Bonbon-Lutscher, wie traurig – Foto: Markus Hansen

Jede Modewelle, jeder noch so sinnfreie Trend oder eben eine Pandemie werden von den PR-Akrobaten und den „Kreativen“ benutzt um dran zu bleiben. Um das Image der Marke – welcher Marke ist ja auch völlig egal – in der Öffentlichkeit zu halten. Um das Image positiv zu besingen, wird eben auch einfach mal ein „Danke“ in die anonyme Masse gerotzt. Irgendwo bleibt immer ein Speichelfaden hängen. Der dann mittels Marktanalyse als Rechengrundlage dient und eine Kennzahl ergibt, die die Arbeit der Produzenten rechtfertigt. Ich bin begeistert.

Hört auf mir zu danken, wenn ihr mich nicht kennt. Hört auf berühmte Bilder und gute Musik zu Mißbrauchen um Autos, Süßigkeiten, Getränke, Kaffee oder irgendeinen anderen Scheiß an den Mann, die Frau, das Kind zu verscherbeln. Ich weiß, es ist völlig sinnlos das zu verlangen. Da ich niemanden davon abhalten kann, sein Geld mit diesen Maßnahmen zu verdienen, drehe ich den Spieß um und kaufe die Produkte nicht mehr, deren Werbung mich nervt. Nehmt dies!


Und hört auf mir zu danken! Danke.


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Darum das bedingungslose Grundeinkommen.

Ich will das bedingslose Grundeinkommen. Ich möchte den Tag so nutzen, wie ich es will. Möchte mich nicht sorgen, ob jemand das, was ich so produziere, kauft oder nicht. Es ist ein Stück Freiheit. Die Freiheit eine echte Entscheidung zu treffen.

Die Entscheidung: So will ich Leben und Arbeiten.

Das Grundeinkommen würde nicht das Arbeiten ersetzen, es würde die Arbeit begleiten. Die Arbeit ist dann nicht mehr der zwanghafte Dreh und Angelpunkt im Leben eines einzelnen. Ich könnte weniger arbeiten und dadurch wäre eine Teilzeitstelle frei, für jemanden, der so ähnlich tickt wie ich oder eben ganz anders.

Das wäre mir dem bedingungslosen Grundeinkommen vielleicht vorbei.
An die Arbeit, lasst uns das Grundeinkommen umsetzen. – Foto: Markus Hansen

Das Grundeinkommen würde den Menschen befreien, es gibt allen die Freiheit, um Gute und für sie richtige Entscheidungen zu treffen. Wir könnten die Maslowsche Bedürfnisspyramide zu einem Quadrat machen. Physiologische,- Sicherheits-, Soziale-, Individuelle Bedürfnisse und die Selbstverwirklichung (die an der Spitze steht), nicht auf einander aufbauend sondern nebeneinander. Gleichberechtigt. Oben auf diesen Säulen ruht der Mensch, zufrieden, sicher und satt.

Die etwas fragwürdige, gerade beendete Studie aus Finnland hat es gezeigt, allen Teilnehmern ging es mental besser.

So viel steht fest: Wer ein bedingungsloses Grundeinkommen bekommt, fühlt sich weniger gestresst. Das ist eine der klarsten Erkenntnisse des finnischen Experiments zum Grundeinkommen, dessen Ergebnisse am Mittwoch endgültig vorgestellt wurden.(1)

Leider ist Zufriedenheit wirtschaftlich nicht wichtig genug. Alle Beispiele aus dem Buch von Rutger Bregman „Utopien für Realisten“ zeigen, das ein bedingungsloses Grundeinkommen die Menschen positiv verändert. Zum Beispiel das Mincom-Projekt in Kanada. Aber eben auch, dass es Gegner dieser Idee gibt, die falsche Aussagen treffen und die Ergebnisse in ihrem Sinne interpretieren. Eine sichere Aussage über das tatsächliche Verhalten der Menschen mit einem Grundeinkommen zu treffen, ist bei dieser Art von Experiment schwer. Der Zeitraum ist begrenzt und das Einkommen nicht bedingungslos, sondern an die zeitliche Limitierung geknüpft.

„Ein paar zufällig ausgeloste Menschen, die ein solches zeitlich begrenztes Grundeinkommen beziehen, sind weder repräsentativ, noch sagen deren individuelle Erfahrungen irgendetwas über den gesellschaftlichen Wandel aus, der sich mit einem echten Grundeinkommen einstellen würde. Denn erst wenn alle Menschen ein Leben lang bedingungslos abgesichert seien, könnte man überhaupt von einem bedingungslosen Grundeinkommen sprechen.“ (2)

Vielleicht ist der Weg das Ziel, auf jeden Fall ist der Weg richtig.


Quellen

  1. https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ergebnisse-des-grundeinkommen-experiment-in-finnland-16757054.html
  2. Michael Bohmeyer, Claudia Cornelsen „Was würdest du tun?“ Seite 22

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Kocht doch selber!

Von der Werbung gepeinigt und manipuliert werden wir überschüttet mit schlechten Lebensmitteln. Im Fernsehen gibt es unzählige Kochshows mit Star- oder Spitzenköchen. Trotzdem stieg die Anzahl der Tiefkühlpizzen von 2009 bis 2019 von 252.715 t auf 337.895 t!1 Warum? Kocht doch selbst.

Pommes
Lecker und doch so ungesund. Pommes mit Ketchup.

Ist es kompliziert, frisch zu kochen? Nicht wirklich. Dauert es lange, die Zutaten vorzubereiten? Möglicherweise. Aber, Lebensmittel zu essen, die dem Körper schaden, kostet mehr Zeit und Lebensqualität als man glaubt. Alleine schon der Aufenthalt im Wartezimmer eines Arztes dauert sehr viel länger, als die Zubereitung eines gesunden Essens.

„Laut einer Befragung des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen suchen Deutsche rund 17 Mal im Jahr einen Arzt auf. Das schreibt das „1A Verbrauchermagazin“. Dann heißt es erstmal: Hinsetzen und Däumchen drehen im Wartezimmer. Im Schnitt warten gesetzliche Versicherte rund 27 Minuten je Arztbesuch. Damit kommt ihr auf rund 7,5 Stunden, die ihr jährlich im Wartezimmer sitzt.

Besonders lange dauert es bei Orthopäden und HNO-Ärzten, die euch rund 35 Minuten im Wartezimmer sitzen lassen. Kinderärzte rufen euch durchschnittlich nach 39 und Gynäkologen nach 23 Minuten auf. Deutlich schneller geht es beim Zahnarzt. Dort dürft ihr nach rund 13 Minuten auf dem Behandlungsstuhl Platz nehmen. Privatversicherte nehmen die Ärzte rund sechs Minuten schneller dran.“ 2

Essen ist nicht gleich Essen. Der Selbsterhaltungstrieb scheint bei der Nahrungsmittelaufnahme nicht zu greifen und so stopfen viele Menschen sich mit Fertigprodukten voll und wundern sich dann, dass sie irgendwann krank werden. Denn, in den verarbeiteten Lebensmitteln ist Zucker drin – auch in einer TK-Pizza. Hinzu kommt noch zu viel Salz in den industriellen Lebensmitteln. Der Zucker fördert das Übergewicht und das Salz führt zu Bluthochdruck. Ich könnte noch viel anbringen, aber das wäre ebenso Zeitverschwendung wie im Wartezimmer eines Arztes.

Fazit

Kocht doch selber!


Quellen

  1. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/155508/umfrage/inlandsabsatz-von-tiefkuehlpizza-in-deutschland-seit-2008/
  2. https://ze.tt/am-flughafen-beim-arzt-und-am-pc-so-viel-zeit-verbringt-ihr-im-leben-nur-mit-warten/

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