Zigarettenwerbung ist echt hart

Ein Produkt das die Welt nicht braucht zu bewerben ist hart, ein Produkt, das die Welt nicht braucht und bei der immer der erfreuliche Satz stehen muss: „Rauchen kann tödlich sein“ ist härter. Trotzdem gibt es „Kreative“ die sich der Herausforderung stellen, die sich von solchen Widrigkeiten nicht abschrecken lassen. Die sich im Konferenzzimmer „Jonathan“ zusammen setzten, mit schwitzenden Ärschen auf Lederstühlen sitzen und „kreativ“ sind. Sie kämpfen um Ideen. Bleiben dafür extra lange bei der Arbeit und am Ende präsentieren sie das dämmliche Ergebnis ihrem Senior und dann dem Kunden.

Nachdem ihr Entwurf von der zuständigen Abteilung genehmigt wurde – natürlich noch mit diversen Anpassungen – wird das Ergebnis der Öffentlichkeit präsentiert. An Bushaltestellen, Plakatwänden oder in Anzeigen in Zeitschriften haben wir die Möglichkeit den Mist zu ignorieren. Yeah!

Zigarettenwerbung ist echt hart, auch für uns Nichtraucher. Eine Frau betrachtet eine Zigarettenwerbung
Zigarettenwerbung in Hamburg – Foto: Markus Hansen

Warum so dumm?

Das ist so ein Ergebnis. Von jungen Menschen – sehr wahrscheinlich – aus ihrem Gehirn gekratzt, soll mich dieses bunte Bildchen zum Kauf dieser Tabakstengel animieren, weil auf dieser Schachtel ein anderes Tier als das übliche Kamel zu sehen ist?

Anstatt damit zu Werben, das der Tabak fair gehandelt wird, was er bestimmt nicht ist.
Oder damit zu prahlen, das unnötige Schadstoffe entfernt wurden. Vielleicht damit zu Punkten, das die Packung sich in Luft auflöst, wenn sie leer ist oder das die Filter als Taubenfutter taugen. Oder kleiner, das alles ohne Plastik hergestellt wurde oder wenigstens Emissionfrei!
Nein. Lieber bemalen sie die Packung mit anderen Tieren, schreiben etwas von „limitiert“ drauf und fragen, welches Kamel ich bin? Grandios!

Als wären die Konsumenten fünf Jahre alt und Zigarettenschachteln Sammelkarten. Aber vielleicht verstehe ich das alles wieder nicht richtig und die Strategen aus der Märchenwelt und dem Tabakstadel sprechen eben gerade mit diesem Schwachsinn ihre neue Zielgruppe an. Dann passt ja alles.


https://de.statista.com/statistik/daten/studie/182391/umfrage/zigarettenkonsum-pro-tag-in-deutschland/

https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/bewusst-leben/rauchen-zahlen-und-fakten.html


Weitere Bilder gibt es auf der mhblog-Seite und wer mit mir in Kontakt treten möchte, kann das hier tun. Viel Spaß.

Richtig gute Idee: Fleisch-Soli

Wie kann es sein, das sich Menschen, die dieses Land regieren bzw. mitregieren, zu solchen Ideen hinreißen lassen? Die gesamte Bevölkerung soll dafür bezahlen, das wir noch mehr Fleisch fressen? Das noch mehr Kuh-, Schweine-, und/oder Hühnerscheiße produziert wird? Das noch mehr Regenwald gerodet wird um Soja anzubauen?

„Wie dieser Ansatz rechtskonform umgesetzt werden könnte, versucht die jetzt vorgelegte Machbarkeitsstudie des Landwirtschaftsministeriums zu beleuchten. Demnach gäbe es prinzipiell drei Varianten: Neben der höheren Mehrwertsteuer könnte eine gesonderte Tierwohlabgabe eingeführt werden – vergleichbar mit der Tabak- oder der Kaffeesteuer. Die dritte Möglichkeit wäre eine Art Tierwohl-Soli, also ein Zuschlag auf die Einkommensteuer.“ (1)

Ich kann nur hoffen, das die Verantwortlichen sich über den Unsinn dieser Idee klar werden und das Fleisch teurer machen, damit der Konsum auf diese Weise zurück geht.

Wenn es darum geht, den Tieren mehr Platz zu verschaffen, sollten die vorhandene Ställe mit weniger Tieren besetzt werden und dadurch würde auch die Qualität des Fleisches verbessert werden, was wiederum einen höheren Preis rechtfertigen könnte. Weniger Tiere und mehr Platz könnten ebenfalls den ungehemmten Einsatz von Antibiotika verringern, was wiederum einen höheren Preis,…siehe letzten Satz.

Richtig gute Idee: Fleisch-Soli - Kühe in einem Stall
Diesen hier geht es noch richtig gut. Genügend Platz und ein sauberer Stall sollte für alle eine Selbstverständlichkeit sein. | Foto: Markus Hansen

Ich bin dafür, das der Deutsche Bundestag mal eine Woche in so einem Stall lebt um sich inspirieren zu lassen. Natürlich sollte auch die Borchert-Kommision dabei sein.

Weniger Fleischkonsum, das Wohl der Tiere und der Landwirte können über einen angemessenen Preis erreicht werden. Es muss um die Reduzierung des Konsums, der Gülle und der Rodung wertvoller Naturflächen gehen und nicht um eine Subvention durch uns alle um weiterhin billiges Fleisch grillen zu können. Also bitte!


  1. https://www.tagesschau.de/inland/studie-tierwohl-landwirtschaftsministerium-101.html
  2. https://www.google.de/amp/s/www.sueddeutsche.de/wirtschaft/fleischsteuer-tierwohl-mehrwertsteuer-fleisch-1.5222554!amp

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Ich erreiche doch etwas…

Soll mal einer sagen ich erreiche nichts. Webseiten gibt es unfassbar viele und auch Blogs sind zahlreich vorhanden, um so famoser ist es, wenn das eigene Geschrieben seine Wirkung nicht verfehlt. So hat sich wohl MacKenzie Scott von meinem Blog inspirieren lassen und sich von viel Geld getrennt um es Bedürftigen zu kommen zu lassen.

Gedl für die armen und bedürftigen von den Reichen - Foto: Markus Hansen

„Die Pandemie habe das Leben benachteiligter Menschen wie eine „Abrissbirne“ getroffen. „Die wirtschaftlichen Verluste und gesundheitlichen Auswirkungen waren für Frauen, People of Colour und arme Menschen schlimmer“. Gleichzeitig sei das Vermögen von Milliardären weiter angestiegen, fügte Scott hinzu, ohne ihren Ex-Mann Bezos namentlich zu erwähnen.“ (1)

Ich ziehe den Hut vor Frau Scott und rufe den anderen Geldsammlern zu:“Tut es ihr gleich!“

Hier geht es zu ihrem Blog


Quellen

  1. https://www.tagesspiegel.de/politik/geld-fuer-pandemie-opfer-jeff-bezos-ex-frau-spendet-in-corona-krise-4-2-milliarden-dollar/26724224.html
  2. https://www.merkur.de/welt/mackenzie-scott-amazon-ex-frau-jeff-bezos-milliardvermoegen-spendenaerin-reichste-frau-zr-90133854.html

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Vor 15 Jahren – Vogelgrippe in Schleswig-Holstein

Vogelgrippe in Schleswig-Holstein und ich durfte zuschauen, wie dieser tote Vogel im Landeslabor Schleswig-Holstein opduziert wurde. Eine blutige Sache und ich war froh, das ich die Bilder durch eine Scheibe machen durfte. Der Verdacht hatte sich bestätigt und so wurde es offiziell, das auch in Schleswig-Holstein die Seuche ausgebrochen war.

Vogelgrippe in Schleswig- HolsteinVeterinär hier die Untersuchung eines toten Vogels
Pathologische Untersuchung eines verendeten Vogels im Landeslabor von Schleswig-Holstein nach dem Erreger der Vogelgrippe am 16.02.06 in Neumünster Februar 2006 | Foto: Markus Hansen | Vertrieb: actionpress

Ich musste nach Neumünster fahren und hatte keine Ahnung was für ein blutiger Vormittag das werden würde. Aber wenn ich mir schreckliche Dinge durch die Kamera anschaue, dann sind sie nicht mehr ekelhaft. Dann versuche ich ein gutes Bild zu machen und denke an sonst nichts. So hielt ich einst auch die Nacht des deutschen Schlagers aus.

Das Bild wird sogar in einer Zeitung oder einem Magazin gedruckt, aber um welches Medium es sich handelte weiß ich nicht mehr.


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Das Duell am Morgen

Das Duell am Morgen - Zeichnung auf Papier
Das Duell – Bleistift und Tinte auf Papier 20×30 cm – 27.1.2021

Das Duell am Morgen, Gut gegen Böse. Arm gegen Reich. Recht gegen Unrecht. Jeden Tag stellen wir uns einem Duell. Aufstehen gegen Liegenbleiben? Zu Hause bleiben oder zur Arbeit gehen? Waschen oder nicht waschen? So viele Kämpfe, die wir mit uns selbst austragen. Mikrokriege oder Mikrokonflikte? Es ist eine einfache Zeichnung mit Bleistift und Tinte auf einem DIN A4 Blatt. Es befindet sich im Besitz eines reichen Sammlers, der nicht gennant werden möchte. Aber mit dem Geld, das er mir für das Bild gab, konnte ich 4 Millionen Hektar Regenwald kaufen, 300 Schulen in den Ärmsten Länder der Welt bauen und 20 Krankenhäuser unterstützen. Soviel Gutes liesse sich realisieren, wenn die Superreichen für alles mögliche unfassbare Summen zahlen würden. Mit diesem Geld könnten dann denen geholfen werden, die es brauchen. Die Vermögenden würden sich gut fühlen, in meinem Fall fühlt sich der Künstler gut. Eine WIN-WIN-WIN Situation, wenn die Reichen sich dafür begeistern könnten, dann wäre schon sehr viel gewonnen. Nicht nur die Kunst von den alten Säcken kaufen, also Picasso, Klimt, vanGogh und Co. Kauft Kunst von weniger bekannten Künstlern. Kauft gebrauchte Auto zu horrenden Preisen, kauft Bücher von unbekannten Autoren, unterstützt arme Musiker. Diese spenden dann verpflichtend die Hälfte oder mehr und die Welt ist so gut und schön. Alle Leben in Frieden und Harmonie. Aufwachen.


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Wozu braucht man so viel Geld?

Wenn ein Mensch mehr Geld besitzt, als alle anderen, mehr als die meisten im ganzen Leben nicht verdienen, dann frage ich mich: „Was macht der mit dem ganzen Geld?“ Die Frage erscheint naiv, aber das ist dem Umstand geschuldet, das ich diese Situation nicht aus eigener Erfahrung beantworten kann. Die zweite Frage, die sich unweigerlich aus meinem Innern den Weg nach draußen bahnt ist: „Wozu braucht man so viel Geld?“

Das Bild eines weltberühmten Geldscheines - Wozu braucht man so viel Geld?
Foto: Markus Hansen


Wozu diese Fragerei? Darum:

„Alle Normalverdiener bitte kurz anschnallen. Nach Berechnungen der spanischenTageszeitung „El Mundo“ verdient Lionel Messi pro Tag 210.000 Euro netto. Macht in zwei Tagen knapp 800.000 Euro brutto, wenn man von einem Steuersatz in Höhe von 50 Prozent ausgeht.

Eine Summe, von der normale Menschen nur träumen können. Verdient ein Durchschnittsbürger 25.000 Euro brutto im Jahr, müsste er über 30 Jahre arbeiten, um auf Messis Lohn in zwei Tagen zu kommen, der Barca seit 2017 insgesamt 555 Millionen Euro gekostet hat.“ (1)

Mehr geht immer, denn neben diesen Kollegen ist Messi noch ein Geringverdiener:

  • Zhong Shanshan – 95,6 Milliarden US-Dollar
  • Bernard Arnault – 154,4 Milliarden US-Dollar
  • Elon Musk – 183,4 Milliarden US-Dollar
  • Jeff Bezos – 193,1 Milliarden US-Dollar (2)

Was würde ich machen?

Würde ich, wie Jeff, alles daran setzen, das meine Mitarbeiter möglichst billig sind und mich immer noch reicher machen?
Ich würde Unternehmen gründen, jeder Angestellte bekäme ein großzügiges Gehalt, jede Menge Urlaub und 20-25 Stunden wäre bei mir Vollzeit. Schulen in armen Ländern würde ich bauen, unterstützen und betreiben, die für alle offen und kostenlos sind. Universitäten gründen, die kostenfrei genutzt werden könnten von allen. Krankenhäuser, Frauenhäuser, Künstlerhäuser…

Vielleicht würde ich eine Insel kaufen und dort einen Staat errichten, der von klugen Köpfen erdacht, regiert und gepflegt werden würde, um zu sehen, wie gut es ihm irgendwann gehen würde, ohne Zwang,  ohne Korruption, ohne Kapitalismus.
Das bleibt eine Utopie.

Wer braucht so viel Geld? Bestehen die Möbel aus Geld oder Gold? Wie Putin‘s goldene Klobürste?
Können diese Menschen in drei Häusern gleichzeitig schlafen? Können sie mehr essen als arme Menschen? Können sie 10 Autos gleichzeitig fahren? Braucht irgendjemand so viel Geld um zu Leben? Wohl kaum.

Es läuft doch etwas falsch, wenn eine Person so viel Geld besitzt und andere Menschen wegen des fehlen von Geld verhungern müssen. Was sind wir nur für eine Spezies? Warum gibt es kein Gesetzt, das reiche Menschen, mit so einem unvorstellbaren Vermögen, zwingt die Armut der Welt zu bekämpfen?

Warum nicht?


  1. https://www.focus.de/sport/fussball/unvorstellbare-summe-mega-gehalt-enthuellt-messi-verdient-an-einem-tag-mehr-als-andere-im-ganzen-leben_id_12929513.html
  2. https://www.wiwo.de/erfolg/trends/forbes-liste-2021-das-sind-die-reichsten-menschen-der-welt/26281100.html

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Vor 15 Jahren – Depeche Mode in Hamburg

Dave Gahan, Sänger von Depeche Mode, beim ersten von zwei Konzerten in der Color Line Arena in Hambrug am 15.01.2006 während der Touring the Angel-Tour. Im Hintergrund Martin L. Gore.
Foto: Markus Hansen | Vertrieb: actionpress
Dave Gahan, Sänger von Depeche Mode, beim ersten von zwei Konzerten in der Color Line Arena in Hambrug am 15.01.2006 während der Touring the Angel-Tour. Im Hintergrund Martin L. Gore.
Foto: Markus Hansen | Vertrieb: actionpress

Depeche Mode in Hamburg, die Band meiner Jugend und mehr. Wie immer galt, die ersten drei Lieder. Das erste Lied: Dave Gahan wurde in rotes Licht gehüllt und die Belichtungszeiten gingen in den Keller, er bewegt sich ständig und Digitalkameras mögen rotes Licht nicht so gerne. Ich war schon völlig enttäuscht und frustriert. Bei der Konzertfotografie besteht für Pressefotografen, die also nur drei Lieder Zeit haben, ein hoher Druck. Man hat kein Einfluß auf das Licht, kann das Objekt nicht kontrollieren und dann ist da die Begrenzung auf drei Songs. Das zweite Lied wurde schon heller und erst beim dritten Lied, waren dann alle Lampen an und ich konnte einige Bilder machen.


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Wenn einer furzt, müssen es alle riechen!

Ich bin versucht, der Welt und dem Dasein etwas Positives abzugewinnen. Aber es erscheint unmöglich. Mit allen Mitteln versuchen die Menschen ihren Wohnort gegen die Wand zu fahren. Elektroautos sind Klimaneutral? Nö! Der grüne Punkt hat etwas mit Recycling zu tun? Schön wärs. Kriege, Vertreibung, Hungersnöte, Elend, Sklaverei, Zerstörung, Extremismus …

Wir –  also wir Deutsche –  sortieren Müll, damit er nach Asien oder in die Türkei verschickt wird (5). Dort suchen dann Kinder nach brauchbaren oder sortieren den Plastikmüll. Wir fahren elektrische Autos, Räder oder Roller, und in den argentinischen Anden zerstören Menschen dafür die Umwelt, um für uns Lithium zu gewinnen. Von den Arbeitsbedingungen in China, Indien, Korea und sonst wo will ich gar nicht sprechen.
Damit ich mich mit warmen Werbeversprechen dem wohligen Gefühl der Nachhaltigkeit hingeben kann, müssen woanders Menschen leiden. Lithium, Seltene Erden, Erdöl, Gas, Gold, Kakao, Fleisch, Soja und alle anderen Rohstoffe, die ich nicht mal genau kenne, werden für unseren Verbrauch rücksichtslos aus der Erde gerissen.

Es ist alles viel zu wundervoll

Werbefilmchen, die ein einsames Auto zeigen, das durch die leere Stadt fährt und seine umweltfreundlichen Eigenschaften hervorheben, gar die Freiheit, die wir damit gewinnen, lullen uns ein. Belügen uns. Es gibt zu viele Faltencremes, die sofort jung machen, tausende Shampoos, die den verfilzten Kopf entwirren, unzählige Chipsorten, Süßigkeiten und Fertigprodukte. Von all dem ist viel zu viel vorhanden.

Ein bisschen verzichten

In der Coronazeit wird gerne, meist gönnerhaft, von Verzicht gesprochen. Vom weniger. Was ist mit den Menschen, die schon jahrelang für uns verzichten müssen, die, für uns auf Wohlstand, Bildung und ein gutes Auskommen verzichten müssen, damit wir hier Diskussionen führen können, dass wir vielleicht von allem etwas weniger verschwenden sollten? Die Erde ist rund und einzigartig und wenn einer furzt, müssen es alle riechen.

Es ist uns egal. Wir wollen über Verzicht reden und kluge Artikel schreiben, aber was uns wirklich umtreibt, sind Vollpfosten, deren „Freiheit“ in Gefahr ist, weil sie eine Maske tragen müssen. Verzichten sollen auch hierzulande immer die gleichen. Wie wäre es denn mal mit denen, die schon gar nicht mehr wissen, wohin mit ihrem Geld? Das könnten sie dann mal sinnvoll einsetzen, um zum Beispiel die menschenunwürdigen Zustände im Flüchtlingslager Moria und jetzt in Kara Tepe (4) zu beseitigen. Wie kann Europa das zulassen? Wo es doch offensichtlich ist, dass diese Zustände mit dem, was Europa im Überfluss besitzt, gemildert, wenn nicht gar gelöst werden könnte: Geld. Wo ist es? Warum liegt es faul in der Sonne auf irgendwelchen Südseeinseln herum? Es wird gebraucht. Gebraucht, um Leben zu retten. Wieso macht Geld Urlaub in der Schweiz?

Nur ein paar Milliarden

Das Geld benötigt wird, um die Armut zu beseitigen, ist schon seit hunderten von Jahren bekannt. (Thomas Paine, 1797). Genauso bekannt und viel älter ist die Ignoranz und der Egoismus. Es müsste aber nicht so sein. Das ist das Fatale daran. In der Ausgabe der ZEIT (No 52) bekundet David Beasley, der Chef des Welternährungsprogramms, dass er die Milliardäre um Geld anhauen möchte, um den Menschen in Afrika helfen zu können.

ZEIT: Jüngst haben Sie einen Appell an Milliardäre gerichtet, einen Teil ihres Vermögens zu spenden, um den Hunger zu bekämpfen.

Beasley: Es gibt mehr als 2200 Milliardäre auf der Welt, mit einem Nettovermögen von etwa zehn Billionen US-Dollar. Billionen! Das ganze Vermögen der Welt beträgt etwa 360 Billionen Dollar. Diese Zahlen allein beweisen doch, dass niemand hungern sollte. Nun stehen wir vor einer nie da gewesenen Krise. Und alles, was ich brauche, sind fünf Milliarden Dollar, um eine Hungersnot zu verhindern. Ist das zu viel verlangt? Ich meine: Come on! Milliardäre, zeigt der Welt, dass sie euch nicht egal ist! Jeff Bezos, gib mir nur so viel, wie du an einem Tag verdienst! Allein zwischen April und Juli ist das Vermögen der Milliardäre um 27,5 Prozent gewachsen. Ich weiß, dass es wenig Aussicht hätte, sie um regelmäßige Beiträge zu bitten – auch wenn ich die gut fände. Aber worum es mir geht, ist eine einmalige Spende. Jetzt.“ (1)

Kleine Anmerkung: eine Billion sind tausend Milliarden.

Statt sich einfach mal von der Hälfte seines sinnfreien Vermögens zu trennen und der Welt und seinen Bewohnern etwas zurückzugeben, fordert Jeff, dass seine Arbeiter zuerst gegen Corona geimpft werden sollen (2). So sieht es aus, nach Jahren des Fortschritts, gibt es diesen Rückschritt: Fabrikbesitzer wollen, dass ihre ausgebeuteten Arbeiter gesund bleiben, um ihnen noch mehr Geld einzubringen.

Ein Mann sucht mit einem fernglas in der Hand die Gerechtigkeit.
Die Suche nach dem Sinn, dem Positiven, der Menschlichkeit.

Darf es auch ein bisschen mehr sein?

Muss ein Mensch so viel Geld besitzen? Darf jemand, der die Möglichkeit hat Menschen zu retten es nicht tun? Was ist mit der Verantwortung? Wo bleibt die Menschlichkeit? Sollte das nicht die Währung sein? Das Forbes Magazin sollte mal eine Liste mit den Menschen erstellen, die die Menschlichkeit nach vorne gebracht haben oder besser noch bringen?

Das Geld ist da. Der Wille fehlt. Denn wenn es denen gut geht, auf deren Elend unser Wohlbefinden ruht, was wird dann aus uns? Damit sich so eine Frage in Deutschland gar nicht erst stellt und weil unsere Solidargemeinschaft auch weiterhin nur für die schweigende Masse gilt, hat Angela schon mal klargestellt:

„Zur Finanzierung der zusätzlichen Schulden durch die Corona-Pandemie hat Bundeskanzlerin Merkel die Einführung einer Vermögensabgabe ausgeschlossen.„

DLF (16.12.2020)

Das übernimmt der Steuerzahler, und zwar der kleine, die breiten Schultern, die mehr tragen könnten, werden nicht belastet. Es ist ja schon schwer genug fast 200 Milliarden zu tragen. Armer Jeff. Arme Beate. Armer Karl, …(3)

Aber halt. Sie haben sich bewegt. Sie haben die Not erkannt, ihren „Le Petit Prince Solitaire Le Grand“ Füllfederhalter gezückt und:

„… haben als Antwort auf Covid-19 zwischen März und Juni 2020 mehr als 200 Milliardäre insgesamt 7,2 Milliarden Dollar gespendet. Das Geld sei unter anderem in Stiftungen und Krankenhäuser sowie in den Kauf von Gesichtsmasken und Beatmungsgeräten und den Bau von Impfstoffproduktionsanlagen geflossen. Die mit Abstand meisten Spenden kamen aus Amerika, wo freilich auch die meisten Ultrareichen wohnen.“(3)

Applaus, aus einer leeren Halle, von nur zwei Händen in langsamen Tempo. Ironie! 

Besonders Impstoffproduktionsanlagen sind bestimmt selbstlose Spenden. Haha.

So bleibt nur eins, das ist zwar traurig, aber dann haben wir es hinter uns.

„Da Reichtum und Zivilisation ebenso viele Kriegsursachen in sich bergen wie Armut und Barbarei, da Wahnwitz und Bosheit der Menschen unheilbar sind, so bleibt eine gute Handlung zu vollbringen. Der Weise wird Dynamit genug sammeln, um diesen Planeten in die Luft zu sprengen. Wenn er zerstückelt durch den Raum rollt, wird eine – obschon nicht wahrnehmbare – Verbesserung in der Welt geschehen sein und eine Genugtuung für das Weltbewusstsein, das übrigens nicht existiert.«“

Anatol France „Die Insel der Pinguine“

POW!


Quellen

  1. DIE ZEIT – No 52 – 10. Dezember 2020 – Seite 7 – „Zu viel Geld fehlt!“ Interview mit David Beasly (Chef des Welternähhrungsprogramms der UN) geführt von Lea Frehse und Samiha Shafy
  2. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/amazon-impfung-verdi-corona-ansteckung-101.html
  3. https://www.google.de/amp/s/m.faz.net/aktuell/wirtschaft/die-reichen-werden-waehrend-der-corona-krise-immer-reicher-16989997.amp.html
  4. https://www.welt.de/politik/ausland/article222859216/Griechisches-Fluechtlingslager-Babys-von-Ratten-gebissen.html
  5. https://www.deutschlandfunk.de/umwelt-weniger-plastikmuell-exporte-ins-ausland.1939.de.html?drn:news_id=1214156

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Farbsperma in Bewegung

Farbsperma in Bewegung, Getrieben – wovon? – drängt es sich in eine Richtung. Für den Sieg wenden die Spermiziden alles auf was sie haben, es kann nur einen Sieger geben. Nur ein Ziel ist in ihnen verankert, die Schaffung von etwas Neuem. Noch so eine Katze, ein Pferd, ein Lurch oder eben ein Mensch.

Das abstrakte Bild "Farbsperma"
Farbsperma | Acryl auf Leinwand | 80×80 cm |11/2020

Hier nun eine Momentaufnahme in Farbe, ein kleiner Ausschnitt des Ejakulates. Die einzelnen Spermien sind in drei Richtungen unterwegs in der Hoffnung, das es die richtige ist. Diese Farbaufnahme ist einzigartig und es waren massenweise Apparate nötig um sie zu erstellen.


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Vor 15 Jahren – Ein Staatsvertrag wird unterzeichnet

Ein Staatsvertrag wird unterzeichnet, da kommen dann die hohen Tiere zusammen, setzten sich nach der anstrengenden Unterzeichnung vor die Presse und jeder darf schildern, was da so unterschrieben wurde und wie gut das für uns alle sein wird.

Ein Staatsvertrag wir unterzeichnet in Hamburg mit drei Politikern
Ole von Beust (Bürgermeister von Hamburg, CDU), Christian Wulff (Ministerpräsident von Niedersachsen, CDU) und die Bildungsministerin Ute Erdsieck-Rave (SPD) unterzeichnen einen Staatsvertrag für die drei Bundeländer in Hamburg am 01.12.05 Dezember 2005 | Foto: Markus Hansen – Vertrieb: actionpress

Ein langweiliger Termin. Im Raum 151 in der Hamburger Bürgerschaft, hinten die TV-Kameras auf einem Podest, in der Mitte die Redakteure, dann die Fotografen und ganz vorne die Politiker. Es gibt nichts zu beschönigen. Aber es gab einen Staatsvertrag wurde unterzeichnet


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