Vor 20 Jahren – Der Verteidigungsminister im Feld

Es gab Feuer, Rauch, Sonnenschein, Natur, „verletzte“ Soldaten und Peter Struck. Der Verteidigungsminister wechselte selten den Gesichtsausdruck und bei bestem Wetter gaben die Soldaten alles um diese Übung für ihren Chef spannend aussehen zu lassen. Peter Struck (SPD) besucht die Unteroffiziersschule der Luftwaffe in Appen, während seiner Sommertour am 17. August 2004.

  • VerteidigungsministerPeter Struck auf dem Truppenübungsplatz der Luftwaffe in Appen im August 2004
  • Soldaten bei einer Übung auf dem Truppenübungsplatz in Appen, Germany beim Besuch von Verteidigungsminister Struck

Nach der Genesung nach seinem Schlaganfalls absolvierte Verteidigungsminister Peter Struck hier in Appen seinen ersten Auftritt vor der Presse. Es wurde ein Auto angezündet, Verletzte sollten geborgen und versorgt werden, um schöne Bilder für die Medien zu generieren. Ich glaube, das erste Bild der beiden Bilder erschien im Spiegel.

Technik und Termin

Auf meiner D1X hatte ich das 17–55 mm /2.8 und fotografiert mit Zeitautomatik. Ein Termin, bei dem ich mich fragte, wozu habe die ganze Ausrüstung an meiner Schulter? Natürlich waren wir Fotografen*innen und auch die Kameramänner und Kamerafrauen froh über das gezeigte Spektakel. Es ging ohne große Beschränkungen vonstatten und so hatte jeder und jede genug Zeit und Möglichkeiten Bilder zu machen. Es war genug Platz für alle da. Zu der Zeit hatte ich drei Objektive dabei, das oben erwähnte, dann das 80–200 mm /2.8 und das 10–20 mm 4.5-5.6 und einen Aufsteckblitz.

Das schöne an diesen Terminen war, dass man sich ausprobieren konnte, eine andere Perspektive wählen, einen Gegenschuss machen oder auch mal ein paar Features über die Bundeswehr fotografieren. Anders als bei Terminen, bei denen es einen Platz für die Bildjournalisten*innen gab und wir alle am Ende die gleichen Bilder hatten und das von der DPA wurde gedruckt.


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Vor 20 Jahren – Luftwaffe nimmt Eurofighter in Betrieb

Peter Eickenboom, Staatssekretär des Bundesministeriums für Verteidigung bei seiner Rede zur Inbetriebnahme der Eurofighter durch das Jagdgeschwader 73 "Steinhoff" auf dem Fliegerhorst in Schleswig/Jagel am 30.4.2004 | Foto: Markus Hansen Vertrieb:actionpress
Peter Eickenboom, Staatssekretär des Bundesministeriums für Verteidigung bei seiner Rede zur Inbetriebnahme der Eurofighter durch das Jagdgeschwader 73 „Steinhoff“ auf dem Fliegerhorst in Schleswig/Jagel am 30.4.2004 | Foto: Markus Hansen Vertrieb:actionpress

Blauer Himmel im April und ein Aussentermin. Es kam kein Minister, sondern der Staatssekretär und hielt eine Rede und dann wurde der Eurofighter der Presse vorgeführt. Laut und schnell sind so die einzigen Details, die ich noch weiß. Es ist nicht immer leicht, wenn das Hauptmotiv so groß ist und die anderen Motive drum herum sehr viel kleiner. Ich lief also herum und suchte mein „Bild“. Neben den ganzen Bildern mit einem Eurofighter vor blauem Himmel, erschien mir dieses Bild als passend. Es fasst alles zusammen, der Redner, der Eurofighter und Soldaten.

Ich benutzte mein 17-55/2.8 Objektiv an meiner Nikon D1X, um alles in das Bild zu pressen, die meisten Termine deckte ich mit zwei Objektiven ab – das andere war das 80-200/2.8 – und das hat meine Schulter sehr entlastet.
Jetzt ist der Eurofighter schon veraltet und kommt nur noch mit Negativmeldungen in die Nachrichten, wie ja überhaupt die Bundeswehr durch Mangel in die Schlagzeilen kommt, trotz des Sondervermögens von 100 Milliarden.


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Krieg „Im Regen“ – Protestsong

Krieg oder Konflikte im Sudan, im Jemen, in Myanmar, in Bosnien, in Syrien, in Palästina, in der Ukraine und noch an ganzen vielen Orten herrscht Krieg oder ein kriegsähnlicher Zustand. Dort sterben Menschen aus Gründen, die entweder banal oder dumm sind, oft auch beides. Es sterben neben den vielen Soldaten auch Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, und auch das ist dumm und wirklich traurig.

Dabei ist die Lösung so einfach wie niemals umsetzbar. Die Menschen, die vor Ort ihr Leben lassen für eine Ideologie von Menschen, die nicht vor Ort sind, um eben diese Ideologie durchzusetzen, die müssten einfach nach Hause gehen. Sollen doch die Präsidenten und Diktatoren sich die Fresse einschlagen, das wäre mehr als gerecht. Träum weiter.  Nun schrieb ich also diesen Text von einem Soldaten im Regen, der nicht mehr weiter kämpfen möchte, da ihm der Sinn dieses Krieges nicht klar ist. Er schwenkt die weiße Fahne und alle gehen nach Hause. Krieg beendet. Frieden.

Der Song „Im Regen“

Schon länger habe ich diese Melodie auf der Ukulele gespielt, immer in anderen Variationen. Als ich mich nun für diesen Text entschied, dachte ich an „Masters of War“ von Bob Dylan aber noch mehr an „The Grave“ von Don McLean. Ich begann alleine mit der Ukulele, so wie der Soldat im Text und es sollte dann episch werden, mit Streichern und Hörnern. Das Klavier übernimmt den Bass und symbolisiert das Donnern der Kanonen. 

Jetzt, wo der Song veröffentlicht ist, erwarte ich täglich den Weltfrieden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bist alle diese einfache Botschaft hören und es ihnen wie Granatsplitter von den Augen rieselt und die friedliche Zeit beginnt. Bitte leitet dieses Lied an die Zuständigen männlichen oder weiblichen Präsidenten, Ministerpräsidenten, Diktatoren, Kanzler oder Kaiser und Könige weiter, damit der Frieden schnell umgesetzt werden kann.


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Vor 20 Jahren – Helmut Schmidt bekommt seine eigene Universität

Peter Struck, Bundesverteidigungsminister, SPD und Altbundeskanzler Helmut Schmidt
während des Festaktes zur Umbenennung der Universität der Bundeswehr in "Helmut Schmidt Universität" 
am 16.12.2003 in Hamburg | Foto: Markus Hansen | Vertrieb: actionpress
Peter Struck, Bundesverteidigungsminister, SPD und Altbundeskanzler Helmut Schmidt
während des Festaktes zur Umbenennung der Universität der Bundeswehr in „Helmut Schmidt Universität“
am 16.12.2003 in Hamburg | Foto: Markus Hansen | Vertrieb: actionpress

Mit der Helmut-Schmidt-Universität hat unser Altbundeskanzler endlich eine eigene Universität bekommen und wie bei jedem Fototermin mit diesem besonderen Exemplar eines Politikers waren wir Fotografen zwar eingeladen, aber nicht unbedingt willkommen. Nur sehr widerwillig stellte sich Herr Schmidt an diese Tafel und das auch nur für eine ganz kurze Zeit. Als Gäste waren erschienen: Bundesverteidigungsminister Peter Struck, der ehemalige Bundespräsident Walter Scheel, der Bundesfinanzminister Hans Eichel, der Schriftsteller Siegfried Lenz, der ehemalige Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe und natürlich die Frau des Namensgebers Loki. Es gab viele Reden und obwohl Helmut Schmidt einen Aschenbecher auf dem Tisch hatte, hat er an diesem Tag auf das Rauchen verzichtet – vermutlich, weil er keine Cola bekommen hatte, sondern nur ein Wasser.

Viele der Gäste und Redner sind bereits gestorben und damit ist dieses Bild bzw. der damalige Auftrag ein erschreckendes Beispiel dafür, wie unfassbar schnell die Zeit vergeht und wie kurz so ein Menschenleben ist.

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Vor 20 Jahren | Gelöbnis von Bundeswehrsoldaten auf dem Rathausmarkt in Hamburg


Der große Zapfenstreich auf dem Rathausmarkt in Hamburg am 16. Juni 2003 | Foto: Markus Hansen | Vertrieb: actionpress

Nach dem ersten Gelöbnis nach 25 Jahren von Bundeswehrsoldaten auf dem Rathausmarkt in Hamburg kam danach der große Zapfenstreich am Abend. Während des Gelöbnisses, waren Demonstranten auf ein Dach gestiegen und haben ein Plakat entrollt, auf dem zu lesen war: „Tucholsky hat Recht“. Dies bezieht sich auf die Aussage Kurt Tucholsky´s, der sagte: „Soldaten sind Mörder.

Proteste beim Gelöbnis in Hamburg
Proteste gegen das Gelöbnis auf Rathausmarkt in Hamburg
am 16. Juni 2003 | Foto: Markus Hansen | Vertrieb: actionpress

Mehrere Hundertschaften der Polizei waren vor Ort, um auf die Ehrengäste und die Soldaten aufzupassen. Trotzdem gelang dieser für uns Fotografen wunderbare Protest der Gelöbnisgegner auf dem Dach. Da der Rathausmarkt weiträumig abgesperrt war, musste ich schon sehr viel früher vor Ort sein als nötig.


Scheiß auf Gerechtigkeit?

6. Jnui 2022 | Markus Hansen

Es ist beschlossen, Bundeskanzler Olaf Scholz hat das von ihm im Februar angekündigtes Sondervermögen für die Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden EUR durch den Bundestag bekommen. Für die 265.000 1 Männer und Frauen bei der Bundeswehr gibt es zum normalen Verteidigungshaushalt von fast 47 Milliarden2 zusätzlich diese 100 Milliarden Euro Sondervermögen dazu. Wow

Hubschrauber der Bundeswehr mir Soldaten
Hinschrauber der Bundeswehr | Foto: Markus Hansen | Vertrieb: actionpress

Fachkräftemangel, Personalmangel in der Bildung und der Pflege, steigende Lebenshaltungskosten, marode Brücken, Straßen und Schulen, dafür ist kein Sondervermögen vorgesehen. Jeder Verantwortliche dieser genannten Bereiche bräuchte diese Summe ebenfalls in seinem Etat. Ich möchte auf die Kinderbetreuung eingehen. Da sind Jungen und Mädchen, die wollen auch Spielzeug und Menschen, die sich ihnen widmen und sie unterstützen. Für diesen Bereich, der Kinderbetreuung, gibt der Bund ungefähr 40 Milliarden3 im Jahr aus. 150 Milliarden für 265.000 Beschäftigte der Bundeswehr und ihre zugegeben teureren Spielsachen gegen 3,8 Millionen Kinder und 708.136 Erzieherinnen und Erzieher4. Es ist mehr als deutlich, welche Prioritäten dieses Land hat. Aber warum?

Ist es wichtiger, das die Bundeswehr Hubschrauber und Düsenjets hat, die im Ernstfall einfach durch Feinde zerstört werden? Wenn die Bundeswehr so schlecht ausgestattet ist, wie hat sie denn bisher ihre Arbeit in Afghanistan oder im Kongo erledigt? Wahrscheinlich so, wie die Erzieherinnen und Erzieher hier an der Heimatfront: Personalmangel durch Krankheit oder fehlende Fachkräfte, zu viele Kinder auf zu wenig Raum, utopische Bildungsempfehlungen und das ganze für eine viel zu niedrige Bezahlung.

Ich finde es daher nicht gerechtfertigt, diese Summe für die Bundeswehr zu genehmigen. Nicht nur, weil alle anderen oben genannten Bereiche in Zukunft unter dieser Entscheidung leiden werden, sondern auch, weil wir zu große Herausforderungen vor uns haben. 

Als da wären:

  • Klimawandel
  • Coronakostem
  • Renteneintritt der Babyboomer (5)
  • Inflation
  • Arten sterben
  • Eine Zunahme an Diabetes 
  • Umweltverschmutzung
  • Inflation

Jeder einzelne Punkt wird in Zukunft weitere Milliarden benötigen und woher sollen die dann kommen? Ganz aktuell: Das 9€-Ticket, der Tankrabatt und jede noch so gutgemeinte Leistung, die uns Bürger suggerieren soll, das sich da einer kümmert.

Auch für diese kurzen Aktionen der Stabilisierung muss jemand aufkommen. Wie soll das bezahlt werden? Wirtschaftswachstum? Ist begrenzt! Zumal es ja gerade sehr viele leere Regale in den Elektronikläden gibt, Autos nicht gebaut werden können, oder der Stahl teurer6 ist wie nie. Unter anderem, weil der Hafen in Shanghai wegen Corona dicht war – das kann sich ja ganz schnell wiederholen. Der Krieg in der Ukraine ist morgen bestimmt noch nicht vorbei. Es wird Mangel geben und aus diesem Mangel sollen dann Steuern erwachsen? OK?!

Kann nicht eine Partei mal das machen, was nötig wäre?

Wie oft werden andere Länder neidisch beäugt: In Schweden ist die Kinderbetreuung vorbildlich und in der Schweiz die Steuern. Dies könnte alles kopiert werden. Gerechte Verteilung der Steuerlast auf alle. Das Vermögen der Reichen besteuern. Arbeit sollte sehr viel weniger besteuert werden als Einkommen durch Vermögen. Alle müssen in die Rentenkasse einzahlen. Die Spaltung der Gesellschaft wird sich vergrößern, wenn es die kleineren Einkommen sind, die belastet werden, während die höheren Einkommen entlastet werden. Ebenso die Firmen und Milliardäre, die in Krisenzeiten ihr Vermögen noch mal drastisch erhöhen können und konnten. Die Verantwortung gegenüber unseren NATO-Partnern in allen Ehren, aber was ist mit der Verantwortung für die jetzigen und kommenden Kinder und Jugendlichen in Europa und der Welt? 

Ich fordere ein Sondervermögen „Gerechtigkeit“ für alle.


Quellen:

  1. „Insgesamt leisten 183.427 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst bei der Bundeswehr – Berufssoldaten und -soldatinnen, Zeitsoldaten und -soldatinnen und Freiwillig Wehrdienstleistende.“ „Aktuell sind knapp 265.000 Männer und Frauen bei der Bundeswehr beschäftigt – in Uniform aber auch in Zivil. (Quelle: BMVgBundesministerium der Verteidigung P I 1, Stand: 30. April 2022)“ https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/zahlen-daten-fakten/personalzahlen-bundeswehr
  2. „Der Verteidigungsetat liegt im Haushaltsjahr 2021 bei 46,93 Milliarden Euro. Gegenüber dem Haushalt 2020 ist er um 2,8 Prozent gestiegen. Der Bundeswehr stehen damit 1,3 Milliarden Euro mehr zur Verfügung als im vergangenen Haushaltsjahr. Mit dem Budget können eingeleitete Entwicklungs-, Beschaffungs- und Infrastrukturvorhaben fortgesetzt werden.“ https://www.bmvg.de/de/themen/verteidigungshaushalt/verteidigungshaushalt-2021
  3. „Im Jahr 2019 gaben Bund, Länder und Gemeinden 33,6 Mrd. Euro für Kindertagesbetreuung aus. „Das waren 9,8 % mehr als im Vorjahr bzw. 113,6 % mehr als 2010. Die Haushaltsansätze für 2020 sehen einen weiteren Anstieg auf 36,9 Mrd. Euro vor. Damit planen Bund, Länder und Gemeinden 10,8 % mehr Mittel für diesen Bildungsbereich als für das Jahr 2019 (Soll: 33,3 Mrd. Euro) ein (…). Nachtragshaushalte für 2020 konnten dabei jedoch zum größten Teil nicht berücksichtigt werden“ (Statistisches Bundesamt 2020b, S. 46).“ | https://www.kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/kita-politik/kita-finanzierung-rahmenbedingungen/pro-kopf-ausgaben-fuer-kindertagesbetreuung-2019/
  4. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1011406/umfrage/fachkraefte-in-der-kinderbetreuung-in-deutschland/
  5. https://www.deutschlandfunk.de/neue-ruhestaendler-baby-boomer-gehen-in-rente-100.html
  6. „Keine Frage: Nach dem dramatischen Einbruch infolge der Pandemie erlebt die globale Stahlindustrie derzeit eine Sonderkonjunktur. Der Preis für den in vielen Branchen benötigten Werkstoff ist seit Ende des vergangenen Jahres von gut 400 Euro auf mehr als 700 Euro je Tonne warmgewalzten Stahls geklettert. Teilweise klagen Abnehmer über ausbleibende Lieferungen.“ | https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/handelsblatt-jahrestagung-zukunft-stahl-der-aktuelle-boom-truegt-der-stahlbranche-droht-schon-der-naechste-absturz/26992484.html

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