Webseiten gibt es unfassbar viele und auch Blogs sind zahlreich vorhanden, um so famoser ist es, wenn das eigene Geschrieben seine Wirkung nicht verfehlt. So hat sich wohl MacKenzie Scott von meinem Blog inspirieren lassen und sich von viel Geld getrennt um es Bedürftigen zu kommen zu lassen.
„Die Pandemie habe das Leben benachteiligter Menschen wie eine „Abrissbirne“ getroffen. „Die wirtschaftlichen Verluste und gesundheitlichen Auswirkungen waren für Frauen, People of Colour und arme Menschen schlimmer“. Gleichzeitig sei das Vermögen von Milliardären weiter angestiegen, fügte Scott hinzu, ohne ihren Ex-Mann Bezos namentlich zu erwähnen.“ (1)
Ich ziehe den Hut vor Frau Scott und rufe den anderen Geldsammlern zu:“Tut es ihr gleich!“
Wenn ein Mensch mehr Geld besitzt, als alle anderen, mehr als die meisten im ganzen Leben nicht verdienen, dann frage ich mich: „Was macht der mit dem ganzen Geld?“ Die Frage erscheint naiv, aber das ist dem Umstand geschuldet, das ich diese Situation nicht aus eigener Erfahrung beantworten kann. Die zweite Frage, die sich unweigerlich aus meinem Innern den Weg nach draußen bahnt ist: „Wozu braucht man so viel Geld?“
Wozu diese Fragerei? Darum:
„Alle Normalverdiener bitte kurz anschnallen. Nach Berechnungen der spanischenTageszeitung „El Mundo“ verdient Lionel Messi pro Tag 210.000 Euro netto. Macht in zwei Tagen knapp 800.000 Euro brutto, wenn man von einem Steuersatz in Höhe von 50 Prozent ausgeht.
Eine Summe, von der normale Menschen nur träumen können. Verdient ein Durchschnittsbürger 25.000 Euro brutto im Jahr, müsste er über 30 Jahre arbeiten, um auf Messis Lohn in zwei Tagen zu kommen, der Barca seit 2017 insgesamt 555 Millionen Euro gekostet hat.“ (1)
Mehr geht immer, denn neben diesen Kollegen ist Messi noch ein Geringverdiener:
Zhong Shanshan – 95,6 Milliarden US-Dollar
Bernard Arnault – 154,4 Milliarden US-Dollar
Elon Musk – 183,4 Milliarden US-Dollar
Jeff Bezos – 193,1 Milliarden US-Dollar (2)
Was würde ich machen?
Würde ich, wie Jeff, alles daran setzen, das meine Mitarbeiter möglichst billig sind und mich immer noch reicher machen? Ich würde Unternehmen gründen, jeder Angestellte bekäme ein großzügiges Gehalt, jede Menge Urlaub und 20-25 Stunden wäre bei mir Vollzeit. Schulen in armen Ländern würde ich bauen, unterstützen und betreiben, die für alle offen und kostenlos sind. Universitäten gründen, die kostenfrei genutzt werden könnten von allen. Krankenhäuser, Frauenhäuser, Künstlerhäuser…
Vielleicht würde ich eine Insel kaufen und dort einen Staat errichten, der von klugen Köpfen erdacht, regiert und gepflegt werden würde, um zu sehen, wie gut es ihm irgendwann gehen würde, ohne Zwang, ohne Korruption, ohne Kapitalismus. Das bleibt eine Utopie.
Wer braucht so viel Geld? Bestehen die Möbel aus Geld oder Gold? Wie Putin‘s goldene Klobürste? Können diese Menschen in drei Häusern gleichzeitig schlafen? Können sie mehr essen als arme Menschen? Können sie 10 Autos gleichzeitig fahren? Braucht irgendjemand so viel Geld um zu Leben? Wohl kaum.
Es läuft doch etwas falsch, wenn eine Person so viel Geld besitzt und andere Menschen wegen des fehlen von Geld verhungern müssen. Was sind wir nur für eine Spezies? Warum gibt es kein Gesetzt, das reiche Menschen, mit so einem unvorstellbaren Vermögen, zwingt die Armut der Welt zu bekämpfen?
Ich bin versucht, der Welt und dem Dasein etwas Positives abzugewinnen. Aber es erscheint unmöglich. Mit allen Mitteln versuchen die Menschen ihren Wohnort gegen die Wand zu fahren. Elektroautos sind Klimaneutral? Nö! Der grüne Punkt hat etwas mit Recycling zu tun? Schön wärs. Kriege, Vertreibung, Hungersnöte, Elend, Sklaverei, Zerstörung, Extremismus …
Wir – also wir Deutsche – sortieren Müll, damit er nach Asien oder in die Türkei verschickt wird (5). Dort suchen dann Kinder nach brauchbaren oder sortieren den Plastikmüll. Wir fahren elektrische Autos, Räder oder Roller, und in den argentinischen Anden zerstören Menschen dafür die Umwelt, um für uns Lithium zu gewinnen. Von den Arbeitsbedingungen in China, Indien, Korea und sonst wo will ich gar nicht sprechen. Damit ich mich mit warmen Werbeversprechen dem wohligen Gefühl der Nachhaltigkeit hingeben kann, müssen woanders Menschen leiden. Lithium, Seltene Erden, Erdöl, Gas, Gold, Kakao, Fleisch, Soja und alle anderen Rohstoffe, die ich nicht mal genau kenne, werden für unseren Verbrauch rücksichtslos aus der Erde gerissen.
Es ist alles viel zu wundervoll
Werbefilmchen, die ein einsames Auto zeigen, das durch die leere Stadt fährt und seine umweltfreundlichen Eigenschaften hervorheben, gar die Freiheit, die wir damit gewinnen, lullen uns ein. Belügen uns. Es gibt zu viele Faltencremes, die sofort jung machen, tausende Shampoos, die den verfilzten Kopf entwirren, unzählige Chipsorten, Süßigkeiten und Fertigprodukte. Von all dem ist viel zu viel vorhanden.
Ein bisschen verzichten
In der Coronazeit wird gerne, meist gönnerhaft, von Verzicht gesprochen. Vom weniger. Was ist mit den Menschen, die schon jahrelang für uns verzichten müssen, die, für uns auf Wohlstand, Bildung und ein gutes Auskommen verzichten müssen, damit wir hier Diskussionen führen können, dass wir vielleicht von allem etwas weniger verschwenden sollten? Die Erde ist rund und einzigartig und wenn einer furzt, müssen es alle riechen.
Es ist uns egal. Wir wollen über Verzicht reden und kluge Artikel schreiben, aber was uns wirklich umtreibt, sind Vollpfosten, deren „Freiheit“ in Gefahr ist, weil sie eine Maske tragen müssen. Verzichten sollen auch hierzulande immer die gleichen. Wie wäre es denn mal mit denen, die schon gar nicht mehr wissen, wohin mit ihrem Geld? Das könnten sie dann mal sinnvoll einsetzen, um zum Beispiel die menschenunwürdigen Zustände im Flüchtlingslager Moria und jetzt in Kara Tepe (4) zu beseitigen. Wie kann Europa das zulassen? Wo es doch offensichtlich ist, dass diese Zustände mit dem, was Europa im Überfluss besitzt, gemildert, wenn nicht gar gelöst werden könnte: Geld. Wo ist es? Warum liegt es faul in der Sonne auf irgendwelchen Südseeinseln herum? Es wird gebraucht. Gebraucht, um Leben zu retten. Wieso macht Geld Urlaub in der Schweiz?
Nur ein paar Milliarden
Das Geld benötigt wird, um die Armut zu beseitigen, ist schon seit hunderten von Jahren bekannt. (Thomas Paine, 1797). Genauso bekannt und viel älter ist die Ignoranz und der Egoismus. Es müsste aber nicht so sein. Das ist das Fatale daran. In der Ausgabe der ZEIT (No 52) bekundet David Beasley, der Chef des Welternährungsprogramms, dass er die Milliardäre um Geld anhauen möchte, um den Menschen in Afrika helfen zu können.
„ZEIT: Jüngst haben Sie einen Appell an Milliardäre gerichtet, einen Teil ihres Vermögens zu spenden, um den Hunger zu bekämpfen.
Beasley: Es gibt mehr als 2200 Milliardäre auf der Welt, mit einem Nettovermögen von etwa zehn Billionen US-Dollar. Billionen! Das ganze Vermögen der Welt beträgt etwa 360 Billionen Dollar. Diese Zahlen allein beweisen doch, dass niemand hungern sollte. Nun stehen wir vor einer nie da gewesenen Krise. Und alles, was ich brauche, sind fünf Milliarden Dollar, um eine Hungersnot zu verhindern. Ist das zu viel verlangt? Ich meine: Come on! Milliardäre, zeigt der Welt, dass sie euch nicht egal ist! Jeff Bezos, gib mir nur so viel, wie du an einem Tag verdienst! Allein zwischen April und Juli ist das Vermögen der Milliardäre um 27,5 Prozent gewachsen. Ich weiß, dass es wenig Aussicht hätte, sie um regelmäßige Beiträge zu bitten – auch wenn ich die gut fände. Aber worum es mir geht, ist eine einmalige Spende. Jetzt.“ (1)
Kleine Anmerkung: eine Billion sind tausend Milliarden.
Statt sich einfach mal von der Hälfte seines sinnfreien Vermögens zu trennen und der Welt und seinen Bewohnern etwas zurückzugeben, fordert Jeff, dass seine Arbeiter zuerst gegen Corona geimpft werden sollen (2). So sieht es aus, nach Jahren des Fortschritts, gibt es diesen Rückschritt: Fabrikbesitzer wollen, dass ihre ausgebeuteten Arbeiter gesund bleiben, um ihnen noch mehr Geld einzubringen.
Darf es auch ein bisschen mehr sein?
Muss ein Mensch so viel Geld besitzen? Darf jemand, der die Möglichkeit hat Menschen zu retten es nicht tun? Was ist mit der Verantwortung? Wo bleibt die Menschlichkeit? Sollte das nicht die Währung sein? Das Forbes Magazin sollte mal eine Liste mit den Menschen erstellen, die die Menschlichkeit nach vorne gebracht haben oder besser noch bringen?
Das Geld ist da. Der Wille fehlt. Denn wenn es denen gut geht, auf deren Elend unser Wohlbefinden ruht, was wird dann aus uns? Damit sich so eine Frage in Deutschland gar nicht erst stellt und weil unsere Solidargemeinschaft auch weiterhin nur für die schweigende Masse gilt, hat Angela schon mal klargestellt:
„Zur Finanzierung der zusätzlichen Schulden durch die Corona-Pandemie hat Bundeskanzlerin Merkel die Einführung einer Vermögensabgabe ausgeschlossen.„
DLF (16.12.2020)
Das übernimmt der Steuerzahler, und zwar der kleine, die breiten Schultern, die mehr tragen könnten, werden nicht belastet. Es ist ja schon schwer genug fast 200 Milliarden zu tragen. Armer Jeff. Arme Beate. Armer Karl, …(3)
Aber halt. Sie haben sich bewegt. Sie haben die Not erkannt, ihren „Le Petit Prince Solitaire Le Grand“ Füllfederhalter gezückt und:
„… haben als Antwort auf Covid-19 zwischen März und Juni 2020 mehr als 200 Milliardäre insgesamt 7,2 Milliarden Dollar gespendet. Das Geld sei unter anderem in Stiftungen und Krankenhäuser sowie in den Kauf von Gesichtsmasken und Beatmungsgeräten und den Bau von Impfstoffproduktionsanlagen geflossen. Die mit Abstand meisten Spenden kamen aus Amerika, wo freilich auch die meisten Ultrareichen wohnen.“(3)
Applaus, aus einer leeren Halle, von nur zwei Händen in langsamen Tempo. Ironie!
Besonders Impstoffproduktionsanlagen sind bestimmt selbstlose Spenden. Haha.
So bleibt nur eins, das ist zwar traurig, aber dann haben wir es hinter uns.
„Da Reichtum und Zivilisation ebenso viele Kriegsursachen in sich bergen wie Armut und Barbarei, da Wahnwitz und Bosheit der Menschen unheilbar sind, so bleibt eine gute Handlung zu vollbringen. Der Weise wird Dynamit genug sammeln, um diesen Planeten in die Luft zu sprengen. Wenn er zerstückelt durch den Raum rollt, wird eine – obschon nicht wahrnehmbare – Verbesserung in der Welt geschehen sein und eine Genugtuung für das Weltbewusstsein, das übrigens nicht existiert.«“
Anatol France „Die Insel der Pinguine“
POW!
Quellen
DIE ZEIT – No 52 – 10. Dezember 2020 – Seite 7 – „Zu viel Geld fehlt!“ Interview mit David Beasly (Chef des Welternähhrungsprogramms der UN) geführt von Lea Frehse und Samiha Shafy
Wenn etwas auf dieser Welt geschehen muss oder soll, dann lassen sich die Probleme, genauso wie die Lösungen fast immer auf ein Wort reduzieren: Geld.
Für mehr Frauenhäuser in Deutschland, bessere Bildung – speziell der digitale Unterricht, mehr Pflegekräfte, mehr Polizisten, mehr Steuerfahnder, mehr Lehrer, mehr von was auch immer – fehlt das Geld.
Für seltene Krankheiten gibt es keine Forschung, Bücher werden nicht verlegt, Kredite nicht bewilligt, Umwelt nicht geschützt oder gerettet, weil das kein Geld bringt.
„Schon 1999 hatte die Deutsche Post die sogenannte Postbox für gewerbliche Kunden eingeführt: Die bestellte Ware wurde in einer gelben Plastikbox geliefert und direkt bei der Zustellung ausgepackt, sodass die Postbotin sie wieder mitnehmen konnte. Doch die Postbox wurde nach zehn Jahren eingestellt, weil sie zu viel kostete.“
Die Zeit – No 49 – 26.11.2020 – Seite 26 – Christina Plett „Kartons mit Pfand“
Tauschen wir?
Wenn ich ein Uhrmacher wäre und ich würde bei jemanden eine Reparatur durchführen, wäre es denkbar, das ich mich mit Brot oder Gemüse bezahlen lasse. Wäre ich ein Fliesenleger und würde ein halbes Haus fliesen, dann müsste ich wohl ein Abo auf jahrelanges Brot und Gemüse bekommen. Würde ich also mehrere Häuser gefliest haben, bräuchte ich lange Zeit nicht mehr zu arbeiten, weil mir einige Leute jahrelang etwas Schulden würden. Tauschhandel ist im Kleinen durchaus denkbar und praktikabel, aber für weniger überschaubare Beträge bzw. Leistungen ungeeignet.
Geld hat da einen Vorteil. Es ist überall eintauschbar und leicht zu transportieren. Demnächst tauscht es seine physische zugunsten einer digitalen Form, was noch praktikabler sein wird. Eine Konto statt einer Schatztruhe, von dem etwas abgeht oder zu dem etwas hinzukommt. Aber so sehr Geld auch die Lösung für vieles zu sein scheint, es stellt sich die Frage, ob es nicht mehr Schaden anrichtet und zu vieles verhindert. Natürlich meine ich nicht das Geld an sich, sondern den religiösen Eifer der dafür steht. Die Gier. Die Verteilung.
Die Armut, die Bildung, die Pflege, der Krieg, die Industrie, einfach alles und jedes wird auf einen Wert X reduziert, bewertet und dann wird gehandelt oder die Handlung wird unterlassen.
Einige Beispiele…
Pharmakonzeren stecken Millionen oder mehr in die Erforschung von neuen Medikamenten, aber nur, wenn am Ende eine Summe X herauskommt, die weit über der Investion liegt. Die Gier nach Geld verhindert also Medikamente.
Die Pflege von Menschen, sei es im Krankenhaus oder im Altenheim, ist kostspielig, wenig profitabel und anstrengend. Es wird also versucht, durch niedrige Löhne, wenig Personal und so wenig Aufwand wie möglich, die Patienten zu versorgen. Damit am Ende die Einrichtung Geld abwirft. Die Gier nach Geld verhindert also gute und menschenwürdige Pflege.
In der Bildung von Kindern und Jugendlichen haben wir den Anfang in der Kita, dort gilt ein willkürlich errechneter Schlüssel als Kennzahl für die Anzahl der Betreuer Pro Kind. Das Personal ist nicht optimal ausgebildeten, meist unterbesetzt und in Bezug auf die prägende Verantwortung absolut unterbezahlt. In der Schule gilt das selbe, Grundschullehrer sind unterbezahlt und für die prägende Phase im jungen Leben ebenfalls unterbesetzt und überarbeitet. In den höheren Klassen ist es auch nicht besser und die anspruchsvolle Tätigkeit mit Jugendlichen in der Adoleszenz trifft nicht immer auf darauf vorbereitete Lehrer und Lehrpläne. Die Gier nach Geld verhindert eine gute Ausbildung.
Der Krieg, ein lohnendes Geschäft, deshalb ist überall gern gesehen – aus der Ferne, versteht sich. Regierungen zahlen Unmengen an Geld für die Verteidigung. (1) Milliarden für Waffen, die, zu Lande, zu Wasser und in der Luft, möglichst ohne eigene Verluste viele Menschen töten. Damit das auch alles seinen Sinn hat, wird gebombt, geschossen und Krieg gespielt wie im Sandkasten auf dem Spielplatz. Das Geld ist das Blut in den Adern der Kriegsmaschinerie. Die Gier nach Geld verhindert also Frieden.
Die Armut der einen ist das finanzielle Standbein der anderen. Frauen in Indien (2), die für einen Hungerlohn Stoffe zu Kleidern zusammen nähen, damit diese hier für viel Geld verkauft werden können, sind Systemrelevant. Wäre das Nähen zu teuer, würde der Umsatz leiden und deshalb braucht es die Armut, um Produkte herzustellen, die in den Industrienationen gekauft werden können. Die Gier nach Geld verhindert also den Kampf gegen Armut.
Der finanzielle Einsatz um einen Impfstoff für Covid-19 zu finden, verdeutlicht das beschriebene ganz gut. Keine Regierung kann es sich leisten allzu lange oder oft auf die Wirtschaftsleistung zu verzichten, um eine Pandemie einzudämmen, wird das nötige Geld investiert.
Und jetzt?
Das Geld an sich ist weder gut noch schlecht. Die Idee ist hilfreich, im Alltag und über Grenzen hinweg. Das zeigt die Eurowährung besonders. Aber, muss eine Gesellschaft es sich nicht ebenfalls leisten können, Krankenhäuser vom Streben nach Gewinn auszunehmen? Die meisten Regierungen leisten sich ja auch eine Armee und die ist meist ein Faß ohne Boden. Sollte es nicht wichtiger sein, das Kinder eine wirklich gute Ausbildung bekommen? Ist die Zufriedenheit in einem Land nicht höher zu bewerten als die Summe auf dem Konto irgend eines Millionärs, Unternehmers oder wem auch immer?
Die Lösung für sehr viele Missstände auf diesen Planeten ist das, was auch die meisten Probleme verursacht und sie befindet sich leider in zu wenigen Händen. (3)
Wenn ich meinen Morgen mit Nutella beginne, unterstütze ich Kinderarbeit an der Elfenbeinküste und damit ebenfalls die Zerstörung des Waldes durch Rodung und Pestizide in diesem Gebiet. Lecker.
Wenn ich Mittags Schweineschnitzel kaue, unterstütze ich irgendwo auf der Welt die Ausbeutung von Menschen und Tieren, die Verseuchung der Umwelt und die Zerstörung des Regenwaldes in Brasilien durch die Rodung für den hektarweisen Anbau von Soja. YamYam.
Abends gibt es dann mal eine Tomate, die durch die Nutzung von Hybriden drei Wochen oder länger ihr frisches Aussehen behält, aber nach Nichts schmeckt. Da der Tomate ein Großteil ihrer Inhaltsstoffe fehlt. Damit nicht genug, der Anbau und die Ernte werden von armen Menschen aus Afrika für einen Hungerlohn und unter menschenunwürdigen Bedingungen in Spanien erledigt. Ich bin satt.
Egal, wie gesund und nachhaltig ich mich ernähren oder leben möchte, es ist fast unmöglich an den Industriegiganten vorbeizukommen. Alles ist in den Händen von einigen großen Global-Playern, die sich die Taschen voll stecken und ihren Reichtum auf der gewollten Armut von vielen Menschen überall auf der Welt begründen. Sei es Nahrung, Pharmazeutika, Energie oder Information.
Leben diese CEO‘s nicht auch hier auf diesem Planeten?
Möglicherweise benutzen sie das viele Geld, das ja schon aus ihren Unterhosen quillt, um ein Raumschiff zu bauen, welches sie mit all ihrem Geld zur Erde Zwo bringt?
Oder leben die Reichen alle unter der Erdoberfläche und haben da alles ganz schnieke und akkurat, sodass sie Abends zusammen kommen und sich über die Dummheit der Oberflächenbewohner lustig machen. Da lachen sie denn über unsere Krebsgeschwüre durch den Einsatz von Pestiziden, unseren Diabetes durch zu viel Zucker, den Smog durch unsere Autos, den Durchfall vom dreckigem Wasser. Sie lachen über die Tatsache, dass Menschen ihre Kinder verkaufen müssen, die dann umsonst als Sklaven beim Kakao-Anbau in Afrika schuften müssen. Hahaha.
Was soll’s, macht nur weiter so. Was ist schon die Ausbildung eines Kindes an der Elfenbeinküste gegen das glückliche Lachen eines Aktionärs, der eine Dividende bekommt?
Freude am Leben
Wer erfreut sich nicht an den steigenden Gehältern irgendeines Vorstandes irgendeiner blöden Firma? Da können auch gerne mal hundert indische Frauen in der Sonne braten und Felder bearbeiten und das für einen Euro am Tag.
Wer möchte einem Manager den Kauf eines weiteren Porsches vermiesen, weil irgendwo Kinder und Frauen in völliger Armut leben? Denn sein Unternehmen schert sich einen Dreck um Arbeitsschutz und Menschenrechte in anderen Ländern. Wenn ein Arbeiter stirbt und seine Familie ohne alles zurück lässt, dann ist das halt so. Der hätte ja sparen können.
Die Reichen leben in einer anderen Welt. Scheinbar die Beste aller mögliche Welten. Sie leugnen den Klimawandel, sprechen die Wirtschaft heilig, sparen an der Ausbildung von Kindern und Jugendlichen, investieren in Kriege, belügen die schweigende Masse, vergiften uns alle und beharren auf dem Kapitalismus, weil nur der ihren Wohlstand sichert und dazu beiträgt, dass auch mein schönes Leben auf dem Elend der andern fußt, damit die sich kein Stück bewegen können.
Lasst Euch von solchen Kleinigkeiten nicht vom Ziel des größtmöglichen Profits abbringen. Wer braucht schon saubere Luft, eine intakte Natur, gesundes Essen und Frieden, wenn er glückliche Manager/Politiker in sauberen Anzügen haben kann?
Die Resignation
Seit Jahrhunderten wollen die Menschen die Armut beseitigen, aber so richtig Ernst gemacht hat noch keiner damit. Der Markt wird es richten? Mitnichten!
Ich sehe das anders ist eine Zeichnung mit Tinte auf Papier und kann sofort gekauft werden. Seit über 50 Jahren gibt es die Hinweise auf eine eklatante Wirkung von menschlichem Handeln und der Umwelt. Die Katastrophen häufen sich und kumulieren zu einem Bild, der Klimakrise. Trotz all dem gibt es nur wenig Bewegung in Politik und Wirtschaft. Meist werden kleine Schritte so aufgebauscht, als wenn die Welt damit gerettet werden könnte. Dann gibt es noch das Green-Wasching der Konzerne. Alle wollen immer noch das eine: Wachstum. Der Wohlstand muss gesichert werden. Ich sehe das anders.
Weitere Bilder gibt es auf der Malerei-Seite und wer mit mir in Kontakt treten möchte, kann das hier tun. Viel Spaß.
In Belarus ist der Teufel los, in Mali gar ein Militärputsch. Corona hat uns fest im Würgegriff und eine Nachricht lässt viele Menschen jede Woche darauf hoffen, das sie dem ganzen Alltagseinerlei entfliehen können. Einer kann gehen, wenn er den richtigen Zettel hat.
Diese Sequenz entlässt einen von uns aus dem Hamsterrad. Ein glücklicher Mensch, der sich vom Arbeitsplatz erhebt und der realen Welt entrückt. Von nun an bei jeder Anekdote in der eine dieser Zahlen Erwähnung findet, feuchte Augen bekommt und dem Gesprächspartner unterbricht, um ihm zu erläutern, was diese genannte Zahl für ihn bedeutet.
Allerdings kann dieser Mensch auch der unglücklichste Zeitgenosse werden. Alle Arschlöcher sind ab heute seine Freunde, überall soll er mal etwas ausgeben und in jede blöde Idee investieren.
Wie auch immer, jede Woche kann es einen Treffen. Ein armer Mensch, der überfordert vom Glück oder Pech ist. Der nun auf sein Geld aufpassen muss und sich aber vielleicht weniger Sorgen machen muss oder mehr oder beides.
Zum Glück spiele ich nicht.
Weitere Beiträge gibt es auf der mhblog-Seite und wer mit mir in Kontakt treten möchte, kann das hier tun. Viel Spaß.
Sie finden die AfD blöd und verabscheuen die Rechten mit ihren steckengeblieben Feindbildern und ihrer Stammhirnrethorik?
Sie haben nichts gegen andere Ethnien und Hautfarben? Das ist erfreulich, trotzdem könnte in ihnen ein Rassist stecken, ganz tief drinnen.
Über Rassismus ist neben Corona und dem Klimawandel online und offline gerade viel zu lesen, zu hören und zu sehen. In der Anstalt vom 14.7.2020 war es Thema und auch das Dossier der ZEIT (Nr.30 vom 16. Juli 2020) beschäftigt sich damit.
Ich halte mich natürlich nicht für einen Rassisten, aber nach der Sendung musste ich feststellen, das ich auch solche Fragen stelle, wie „Wo kommen Sie denn her?“.
Und die Fragen aus dem ZEIT-Dossier wie zum Beispiel: „Wann hattest du zum ersten Mal ein Lehrer, der die selbe Hautfarbe hatte wie du? (1) oder „ Wann hast du zum ersten Mal einen Film gesehen, indem der Hauptdarsteller die selbe Hautfarbe hatte wie du?“ (1) Ja, meine Kindheit, Schulzeit, Studium, alles rein weiß.
Im Dossier wird ein Test von der Havard Universität beschrieben, um festzustellen, ob man unterbewusst Vorbehalte gegen andere Gruppen hat. Ich habe ihn gemacht. Zugegeben, ich war vorbereitet, durch die Lektüre und die Kabarettsendung, trotzdem hatte ich durchaus Befürchtungen.
Das Ergebnis beruhigt mich und trotzdem bin ich erstaunt, wie weiß gestrichen mein Leben in vielen Bereichen ist. Fast meine gesamten Bücher sind von weißen verfasst.
„ Die Offenheit gegenüber Menschen, die anders aussehen als man selbst: man kann sie trainieren wie ein Muskel.“(1)
Fangen wir alle mit dem Training an!
(1) DIE ZEIT Nr.30 – 16.7.2020 – Dossier – Seite 14 – „Wie rassistisch sind Sie?“ von Bastian Berbner
„Es ist weder rechtens noch vertretbar, dass ein Jeffrey Bezos von Amazon heute ein Nettovermögen von 161 Milliarden Dollar besitzt.“
Jeffrey Sachs „Engagierte Bürger, bitte!“ DIE ZEIT No. 29 / 9. Juli 2020 / Seite 21
Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden. Jeffrey Bezos besitzt 161 Milliarden…
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Er könnte vielen Menschen ein Grundeinkommen sichern.
Er könnte ganz alleine die Armut ausrotten.
Er könnte allen Menschen Produkte von Amazon schenken.
Er könnte König von England werden.
Er könnte alles spenden.
Er könnte auf dem Mond wohnen.
Er könnte seine Mitarbeiter besser bezahlen.
Er könnte Präsident der USA werden.
Oder er könnte sich ein Land kaufen.
Weitere Beiträge gibt es auf der mhblog-Seite und wer mit mir in Kontakt treten möchte, kann das hier tun. Viel Spaß.
Auf einer Wiese. In der Sonne. Ein Bier in der einen, die Grillzange in der anderen Hand. Hungrige Freunde sind auch dabei. Die Familie. Aber es schmeckt gerade nicht so, oder? Es hat so einen Nebengeschmack von Ausbeutung, von Mensch- und Tierquälerei. Schon vor Jahren waren bzw. sind die Zustände in der Fleischverarbeitung bekannt und trotzdem kauen alle weiter an ihrem Schnitzel herum. Sigmar Gabriel beschreibt es so:
„Bei Tönnies mag nicht alles gut sein, aber es ist besser als noch vor fünf Jahren, als Gabriel dessen Fabrik besucht hat, weil er die deutsche Fleischindustrie damals nach Lektüre einer ZEIT-Reportage von Anne Kunze für „eine Schande“ hielt. Danach habe sich einiges gebessert, sagt er.“
DIE ZEIT Nr. 29 / 9. 7.2020 / Seie 2 / „Männer in Not“ von Bernd Ulrich
Die Bezahlung war ebenfalls unter aller Sau.
„Nach Schätzungen der Gewerkschaft NGG erhalten die Werkvertragsarbeiter in Deutschland durchschnittlich 4 bis 5 Euro je Stunde.“ (1)
Das die Tiere gequält werden ist schon schrecklich genug, das wir aber immer noch – immer noch – Menschen wie Sklaven behandeln, nicht nur in Deutschland, sondern überall, das ist unfassbar. Werksverträge sind die Ketten von heute. Grundsätzlich ist eine Fleischindustrie wie die jetzige gar nicht nötig. In Deutschland fressen sowieso zu viele zu viel von den Vier- und Zweibeinern. Wir brauch das nicht. Es geht nicht darum, alle zu Vegetarier zu machen. Per Gesetz. Oder doch?
Aber wenn billiges Fleisch und täglicher Konsum dazu führt, das die Gesellschaft dick und krank wird, wenn das Herstellen dieses Lebensmittels den Boden und die Gewässer verseucht und die Tiere krank macht, wenn also eigentlich alles, was Fleischkonsum per se bedeutet nicht gut für uns – den Menschen – ist, dann ist es doch unvernünftig jeden Tag Fleisch zu essen!
Und trotzdem!
Vom Jahre 2000 bis zum Jahr 2015 hat sich nach all den Fleischskandalen wie zum Beispiel Gammelfleisch mit neuen Etiketten oder Pferdefleisch in Fertiggerichten viel in der Gesellschaft getan. Ein Umdenken hat sich breit gemacht und in dem oben genannten Zeitraum wurden ganze 700 Gramm pro Kopf und Jahr weniger Fleisch gegessen. Das ist mal eine Zahl. Multiresistente Keime gibt es wohl auch im Kopf vieler Menschen.
So viel Schwein!
Von den üppigen 61 Kilo Fleisch pro Kopf im Jahr sind fette 37,5 kg (2) vom Schwein, ausgerechnet. Um das alles Gierfähig zu machen, müssen die Kosten klein gehalten werden, das bedeutet, billiges Futter für unser billiges Futter. Der Schweinefrass vernichtet lebenswichtige Waldflächen in Südamerika (3) und anderswo.
„Am rasantesten war die Ausweitung der Anbauflächen in Südamerika. In Argentinien hat sich die Soja-Anbaufläche zum Beispiel seit 2000 um über 190 Prozent auf heute etwa 17 Mio. Hektar ausgeweitet: in Brasilien um über 160 Prozent auf heute etwa 22 Mio. Hektar. Das ist mehr als die gesamte Fläche von Portugal und Ungarn zusammen. Wertvolle und oftmals einmalige Lebensräume wurden hierdurch zerstört. So zum Beispiel die Trockenwälder des Chaco oder die Nebelwälder Argentiniens, die zu den am meisten gefährdeten Landökosystemen der Erde gehören. In Brasilien sind insbesondere die Savanne – der Cerrado – sowie der tropische Regenwald des Amazonasgebiets betroffen.“ (3)
Die Schweine selbst werden in unwürdigen Verhältnissen gemästet und mit viel Antibiotika beglückt. Logisch, da sie ja in so bescheuerten Ställen mit wunden Klauen – ob der tollen Spaltenböden – in ihrer eigenen Scheiße stehen, werden sie öfter krank, dann gibt es lecker Antibiotika für alle. An der Situation, die ja das Problem ist, etwas zu ändern, schmälert den Gewinn und scheidet damit aus.
Wenn das arme Soja-Antibiotika-Schwein sein kostendeckendes Gewicht erreicht hat, macht es einen Ausflug, der auch großen Stress für die Tiere bedeutet. Dann kommen die anderen armen Schweine, die sie für wenig Geld in 10-14 Stunden-Schichten schlachten und zerlegen.
Nach jahrelangem Streß im Stall, krank, voller Antibiotika und Soja, nie einen richtigen Schweinestall gesehen, sich nie im Schlamm gesuhlt und wenn es Pech hat, wird es ohne Betäubung geschlachtet (4) – denn auch die anderen armen Schweine haben Streß. Liegt ein Teil davon auf dem Grillrost, von dort auf dem Pappteller und in uns. YamYam.
Fleischkonsum ist ungesund und unnötig. Jeder sollte sich fragen, ob es wirklich jeden Tag Fleisch auf dem Teller geben muss? Wir quälen Tiere, neben den Schweinen auch die Hühner, Puten, Fische und Rinder. Wir betreiben weltweite, industrielle Umweltverschmutzung, durch das Roden der Wälder, das vergiften der Böden und Gewässer durch die Gülle und vergiften das was wir essen und das worin wir leben. Das ist Menschenunwürdig, nicht nur für das Schwein.
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